Franz Hippler wurde am 19.2.1945 von der Gestapo festgenommen und in der Karwoche ermordet
Franz Hippler wurde am 19.2.1945 von der Gestapo festgenommen und in der Karwoche ermordet

Franz Hippler (1889 bis 1945) - Mitglied von Borussia Dortmund

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Dortmund - Im Rahmen einer Verhaftungswelle wurde Franz Hippler am 19.2.1945 in Dortmund festgenommen und in die Gestapozentrale nach Hörde gebracht. In der Karwoche 1945 wurde er von der Gestapo im Rombergpark ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt. Heute liegt er mit 300 anderen Nazigegnern in der Bittermark begraben, zusammen mit seinem Genossen und BVB-Sportsfreund Heinrich Czerkus.

Widerstand gegen das NS-Regime

Franz Hippler wird am 14.04.1889 in Allenstein (Ostpreußen) geboren. Die Familie Hippler folgte, wie viele andere auch, dem Treck nach Westen, weil sie sich im Ruhrgebiet bessere Arbeitsmöglichkeiten versprechen. 1898 kommen sie im Norden von Dortmund an. Das rasche Anwachsen der Familie machte viele Umzüge in kurzer Zeit notwendig. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete Franz Hippler in verschiedenen Fabriken, um Geld zum Lebensunterhalt der Familie beizusteuern.

1922 heiratete er. 1924 kommt sein Sohn Arno zur Welt. Zu dieser Zeit muss er auch Heinrich Czerkus, den späteren Platzwart von Borussia Dortmund kennengelernt haben. Die beiden wohnten am Borsigplatz. Sie teilten ihre politische Überzeugung und nicht zuletzt ihre Begeisterung für den BVB. In dieser Zeit ging Franz Hippler verschiedenen Tätigkeiten nach, bis er 1929 arbeitslos wurde. Auf der Weißen Wiese, wo ab 1925 Heinrich Czerkus als Platzwart des BVB tätig war, besuchte er als BVB-Mitglied die Heimspiele der Schwarzgelben. 1929 schließt er sich der KPD an.



Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Am gleichen Tag wurde Franz Hippler in das Dortmunder Gefängnis "Steinwache" verschleppt und schwer misshandelt. Es folgten weitere Verhaftungen. Nach seiner Entlassung arbeitete er illegal für die KPD. Er organisierte Zusammenkünfte, verteilte Aufklärungsschriften, malte Losungen. Anfang 1935 wurde er erneut verhaftet und in der Steinwache gefoltert. In einem Prozess wurde er wegen "Vorbereitung des Hochverrats" zu 3 Jahren und neun Monaten Zuchthaus verurteilt. Stationen seiner Haft sind Münster, Stapelmoor und Herford. Im Juli 1939 hatte er seine Strafe verbüßt, kam aber nicht frei, sondern wurde von der Gestapo über die Steinwache ins KZ Buchenwald verschleppt. Am 6.4.1943 wurde er auf Gesuch seiner Frau und seines an der Front stehenden Sohnes Arno "auf Probe" entlassen.

Er fand in Dortmund erneut Arbeit, obwohl er von den Folgen der Haft schwer gezeichnet war. Es kam zu erneuten Kontakten zu Heinrich Czerkus, von Borussia Dortmund und einer Dortmunder Widerstandsgruppe, um Kanwischer, Altenhenne und Mainusch. Wilhelm Röhr, Mitglied im BVB-Vorstand stellte ihm und seiner Familie eine Wohnung zur Verfügung, obwohl er ein überzeugter Nationalsozialist war. Das war für Franz Hippler lebenswichtig, weil ein "auf Probe" Entlassener einen festen Wohnsitz nachweisen musste.

In der Karwoche 1945 wird Franz Hippler sowie Heinrich Czerkus von der Gestapo im Rombergpark ermordet und in einem Bombentrichter verscharrt.