Zwei aus dem "Fohlenstall": Tony Jantschke (l.) und Christian Dorda, die bereits einige Profi-Einsätze hinter sich haben
Zwei aus dem "Fohlenstall": Tony Jantschke (l.) und Christian Dorda, die bereits einige Profi-Einsätze hinter sich haben

"Fohlenstall" als Vorbild

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Bundesliga-Profi ist der Traumberuf vieler Jugendfußballer - doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Ein ganz wichtiger Baustein dorthin sind die von allen 36 Bundesliga- und Zweitligaclubs mit großem finanziellem Aufwand betriebenen Jugendleistungszentren.

Ein besonders positives Beispiel für das Engagement im Nachwuchsbereich ist Borussia Mönchengladbach. Das Jugendinternat für die Profis der Zukunft ist direkt in das Stadion integriert. Perfekte Voraussetzungen also für die jungen Talente, sich auf ihre mögliche Karriere in der Bundesliga vorzubereiten.

"Gehören viele Faktoren dazu, es zu schaffen"

"Das ist für jeden ein Traum, hier irgendwann mal als Profi auf dem Rasen zu stehen. Ich denke, meine Chancen stehen ganz gut. Ich habe bis jetzt jedes Jahr meine Länderspiele gemacht. Aber es gehören einfach viele Faktoren dazu, um es zu schaffen", verrät Gladbachs U-19 Spieler Julian Korb.

Neben den sportlichen Qualitäten werden aber vor allem auch die schulische Ausbildung und der Charakter der jungen Fußballer gefördert. Borussia-Sportdirektor Max Eberl, vorher Jugendkoordinator und als Fußballer selbst Profi in Mönchengladbach, Bochum und beim FC Bayern München, ist mächtig stolz auf das, was die Borussia im Nachwuchsbereich geschaffen hat.

Die Philosophie heißt Gemeinsamkeit

"Man sieht es ja an allen Räumlichkeiten und genauso hier auf der Platzanlage, dass Borussia es gemeinsam macht. Von der Lizenz- bis zur U-9-Mannschaft runter, alles gemeinsam. Das ist einfach die Wurzel unserer Philosophie", berichtet Eberl.

Diese absolute Nähe zum Profibereich beginnt schon bei den Kabinen aller Jugendmannschaften, die direkt gegenüber des Profibereichs liegen. Dort weisen die Trikots der einstigen "Fohlen"-Spieler wie Marko Marin oder Marcell Jansen den Weg Richtung Spielertunnel. Und hier hängt auch das Trikot von Tony Jantschke, der im Jugendinternat der Borussia ausgebildet wurde und aktuell zum Kader der Bundesliga-Mannschaft gehört.

Große Erfolge auf nationaler Ebene

"Ich glaube, es ist einfach die Perspektive, die bei Borussia geboten wird. Man sieht, dass viel wächst oder dass viel bereits gewachsen ist. Die Jugendarbeit der Borussia ist ein Aushängeschild in Deutschland - und deswegen ist es für jeden ein Anreiz hier zu spielen", berichtet Jantschke.

Doch nicht nur in Mönchengladbach trägt die Arbeit der Nachwuchszentren Früchte. Zuletzt wurden gleich drei deutsche Nationalteams Europameister, die U 21, die U 19 und die U 17.

70 Millionen Euro jährlich für den Nachwuchs

"Ich denke schon, dass man die Erfolge der jüngsten Zeit bei den U-Mannschaften auch darauf zurückführen kann, dass die Qualität der Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren doch deutlich zugenommen hat", sagt Holger Hieronymus, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb.

Knapp 70 Millionen Euro fließen inzwischen jedes Jahr in die Jugendleistungszentren der Proficlubs in Deutschland. Geld, das nicht nur in Mönchengladbach bestens angelegt ist.

Thomas Mörs