Gegen die starke Eintracht-Verteidigung findet selbst Arjen Robben kein Durchkommen - © © gettyimages / Hangst
Gegen die starke Eintracht-Verteidigung findet selbst Arjen Robben kein Durchkommen - © © gettyimages / Hangst

Frankfurt zeigt Charakter

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Frankfurt – "Das war der dickste Punkt, den ich je gewonnen habe." Lukas Hradecky strahlte übers ganze Gesicht und sprach noch schneller sein lustiges Englisch als sonst. Der finnische Nationaltorwart mit slowakischer Herkunft war einfach nur stolz. So wie alle, die mit Eintracht Frankfurt Freitagnacht gezittert, gehofft und gebangt hatten - und am Ende nach diesem 0:0 gegen den bis dahin verlustpunktfreien FC Bayern München staunend über ihre Gefühle sprachen.

Extreme wechseln schnell

Eintracht Frankfurt 0, FC Bayern 0: So lautete das überraschende Ergebnis in Frankfurts Arena nach 90 und zusätzlichen fünf Minuten Nachspielzeit. Dabei war das Schöne aus Frankfurter Sicht: Der Punktgewinn gegen den Favoriten war nicht einmal unverdient. Und wenn jemals die Phrase "Dieses Unentschieden fühlte sich an wie ein Sieg" treffend gewesen sein sollte, dann am Freitag in Frankfurt für diese Eintracht. Und zwar nicht, weil, die Eintracht im Spiel vor allem Glück gehabt hätte, nein, weil sie eine der besten Mannschaften der Welt unerbittlich getrotzt hatte.

Nach dem Spiel sangen einige Eintracht-Anhänger sogar die ultimative Siegeshymne "So ein Tag, so wunderschön wie heute". Das war natürlich übertrieben. Aber weil die Erwartungshaltung vor dem Anpfiff so gering und die Stimmung nach dem bitteren Pokal-Aus unter der Woche beim Drittligisten Aue im Keller war, fühlte sich am Freitag für die Eintracht Fans alles erst einmal wieder großartig an. In Frankfurt wechseln die Extreme in der Wahrnehmung schnell. Vor dem Anpfiff herrschte noch Angst vor dem Abstiegskampf, nach dem Abpfiff konnte man fast den Eindruck gewinnen, die Eintracht feiere den Einzug ins Pokalfinale Favoriten. Die regelmäßig nach oben oder nach unten ausschlagenden Gefühlsregungen des Umfelds sind Eintracht-Trainer Armin Veh "zu krass".