"Wir können glücklich sein!" Jürgen Klopp (M.) gratuliert Marcel Schmelzer
"Wir können glücklich sein!" Jürgen Klopp (M.) gratuliert Marcel Schmelzer

Fortschritt trotz verpasster Chance

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Donetsk - Die Erleichterung war den Spielern von Borussia Dortmund in den Katakomben der Donbass Arena in Donetsk anzusehen. Das 2:2 bei Shakhtar Donetsk war für die Hausherren zwar etwas schmeichelhaft, doch am Ende musste der BVB über das Remis noch froh sein.

Erneut Defensivprobleme

Entsprechend gemischt fielen nach dem Schlusspfiff die Reaktionen aus. "Es war enorm wichtig, nicht mit einer Niederlage ins Rückspiel zu gehen. Zumal wir diese Niederlage auch nicht verdient gehabt hätten. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, ist das Unentschieden eigentlich fast zu wenig. Weil wir aber zweimal in Rückstand geraten sind, ist es ein versöhnliches Ergebnis", sagte Mats Hummels.



Der Dortmunder Abwehrchef (Interview) avancierte in der Ukraine zum Spieler des Abends. Erst verschuldete er mit einem Stellungsfehler das 1:2 durch Douglas Costa. Kurz vor Schluss köpfte er einen Eckball von Marcel Schmelzer wuchtig zum Endstand in die Maschen, nachdem er im ersten Durchgang schon die Latte getroffen hatte.

Dem Nationalspieler war anzumerken, dass die Kritik der vergangenen Wochen nicht spurlos an ihm vorbei gegangen ist. Die Abwehr des Deutschen Meisters kassierte mit dem Spiel in Donetsk nun in den vergangenen drei Pflichtspielen acht Gegentreffer.

Trainer Jürgen Klopp nahm Hummels und dessen Defensivkollegen aber in Schutz. "So ein Ball wie beim 1:2 kann passieren. Das ist eine unglückliche Situation. Danach gab es noch ein paar kleine Wackler, weil Mats ein Mensch ist und davon auch nicht ganz unbeeindruckt bleibt. Aber er ist komplett zurückgekommen. Und weil der Fußball manchmal gerecht ist, durfte er auch noch den Ausgleich köpfen. Insgesamt haben wir sehr gut und sehr leidenschaftlich verteidigt. Und das war mir wichtig", meinte Klopp.

Kehls Wünsche erfüllt



Auch Sebastian Kehl, der am Mittwoch seinen 33. Geburtstag feierte und eine starke Leistung ablieferte, sah einen Aufwärtstrend. "Ich habe mir zum Geburtstag ein gutes Spiel und ein vernünftiges Ergebnis gewünscht. Beides ist eingetreten. Wichtig war, dass wir viel kompakter spielen und aus dem letzten Wochenende lernen. Wir haben wenig zugelassen und sind nach vorne immer gefährlich", erklärte der Kapitän.

Ein wenig Trauer über die verpassten Chancen schwang aber mit. "Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Die Gegentore, die wir kassiert haben, waren in der Entstehung sehr unglücklich. Aber wir haben gut gespielt und zum Glück noch den Ausgleich erzielt", sagte Lukas Pisczek im bundesliga.de-Interview.

Für das Rückspiel am 5. März haben die "Schwarz-Gelben" nun alle Trümpfe in der Hand. Von einer Vorentscheidung oder gar einer Favoritenrolle wollte aber keiner etwas wissen.

"Damit können wir sehr gut leben"



"Es gibt in diesem Wettbewerb keine Wunschergebnisse. Aber wenn man schon nicht gewinnen kann, dann ist es wichtig, dass man selbst Tore schießt. Das ist uns gelungen. Das ist die Basis fürs Rückspiel. Damit können wir sehr gut leben. Aber es ist noch nichts entschieden. Bis dahin liegen für uns auch noch viele Spiele dazwischen", sagte Klopp.

Das erste der vielen Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal steigt am Samstag im heimischen Signal Iduna Park, wenn Eintracht Frankfurt zu Gast ist. Angesichts der Tabellenkonstellation ein richtiges Top-Spiel.

"Wenn man so will, ist das 2:2 gegen Donetsk deshalb auch schon wieder Geschichte. Die Vorbereitung auf Frankfurt hat ja schon wieder begonnen. Und da müssen wir hellwach sein, denn die Eintracht ist ein sehr schwieriger Gegner", schaute Pisczek voraus.

Aus Donetsk berichtet Michael Reis