Florian Kainz – Ein explosiver Linksaußen für Werder
Köln – Vor nicht allzu langer Zeit, als der SV Werder Bremen noch Stammgast in der Champions League war, erklärte der damalige Sportdirektor Klaus Allofs einmal, dass Fantasie ein entscheidender Faktor bei einem Transfer sei. Wissbegierigkeit, Ehrgeiz und Teamfähigkeit nannte er zudem als entscheidende Eigenschaften bei einem Neuzugang. Klaus Allofs leitet mittlerweile die Geschicke beim VfL Wolfsburg und die sportliche Realität in Bremen ist eine Andere, aber der jüngste Transfer der Werderaner passt perfekt in dieses Schema. Der pfeilschnelle Linksaußen Florian Kainz kommt von Rapid Wien und weckt die Hoffnungen, dass die Bremer in der kommenden Saison eine bessere Rolle als zuletzt spielen können.
Spielweise erinnert an de Bruyne
Florian Kainz debütierte 2010 schon mit 17 Jahren für Sturm Graz in der österreichischen Bundesliga und absolvierte seitdem 163 Erstliga-Partien (26 Tore, 40 Vorlagen). 2014 wechselte er zu Rapid Wien und entwickelte sich beim Hauptstadtclub noch einmal weiter. In der vergangenen Saison startete Kainz dann richtig durch. In 33 Ligaspielen gelangen dem Rechtsfuß, der am liebsten über die linke Seite kommt, sieben Treffer und 19 Assists. Er war damit der beste Vorbereiter und drittbeste Scorer der abgelaufenen Spielzeit.
Ehrgeizig, wissbegierig, teamfähig - Florian Kainz verbindet diese Eigenschaften mit einer Bodenständikeit, die sehr gut nach Bremen passen könnte. Darüber hinaus hat der SV Werder in der Vergangenheit schon sehr gute Erfahrungen mit Spielern von Rapid Wien gemacht. 1992 wechselte der damals ebenfalls 23-jährige Andreas Herzog nach Bremen und führte die Hanseaten gleich in seiner ersten Saison zur deutschen Meisterschaft. Eine Wiederholung dieses Kunststücks erwartet von Kainz niemand. Der Flügelspieler soll seine Entwicklung in der Bundesliga bestätigen und mithelfen, den SV Werder wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Und das wäre für den SV Werder 2016 fast so viel wert wie der Titel 1993.
Florian Reinecke