Nach drei Niederlagen in Folge mit insgesamt 13 Gegentoren feierten Marcus Sorgs Freiburger den zweiten Saisonsieg
Nach drei Niederlagen in Folge mit insgesamt 13 Gegentoren feierten Marcus Sorgs Freiburger den zweiten Saisonsieg

Freiburg glückt der Befreiungsschlag

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Freiburg - Als Julian Schuster vor die Presse trat, konnte er die Erleichterung über den zweiten Freiburger Saisonsieg nur schwer verbergen. "Wir waren von Beginn an hellwach und haben gezeigt, dass wir zuletzt auch oft unter Wert geschlagen wurden", sagte der Mittelfeldspieler.

"Nach diesem Sieg gehen wir entspannter in die Länderspielpause." Schusters Trainer, Marcus Sorg, wertete den 1:0-Sieg über Borussia Mönchengladbach genauso.

Diskrepanz nun weniger krass

Die Diskrepanz zwischen dem Punktestand seiner Elf und der tatsächlichen Leistung ("außer der Niederlage gegen Bayern waren wir in allen Spielen mindestens gleichwertig") sei nach dem Sieg gegen die Überraschungsmannschaft der noch jungen Saison 2011/2012 ein bisschen weniger krass. Der Befreiungsschlag war geglückt.

Und das gegen eine Gladbacher Mannschaft, die durchaus erneut andeutete, warum sie so rein gar nichts mit der Elf zu tun hat, die sich in der vergangenen Saison erst mit Mühe und Not in den Relegationsspielen gegen den VfL Bochum durchsetzen konnte.

Offensiv und defensiv verbessert

Der SC, der in den vergangenen Wochen mehrfach selbst den Klassenerhalt als oberstes Saisonziel ausgegeben hat, zeigte sich an diesem sommerlichen Oktobertag auch tatsächlich defensiv wie offensiv klar verbessert.

Die Zuschauer bekamen flüssige Aktionen im Spiel nach vorne und ein aggressives Forechecking zu sehen. Nachdem Johannes Flum (3.) und Mensur Mujdza (38.) mit Distanzschüssen knapp gescheitert waren, traf Flum schließlich ebenfalls aus der Distanz zum spielentscheidenden 1:0 (19.).

"Das war heute ein Befreiungsschlag"

Die größte Chance der Borussen machte hingegen in der 41. Minute SC-Keeper Oliver Baumann zunichte, als er einen kraftvollen Schuss von Thorben Marx abwehrte. Überhaupt zeigten Baumann und ter Stegen sowohl auf der Linie als auch in ihrem erstaunlich routinierten Stellungsspiel, dass sie nicht von ungefähr auf dem Notizzettel von Jogi Löw stehen, der auch gegen die Borussia zu Gast im Freiburger Stadion war.

"Das war heute ein Befreiungsschlag", fand Oliver Baumann, der gleich mehrfach die Gelegenheit genutzt hatte, sich auszuzeichnen und nach dem Interviewmarathon freundschaftlich mit seinem Gladbacher Kontrahenten abklatschte. Dass nach der Länderspielpause erneut ein Heimspiel ansteht - am übernächsten Wochenende ist der HSV zu Gast - freut den U-21-Keeper zusätzlich. "Es ist schon ein Vorteil, mit unseren eigenen Fans im Rücken spielen zu können."

"...eine echte Energieleistung"

Sein Trainer wollte sich hingegen noch nicht mit künftigen Gegnern auseinandersetzen. "Damit habe ich mich bislang noch nicht befasst. Es war ungeheuer wichtig, dass sich die Mannschaft mit dem heutigen Sieg selbst belohnt hat. Gerade die zweite Halbzeit war eine echte Energieleistung."

Keine Frage: Wenn es nach Marcus Sorg ginge, könnte das Spiel gegen die Borussia auch als Blaupause für den künftigen Saisonverlauf durchgehen: "Wir wissen doch ganz genau, dass wir immer ans Limit gehen müssen, um gegen Mannschaft, die individuell ganz andere Möglichkeiten haben als wir, bestehen zu können."

Christoph Ruf