Der Jubel nach dem 2:2 durch Alexander Meier: Am Ende tun sich die Frankfurter allerdings schwer, das Ergebnis einzuordnen
Der Jubel nach dem 2:2 durch Alexander Meier: Am Ende tun sich die Frankfurter allerdings schwer, das Ergebnis einzuordnen

Nach 2:2: Frankfurt nur bedingt zufrieden

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Augsburg - Die Freude über den gefühlten Sieg hielt sich in Grenzen. Den einen Punkt aus Augsburg nahmen die Profis von Eintracht Frankfurt trotzdem gerne mit. "Wenn du 0:2 zurückliegst und in der ersten Halbzeit nicht wirklich etwas gebacken kriegst, kannst du mit einem Punkt sehr zufrieden sein", kommentierte Torschütze Alexander Meier das 2:2 beim FC Augsburg. Die Frankfurter Schwächen konnte Meier mit seinem ersten Tor in der Rückrunde nur bedingt verdecken.

Trapp:"Verteidigen ist kein Hexenwerk"

"In der ersten Halbzeit haben wir einfach nicht gut gespielt", gestand der Toptorjäger der Bundesliga. Der Anschlusstreffer von Stefan Aigner mit dem Pausenpfiff (45.+2) ließ nach den Augsburger Toren von Ragnar Klavan (7.) und Raul Bobadilla (37.) zumindest wieder etwas Hoffnung bei den Gästen aufkeimen, ehe Meier (70.) im zweiten Durchgang ausglich.

Dass die Frankfurter zur Pause überhaupt noch im Spiel waren, lag an der mangelhaften Chancenverwertung der Gastgeber, beziehungsweise am starken Frankfurter Keeper Kevin Trapp. Die beiden Gegentore nach Standardsituationen konnte aber auch er nicht verhindern. "Wir sagen immer, dass es kein Hexenwerk ist, die Tore zu verteidigen. Aber trotzdem funktioniert es irgendwie nicht", ärgerte sich Trapp.

Mit nun schon 41 Gegentreffern stellt die Eintracht zusammen mit Werder Bremen die schwächste Defensive der Liga. Allein sieben Mal klingelte es in den ersten drei Rückrundenspielen. "Man kann nicht immer alles verteidigen, aber bei uns ist es so, dass viele Dinge einfacher zu verteidigen sind, als man glaubt", analysierte Trapp.

Frankfurt am Scheideweg

Trotz allem konnte der 24-Jährige dem Punktgewinn auch etwas Positives abgewinnen: "Das Gute daran ist, dass man uns nicht abschreiben darf." Schon zum dritten Mal in dieser Spielzeit punkteten die Frankfurter noch nach einem Zwei-Tore-Rückstand. Dennoch wartet das Team von Thomas Schaaf seit sechs Spielen auf einen Sieg. Bei aktuell sieben Punkten Rückstand auf die Europapokalplätze und sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone steht der Tabellenneunte am Scheideweg.

Trainer Schaaf, der aktuell die längste Durstrecke seit Amtsbeginn im Sommer durchlebt, bewies in Augsburg Mut zur Offensive. Zur zweiten Halbzeit stellte er auf zwei Spitzen um und brachte wenig später mit Lukas Piazon anstelle von Bamba Anderson eine weitere Offensivkraft. "In der zweiten Halbzeit hatten wir eine sehr gute Phase, vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn wir zielgerichteter gespielt hätten", sagte Schaaf.

Schaafs Mängelliste

Die zweite Hälfte mag daher als Mutmacher dienen, das fehlerhafte Defensivverhalten darf dennoch nicht verschwiegen werden. "Das haben wir schon oft genug thematisiert", setzte Schaaf an und führte das harmlose Zweikampfverhalten und zu einfache Ballverluste in seiner Mängelliste auf. "Wir haben viel falsch gemacht."

Am kommenden Samstag wollen die Frankfurter gegen den FC Schalke 04 dafür umso mehr richtig machen. Allerdings muss Schaaf seine Defensive erneut umbauen. Carlos Zambrano, der in Augsburg als Abräumer überzeugte und mit seinem ersten Assist in der Bundesliga Meiers Ausgleichstreffer einleitete, handelte sich seine fünfte Gelbe Karte ein. Dafür wird es einmal mehr auf die Offensive um Meier ankommen. Auch im Hinspiel traf der Torjäger, damals verspielte die Eintracht allerdings selbst eine Zwei-Tore-Führung. Diese Geschichte sollte sich aus Frankfurter Sicht möglichst nicht wiederholen.

Aus Augsburg berichtet Maximilian Lotz