Felix Wiedwald ist seit Saisonbeginn die Nummer 1 im Werder-Tor - © © imago
Felix Wiedwald ist seit Saisonbeginn die Nummer 1 im Werder-Tor - © © imago

Wiedwald: "Werder ist im Aufwärtstrend"

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Köln - Nach zwei Siegen aus den letzten beiden Partien will sich Werder Bremen im oberen Tabellendrittel festbeißen. Die Hanseaten erwarten nun den punktgleichen FC Ingolstadt 04 im Weserstadion. Vor dem Spiel gegen den defensivstarken Aufsteiger spricht Werder-Torhüter Felix Wiedwald im Interview mit bundesliga.de über seine Rückkehr zu seinem Heimatverein, den prominenten Neuzugang Claudio Pizarro und die Ziele der Bremer in dieser Saison.

"Haben in den letzten Wochen gute Spiele gemacht"

bundesliga.de: Felix Wiedwald, der Saisonauftakt verlief etwas schleppend, aber inzwischen scheint Werder ins Rollen zu kommen. Wie bewerten Sie die Leistungen und die Punktausbeute der ersten vier Spieltage?

Felix Wiedwald: Wir sind froh, dass wir so einen guten Start in die Saison hingelegt haben. In der vergangenen Spielzeit hatten wir die Anzahl an Punkten erst nach zehn Spieltagen. Aber natürlich dürfen wir nie zufrieden sein. Wir wollen an die Leistungen weiter anknüpfen, gute Spiele abliefern und vor allem punkten.

bundesliga.de: Was setzt die Mannschaft nun besser um, als in den ersten beiden Spielen? Wo sehen Sie die größten Fortschritte?

Wiedwald: Auch im ersten Spiel haben wir gut gespielt, mussten uns aber unglücklich geschlagen geben. Zuletzt haben wir drei Mal in Folge nicht verloren, konnten die letzten beiden Spiele gewinnen. Das ist ein Aufwärtstrend. Die Mannschaft ist gut drauf, wir stehen sehr stabil, lassen hinten wenig zu und sind vorne immer für ein Tor gut.

bundesliga.de: Sie sind nach vier Jahren in Duisburg und Frankfurt zurück in Bremen. Wie wichtig war diese Zeit für Ihre persönliche Entwicklung?

Wiedwald: Sehr wichtig. In Duisburg wurde ich ins kalte Wasser geworfen, da haben wir auch unten drin gestanden. Das hat mich in meiner Entwicklung sehr weit nach vorne gebracht. In Frankfurt durfte ich meine ersten Bundesliga-Erfahrungen sammeln. Mein erstes Spiel in der Allianz-Arena in München bleibt unvergessen. Auch diese Zeit in Frankfurt möchte ich nicht missen.

bundesliga.de: Und wie gut hat dann die Rückkehr getan? Ist Werder so etwas wie "Ihr" Verein?

Wiedwald: Natürlich ist es schön, wieder in Bremen zu sein. Schließlich habe ich bei Werder eine tolle Ausbildung genossen. Meine Familie kommt von hier, meine Frau habe ich hier kennengelernt. Es gibt viele sportliche und private Verbindungen nach Bremen.

bundesliga.de: In den letzten Jahren gab es auf der Torhüterposition bei Werder viele Wechsel. Restlos überzeugen konnte keiner ihrer Vorgänger. Sie selbst erhielten nun in den Medien in allen Partien gute Noten. Wie sehen Sie Ihren Status in der Mannschaft? Fühlen Sie sich als die unangefochtene Nummer 1?

Wiedwald: Man kann sich nie als unangefochtene Nummer 1 fühlen! Ich muss jede Woche meine Leistungen bringen. Wir haben in den letzten Wochen gute Spiele gemacht, zu denen auch ich meinen Teil beitragen konnte. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen so weiter arbeiten und wenig Arbeit auf mich zukommt.

"Claudio Pizarro ist ein Vorbild"

bundesliga.de: Werder hat kurz vor Ende der Transfgerperiode noch Claudio Pizarro verpflichtet, der sich bei seinem Pflichtspieldebüt gleich mit einem Assist hervortat. Wie gut tut der jungen Mannschaft ein so erfahrener Profi? Wie hat er sich eingefügt?

Wiedwald: Claudio ist ein erfahrener Spieler, der in seiner Karriere viel erlebt und erreicht hat. Von diesen Erfahrungen und Erlebnissen kann er viel an die jüngeren Spieler weitergeben. Mit seiner Professionalität und seiner Präsenz ist er ein Vorbild. Und dazu noch einfach ein großartiger Mensch, der uns mit seiner sportlichen Qualität noch einmal voran bringt.

bundesliga.de: Im letzten Jahr schnupperte Bremen lange an den Europa-League-Plätzen. Mit welchen Ansprüchen und Zielen geht Werder die Saison an? Ist ein internationaler Wettbewerb möglich?

Wiedwald: Auch wir setzen uns natürlich Ziele, aber wichtig ist, dass man alles richtig einordnen kann. Wir wollen in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wir werden weiter kontinuierlich arbeiten und am Ende wird man sehen, was dabei herauskommt.

bundesliga.de: Am Samstag empfängt Werder den Aufsteiger FC Ingolstadt 04, der seine beiden Auswärtsspiele gewann und in drei von vier Spielen die Null hielt. Wie schwer wird die Aufgabe, wie sind die Schanzer zu knacken?

Wiedwald: Ingolstadt hat einen sehr guten Start hingelegt und nimmt auch noch die Euphorie aus dem Aufstieg mit. Das wird eine schwere Aufgabe gegen einen unangenehmen Gegner. Aber wir wollen auch wieder den Willen der letzten Spiele zeigen und vor heimischen Publikum die drei Punkte holen!

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski