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Sami Hyypiä wurde an der Anfield Road gebührend von seinen Liverpooler Teamkollegen verabschiedet
Sami Hyypiä wurde an der Anfield Road gebührend von seinen Liverpooler Teamkollegen verabschiedet

Finnischer Fels in der Bayer-Brandung

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Einen Freund im Rheinland hatte Sami Hyypiä nach zehn Jahren in Liverpool schnell gefunden, doch bei diesem sorgt er künftig für wahre Gewissensbisse.

"Ich muss mich darauf vorbereiten, Sympathien für Bayer Leverkusen aufzubringen", sagt Campino, der Sänger der Rockband Die Toten Hosen: "Das ist normalerweise eigentlich nicht wirklich möglich als Düsseldorfer, aber da geht bei mir dann die Freundschaft vor."

"Er ist ein absoluter Profi"

Auch der 35 Jahre Hyypiä ist sich sicher, dass die Freundschaft mit dem zwölf Jahre älteren Frontmann der Düsseldorfer Kultband, der auf der Hochzeit des siebenmaligen finnischen Fußballer des Jahres den Liverpool-Klassiker "You'll never walk alone" sang, nicht leiden wird. "Kein Problem, Campino hat gesagt, dass wir Freunde bleiben", sagt der Finne lächelnd.

Freunde hat der kantige Innenverteidiger beim FC Liverpool viele gefunden. "Er ist ein absoluter Profi, charakterlich einwandfrei, gewissenhaft. In Liverpool war Sami eine Institution", meint sein neuer Trainer Jupp Heynckes ehrfürchtig.

Den 96-maligen Nationalspieler hatte Bayer schon verpflichtet, als der 64-Jährige Heynckes gerade mal sein unerwartetes Kurz-Comeback bei Bayern München begonnen hatte. Doch die Verpflichtung hätte auch seine vollste Zustimmung gefunden.

Hyppiä will mit Bayer zurück nach Europa

Denn Hyypiä ist nicht nur als Innenverteidiger gefragt, sondern vor allem als Führungsspieler. "Mit seiner Erfahrung und seiner Präsenz auf dem Platz wird er mehr Stabilität in unsere junge Mannschaft bringen", sagt Sportchef Rudi Völler. Dies ist auch nötig, denn in der Vorsaison erlebte die junge Bayer-Elf unter Heynckes-Vorgänger Bruno Labbadia nach glänzender Vorrunde einen kapitalen Absturz und verpasste den Einzug ins internationale Geschäft deutlich.

Dies darf nach Ansicht Hyypiäs, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb, nicht wieder passieren. "Europäisch zu spielen, muss das Minimalziel sein", erklärt der in so mancher Europacup-Schlacht erprobte Abwehrspieler, der mit Liverpool 2001 den UEFA-Cup und 2005 sogar die Champions League gewann: "Für eine Mannschaft wie Bayer Leverkusen ist es wichtig, jede Saison in Europa dabei zu sein."

Atmosphäre in der BayArena gab den Ausschlag

Bei den "Reds" hatte ihn im Vorjahr der Slowake Martin Skrtel überwiegend ins zweite Glied verbannt. Nur noch zwölf Mal spielte Hyypiä von Beginn an. "Aber mein Anspruch ist es, oft zu spielen, möglichst jede Woche", sagt er. Und da er sich fürs Altenteil zu fit fühlte, wechselte er nach einem Jahrzehnt noch einmal den Verein.

Die Wahl fiel nach eigenen Angaben auf Bayer, weil ihn die Stimmung in der BayArena im Jahr 2002 begeisterte. Damals besiegte eine Bayer-Elf um Michael Ballack, Ze Roberto und Ulf Kirsten "Pool" auf dem Weg ins Champions-League-Finale in einem begeisternden Spiel mit 4:2.

Campino gönnte Leverkusen als leidenschaftlicher Liverpool-Fan damals das Aus. Nun wird er mit Bayer mitfiebern. "Ich halte zu Sami, egal für welchen Verein der in Zukunft spielen wird", sagt er: "Ich kann dem unmöglich wünschen, dass er hier Niederlagen kassiert." Und ein direkter Gewissenskonflikt bleibt dem Rockstar erspart. Auf Liverpool kann Bayer in diesem Jahr nicht treffen.