Freiburgs Trainer Robin Dutt kann mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein - sieben Siege stehen zu Buche
Freiburgs Trainer Robin Dutt kann mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein - sieben Siege stehen zu Buche

Freiburger "Willens-Qualität"

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München - Teamgeist, Toptorjäger, Taktikfuchs: Beim "kleinen" SC Freiburg gibt es gleich mehrere Gründe für den Höhenflug in der Bundesliga.

Am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) will der Überraschungs-Vierte im Spitzenspiel auch Tabellenführer Borussia Dortmund ärgern. "Wir werden auch gegen Dortmund attackieren", kündigte Trainer Robin Dutt an.

Dutt lobt das Team

Dutt hat es beim Fast-Absteiger der vergangenen Saison geschafft, eine robuste und taktisch flexible Mannschaft zu formen. "Ich will so naiv sein dürfen zu glauben, dass wir nie mehr absteigen", sagte der 45-Jährige zuletzt in einem Interview mit dem "kicker": "Wir werden immer ein bisschen trotziger." Die Breisgauer haben ein Stück ihrer Bescheidenheit und ihrer Zurückhaltung abgelegt.

Komplimente gibt Dutt an die Spieler weiter. "Ich verspüre Bewunderung für die Mannschaft. Wir halten mit unserem großen Teamgeist dagegen. Gerade die WM hat deutlich gezeigt, dass es nur über den Spirit geht", sagte der gebürtige Kölner mit indischer Abstammung: "Alle Teams mit Diven und Möchtegernstars lagen früh am Strand."

Für Dutt ist der SCF ein Stück Lebensphilosophie: "Wie hier eine Einheit gelebt wird, das ist schon phänomenal." Sportliche Vergleiche zur Ära von Volker Finke mag Dutt zwar nicht ziehen, doch die Auftritte des Sport-Clubs erinnern an die einst hochgelobten Breisgau-Brasilianer. Mit einem Unterschied. In dem zehnmaligen Torschützen Papiss Demba Cisse verfügt der SC über einen treffsicheren Stürmer.

"Der Wille - der ist total zementiert"

Natürlich - wie es sich für Freiburg gehört - ist der senegalesische Nationalspieler ein Star ohne Allüren. "Papiss macht aus fast jeder Chance ein Tor, ist aber ein völlig unkomplizierter Bursche", sagte der zurzeit verletzte Kapitän Heiko Butscher über den 25-Jährigen.

Dutt sieht seine eigene Mannschaft durch den Abstiegskampf in der Vorsaison zudem "mental gestärkt". Man sei durch ein "enormes Stahlbad" gegangen, dadurch seien die Spieler nun "gewappnet", sagte Dutt. Dass sein Team eingespielt sei, gehöre ebenso zu den Vorteilen: "So können wir viel schneller kleine Bausteine draufsetzen."

Der "neue" SC Freiburg glaubt auch an seine eigenen Stärken. In den Spielen bei Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim erzielte der SC jeweils das Siegtor kurz vor Schluss. Dass alle sieben Saisonerfolge jeweils mit nur einem Tor Unterschied gelangen, ist für Dutt kein Zufall. "Der Wille - der ist total zementiert", sagte der Coach und Innenverteidiger Ömer Toprak fügte hinzu: "Das ist unsere Willens-Qualität."

Klopp erwartet "sehr laufintensives Duell"

Jürgen Klopp reist mit viel Respekt im Gepäck in den Breisgau. "Freiburg zählt neben Mainz und uns zu den unangenehmsten Gegnern in der Liga. Wir müssen sehr viel investieren, um dort zu bestehen. Es wird ein sehr laufintensives Duell", so der Dortmunder Cheftrainer.

Es werden die womöglich intensivsten 90 Minuten der Saison. "Der Gegner ist bereit, jeden noch so kleinen Raum zuzulaufen", beschreibt Klopp die Spielweise des Sport-Clubs, die der eigenen so ähnlich ist: "Freiburg ist taktisch sehr gut geschult und geht mit hohem Selbstvertrauen in diese Partie." Sein Fazit: "Was man gegen den Sportclub als Vorteil haben will, muss man sich knüppelhart erarbeiten. Diese Mannschaft macht taktisch so gut wie keine Fehler. Es wird ein spannendes Spiel. Am Ende wird auch ein bisschen das Glück entscheiden."