Frankfurt jubelt, Tim Wiese (r.) kann es nicht fassen: Szenen nach dem 2:1 von Stean Aigner (M.)
Frankfurt jubelt, Tim Wiese (r.) kann es nicht fassen: Szenen nach dem 2:1 von Stean Aigner (M.)

Frankfurts Kämpfer erleichtert und hungrig

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Frankfurt - Alexander Meier hatte seine liebe Mühe in den zahlreichen Duellen mit Matthieu Delpierre. Doch am Ende einer zerfahrenen Partie gegen 1899 Hoffenheim, die Eintracht Frankfurt mit für sich entschied, lachte der lange Offensivspieler nur dezent und sagte: "Solche Spiele musst du gewinnen - und das haben wir getan."

Lanig ersetzt Schwegler - und trifft

Auch sein Trainer Armin Veh wollte nicht zu viel analysieren. Er sei einfach nur "froh und glücklich", gewonnen zu haben. Die Erleichterung war riesig in Frankfurt, durch den Sieg bleibt die Eintracht schließlich Tabellenvierter. Mehr zählte an diesem Tag nicht.

Zunächst ohne den erkälteten Kapitän Pirmin Schwegler und ganz ohne den mit Fieber belasteten Rechtsverteidger Seabstian Jung fehlten zwei prägende Profis. Das merkte man dem Spiel der Hessen auch an: Die Leistung gegen Hoffenheim war wohl die schlechteste des sonst so spielfreudigen Aufsteigers in dieser Saison vor eigenem Publikum. Man spürte die Frankfurter Angst, nach der Niederlage zum Rückrundenauftakt in Leverkusen den Start ins neue Jahr zu vermasseln.



Ein energischerer Gegner mit mehr Selbstvertrauen hätte der Eintracht die Laune am Samstag tatsächlich nachhaltig vermiesen können. Das wussten die Frankfurter und auch deshalb war das Aufatmen so groß. Der erneut starke Torhüter Kevin Trapp bemerkte: "Der Sieg war etwas glücklich."

Der 2:1-Siegtreffer durch Stefan Aigner fiel nur zwei Minuten nach Hoffenheims Ausgleich (67.). Damit waren die Hoffenheimer demoralisiert und die Eintracht konnte mit dem dann eingewechselten Schwegler den Sieg kontrolliert über die Zeit retten. Martin Lanig, der für Schwegler auflief, hatte in der 35. Minute die Führung erzielt. Der ehemalige Hoffenheimer spielte zwar nicht schlecht, aber die Präsenz von Schwegler hatte er nicht, worunter besonders Sebastian Rode als zweiter defensiver Mittelfeldspieler litt.

Rode spielte ungewohnt viele Fehlpässe, ohne seinen kongenialen Partner fehlte ihm einige Male die Orientierung. "Das war nicht mein Tag", gab Rode zu. Aber darum ging es diesen Samstag nicht, denn auch Rode hatte den großen Zusammenhang im Blick, als er sagte: "Wir wollen uns vorne festbeißen."

"Bis Donnerstag ist ein neuer Stürmer da"



Offiziell sagt Trainer Veh zwar, er sei froh, den Abstand zu Hoffenheim und den Abstiegsplätzen durch den Sieg ausgebaut zu haben, denn in dieser "engen Liga" könne man auch mal "vier, fünf Spiele hintereinander verlieren". Doch natürlich haben die Frankfurter die Europapokal-Perspektive im Blick. Und deshalb will Veh nach den Weggängen von Benny Köhler (Lautern), Dorge Kouemaha (Gaziantepspor) und Rob Friend (1860 München) unbedingt noch einen treffsicheren Stürmer verpflichten.

"Bis Donnerstag ist ein neuer Stürmer da", sagt Eintracht-Manager Bruno Hübner. Dann endet die Transferperiode. Und bis kommenden Samstag, zum Spiel beim Hamburger SV, sind auch Jung und Schwegler wieder fit. Bis Dienstag hat die Mannschaft aber erstmal frei bekommen. Wer solche Spiele gewinnt...

Tobias Schächter