19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Lange Gesichter: Gegen den HSV war die Eintracht 90 Minuten lang die bessere Mannschaft. Trotzdem standen die Hessen nach Abpfiff mit nur einem Punkt da (© Imago)
Lange Gesichter: Gegen den HSV war die Eintracht 90 Minuten lang die bessere Mannschaft. Trotzdem standen die Hessen nach Abpfiff mit nur einem Punkt da (© Imago)

Frankfurt beklaut sich selbst

xwhatsappmailcopy-link

Frankfurt am Main - Nach dem unglücklichen hadern die Frankfurter Spieler mit dem Verlauf einer Partie, die sie eigentlich klar dominiert haben. Für bessere Laune dürfte dann die Auslosung im DFB-Pokal gesorgt haben.

Sprung auf Platz 7 verpasst

Natürlich waren die Frankfurter Spieler nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV frustriert. 90 Minuten lang waren sie die bessere Mannschaft - und standen am Schluss dennoch mit einem Resultat da, das sich anfühlte wie eine Niederlage. "Wir hätten heute gewinnen müssen", sagte Eintracht-Trainer Armin Veh. "Hamburg hatte aus dem Spiel heraus keine einzige Chance." In der Tat war es vor dem Frankfurter Tor allenfalls dann einmal gefährlich geworden, wenn Rafael van der Vaart oder Hakan Calhanoglu einen Freistoß oder einen Eckball vor das Tor zirkelten, im Spiel hatten die Gäste genug damit zu tun, hinten halbwegs die Balance zu halten.

"Das ist wahnsinnig bitter", fand auch Johannes Flum, der als Vollstrecker (31.) und Vorlagengeber zum Tor von Marco Russ (54.) überzeugte. Marco Russ, der Kapitän der Eintracht, fand weitere Argumente: "Wir waren über 90 Minuten die Mannschaft, die mehr für das Spiel getan hat und viel mehr Aufwand betrieben hat."



Die Enttäuschung im Frankfurter Lager war dabei natürlich auch aufgrund der Tabellenkonstellation so groß. Bei einem Sieg wären die Hessen auf Rang 7 vorgerückt. Und nimmt man den bisherigen Saisonverlauf zum Maßstab, hätte die Eintracht den auch verdient gehabt. Auch am Samstag Abend zeigte die Veh-Mannschaft über weite Strecken der - insgesamt eher durchschnittlichen - Partie flüssige Kombinationen und gelungene Ballstafetten. Besonders augenfällig: Wo der HSV zuweilen quälend lang brauchte, um seine zaghaften Angriffe vorzutragen, überbrückte die Eintracht bei ihren Angriffen schnell das Mittelfeld, zeigte geschickte Spielverlagerungen und machte es den Hamburgern so ungeheuer schwer, zu verteidigen.

Was Einstellung, Kampf und spielerisches Vermögen angeht, musste sich die Eintracht, die insgesamt 46 Prozent Ballbesitz hatte, also keinen Vorwurf machen. Hinterfragenswert ist allerdings die Dramaturgie des 2:2. Wenn eine Mannschaft ihre Gegentreffer in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs und wenige Minuten vor Schluss bekommt, könnte das auch an der Konzentration liegen.

Unkonzentriert beim Gegentreffer



Zumindest der erste Treffer durch Pierre-Michel Lasogga wäre zu verhindern gewesen, der Ball war nach einem Eckball (!) schließlich lange genug in der Luft. Beim zweiten hingegen gab es mildernde Umstände. Gut möglich, dass Keeper Kevin Trapp den Ball gefangen hätte, wenn Carlos Zambrano nicht abgefälscht hätte. Angreifer Stefan Aigner, der erneut einer der besten Frankfurter war, zog dann auch ein geglücktes Fazit aus Frankfurter Sicht: "Wir haben einen Punkt geholt und uns selbst zwei geklaut."

Zeit sich zu grämen haben die Frankfurter allerdings nicht. Schon am Donnerstag steht das Auswärtsspiel in der Europa League bei APOEL Nikosia auf dem Programm, am Sonntag geht es zum SC Freiburg. Und vielleicht tröstete den ein oder anderen Eintracht-Spieler ja auch die Tatsache, dass das Wochenende keine 24 Stunden nach dem unglücklichen Remis doch noch eine gute Nachricht brachte. Bundestrainer Joachim Löw bescherte der Eintracht im DFB-Pokal-Achtelfinale den Zweitligisten SV Sandhausen. Eine machbare Aufgabe, zumal das Spiel vor eigener Kulisse stattfinden wird.

Aus Frankfurt berichtet Christoph Ruf