Pure Freude: Armin Veh (l.) und Bruno Hübner feiern den Frankfurter 2:0-Sieg gegen Mainz
Pure Freude: Armin Veh (l.) und Bruno Hübner feiern den Frankfurter 2:0-Sieg gegen Mainz

Frankfurt feiert "riesengroßen Schritt"

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Frankfurt - Es war Manager Bruno Hübner, der die feierlaunige Gefühlslage bei der Frankfurter Eintracht nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 im sogenannten Rhein-Main-Derby auf den Punkt brachte: "Das war ein riesengroßer Schritt zum Klassenverbleib, es müsste jetzt eigentlich reichen. Wir sind alle sehr erleichtert", sagte Hübner und strahlte wie ein Kleinkind nach dem Auspacken der Geburtstagsgeschenke.

Erstes Tor entscheidend

Mit diesen drei Punkten verschafften sich die Frankfurter im Abstiegskampf bei noch fünf ausstehenden Spielen einen komfortablen acht Zähler-Abstand zum Hamburger SV auf Relegationsrang 16. "Das war ein unheimlich wichtiger Sieg", stimmte auch Eintracht-Trainer Armin Veh in den Chor der Überglücklichen von der Frankfurter Eintracht ein.

Es war ein hart umkämpfter, aber verdienter Erfolg der Eintracht, weil sie einen Tick entschlossener und einen Tick leidenschaftlicher agierte als der Gegner. Das Spiel war die meiste Zeit ausgeglichen und es bestätigte sich der in der ersten Halbzeit gewonnene Eindruck: Wer in Führung geht, gewinnt auch das Spiel. Kurz vor der Frankfurter Führung durch einen Kopfball von Joselu (52.), rettete der Frankfurter Innenverteidiger Alexander Madlung nach einem Kopfball des Mainzers Eric Choupo-Moting auf der Linie.

Im Prinzip war das Spiel nach Frankfurts 1:0 entschieden, Mainz fand keine Antwort mehr an diesem Nachmittag, und der eingewechselte Alexander Meier setzte mit dem 2:0 sieben Minuten vor Abpfiff den Schlusspunkt unter eher zähe 94 Minuten Fußball.

Joker Meier sticht

Trainer Veh hatte zunächst auf den zuletzt verletzten Meier verzichtet, weil er die Mannschaft nach der guten Leistung in Wolfsburg trotz der 1:2-Niederlage nicht groß verändern wollte - lediglich der defensive Marco Russ spielte von Beginn an für den offensiven Stephan Schröck. Martin Lanig machte im Mittelfeld erneut ein gutes Spiel.

Und Meier machte dann nach seiner Einwechslung das, was er traumwandlerisch beherrscht: Den Ball nach einer Vorlage von Stefan Aigner mit der Innenseite aus zwölf Metern ins Tor schießen. Er sagte unaufgeregt wie immer hinterher nur: "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte nach meiner Einwechslung."

Die Eintracht holte diese wichtigen drei Punkte zum richtigen Zeitpunkt und wird wohl mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. "Die Mannschaft spielt professionell an die Situation angepasst, lässt wenig zu und vermeidet das Risiko", lobte Eintracht-Trainer Armin Veh.

Flum droht längere Pause

Ein unbeschwertes Offensivspektakel wie in der vergangenen Runde - zumal ohne die verletzten Mittelfeld-Strategen Schwegler und Rode - sei in der jetzigen Situation nicht angemessen. Bitter aber für die Eintracht: Mittelfeldspieler Johannes Flum fällt wohl länger aus, er kugelte sich die Schulter aus, nachdem er nach einem Kopfballduell unglücklich auf den Boden gefallen war.

Die Eintracht strebt nun an, noch weiter in der Tabelle nach oben zu klettern, Rechtsverteidiger Sebastian Jung ist überzeugt: "Wenn wir weiter so auftreten, werden wir noch mehr Punkte sammeln." Nächsten Freitag steht beim Champions-League-Kandidaten Schalke 04 aber erst mal eine hohe Hürde auf diesem Weg an. Die Frankfurter zeigen aber trotz aller Verletzungsausfälle eine gute Form und wirken nach der weggefallenen Doppelbelastung Europa League in der Rückrunde auch wesentlich frischer als in der Hinrunde.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter