Wie stoppt man Franck Ribery (M.) und die Bayern-Offensive? Der 1. FC Nürnberg muss sich etwas einfallen lassen
Wie stoppt man Franck Ribery (M.) und die Bayern-Offensive? Der 1. FC Nürnberg muss sich etwas einfallen lassen

FCB wittert Morgenluft - Werder-Trio kehrt zurück

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München - Marseille-Bezwinger FC Bayern muss im bayerischen Derby beim 1. FC Nürnberg ran und will dort Abstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund auf drei Punkte verkürzen, nachdem der BVB im Freitagsspiel gegen den VfB Stuttgart beim 4:4 gepatzt hatte. Bremen atmet auf: Drei Stammspieler, darunter Claudio Pizarro, können Werder im Kampf um Europa wieder helfen. Die Europa-Leauge-Aspiranten Bremen und Leverkusen messen sich im Fernduell, beide haben Kellerkinder (Mainz bzw. Freiburg) zu Gast.

Zwei reine Abstiegsduelle steigen in Kaiserslautern, wo Trainer Krassimir Balakov gegen Hamburg sein Heimdebüt gibt, und in Augsburg, wo der 1. FC Köln antritt. Im Live-Ticker von bundesliga.de sind Sie bei den Samstagspartien ab 15 Uhr live am Ball. So ist es um die Stimmung und die Personalsituation bei den Vereinen bestellt:

Es geht Schlag auf Schlag bei den Bayern: Am Mittwoch stieß der FCB in der Champions-League bei Olympique Marseille (2:0) die Tür zum Halbfinale weit auf, jetzt ruft wieder die Alltagspflicht. Um den Druck in der Tabelle auf Spitzenreiter Borussia Dortmund hochzuhalten, muss die Elf von Trainer Jupp Heynckes weiter siegen.

Ob er dabei weiter auf seine Erfolgself setzt, ließ er noch offen: "Ob ich am Samstag die Mannschaft auf der einen oder anderen Position verändere oder nicht, entscheide ich noch", sagte Heynckes. Gut möglich, dass Bastian Schweinsteiger wieder von der Bank kommt. Die Konzentration gelte nun wieder voll und ganz der Bundesliga: "Es warten wahnsinnige Aufgaben. Aber wir dürfen nicht zu weit denken, das bringt überhaupt nichts. Alles andere ist im Hinterkopf und wird nur dann herausgeholt, wenn es notwendig ist."

Nach drei Niederlagen in Serie ist der FCN wieder mittendrin im Abstiegskampf, der Vorsprung auf Rang 15 und 16 beträgt nur 4 Punkte. Dennoch glaubt Coach Dieter Hecking an die Außenseiterchance seiner Elf: "Das Team ist topfit und kann dem FCB läuferisch Paroli bieten", sagt der 47-Jährige. Auch wenn er weiß, dass "man gegen solche Mannschaften natürlich auch viel Glück braucht." Die beste Maßnahme, um dieses Glück zu erzwingen, ist laut Hecking: " Wir dürfen die Bayern nicht in einen Spielrausch kommen lassen. Sie sind hungrig ohne Ende." Verzichten muss er auf Alexander Esswein (Innenbandanriss im Knie) und Christian Eigler (Leisten-OP).



Schiedsrichteransetzungen

Im Abstiegsduell auf dem Betzenberg geht es für die beiden Teams ums Überleben. Die Mannschaften sind mit zwei bzw. einem Punkt die schwächsten der letzten sechs Spieltage. Schlusslicht Lautern (20 Punkte) liegt noch sieben Zähler hinter dem HSV, der im Moment den Relegationsplatz inne hat.

Lauterns Neu-Coach Krassimir Balakov brennt nach seinem verpatzten Einstand (0:2 in Freiburg) auf den ersten Dreier mit seiner neuen Truppe. "Wir müssen daran glauben, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir liegen sieben Punkte zurück. Wir sind Letzter! Wir können nur gewinnen! Ich hoffe, dass wir uns besser präsentieren, dass wir schneller und gezielter nach vorne spielen, dass wir mutiger sind", erklärte Balakov der "Rheinpfalz." Bei Lautern fehlen nach wie vor Dorge Kouemaha (Archillessehnenriss), Jan Simunek (Archillessehnenreizung), Nicolai Jörgensen (Schambeinentzündung) und Marco Knaller (Ellenbogenverletzung).

HSV-Trainer Thorsten Fink hat ein "heißes Spiel" angekündigt. "Kaiserslautern steht auch unter Druck steht, und für uns ist es genauso brenzlig", erklärte Fink. "Das Spiel hat richtungsweisenden Charakter. Ich muss sehen, dass meine Mannschaft topkonzentriert von der ersten bis zur letzten Minute ist", betonte Fink. Hamburg muss weiterhin auf Paolo Guerrero (Rotsperre) sowie die Langzeitverletzten verzichten.



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Vier Pflichtspielniederlagen in Folge - bei Bayer Leverkusen ist der Wurm drin. Seit dem Sieg über die Bayern musste die "Werkself" eine Pleite nach der nächsten einstecken - jetzt ist auch die Europa League in Gefahr, bis Platz 9 sind es nur drei Punkte. Gegner Freiburg befindet sich mit zehn Punkten aus vier Spielen dagegen klar im Aufwind.

Dass der Gegner nach seinen jüngsten Erfolgen mit breiter Brust kommen wird, ist auch Dutt klar. "Die Entwicklung dort nötigt nicht nur mir Respekt ab. Sie machen das, was sie in Freiburg im Frühjahr immer tun: Die ganze Stadt rückt eng zusammen, damit die Mannschaft Punkte holt", sagte Bayer-Coach Robin Dutt über seinen Ex-Verein. Die Zielsetzung sei dennoch klar: "Auch wenn wir personell gebeutelt sind, haben wir eine Mannschaft auf dem Platz, die Freiburg schlagen kann." Bei Leverkusen fehlen zusätzlich zu den fünf Langzeitverletzten auch Daniel Schwaab (Schienbeinkopf-Fraktur) und Danny Da Costa (Muskelfaserriss).

Aber auch Freiburg hat enorme Personalsorgen: Zum ohnehin großen SC-Lazarett (sechs Verletzte) gesellten sich auch noch Beg Ferati (Adduktorenprobleme) und Garra Dembele (Knie- und Adduktorenprobleme), die beide sicher ausfallen. Fraglich ist der Einsatz von Johannes Flum und Julian Schuster. Deshalb sieht Christian Streich auch keinen Grund, angesichtes der Miniserie groß in Jubel auszubrechen. Trotz der Bayer-Pleitenserie warnt er vor Leverkusens "tollen Kickern", insbesondere Renato Augusto und Andre Schürrle, der "jederzeit explodieren" könne.




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Wie in Leverkusen tritt auch in Bremen ein Abstiegskandidat bei einem Europacup-Aspiranten an. Die Rheinhessen, die nur noch drei Punkte Vorsprung auf Rang 16 und die gleiche Bilanz wie in der Abstiegssaison 2006/07 haben, müssen bei Werder, das punktgleich mit Bayer auf Rang 6 liegt, ran. Für das Rennen um Europa brauchen die personell zuletzt arg gebeutelten Hanseaten dringend Punkte.

Und Trainer Thomas Schaaf kann aufatmen: Sowohl Tim Wiese (Gesichtsverletzung), als auch Philipp Bargfrede (Muskelfaserriss) konnten wieder mit der Mannschaft trainieren und sind einsatzbereit. Nach seiner zweiwöchigen Sperre kann Schaaf auch wieder mit Claudio Pizarro planen. Auch Kapitän Clemens Fritz ist froh, dass der Peruaner wieder dabei ist: "Claudio ist sehr wichtig für die Mannschaft. Er ist ein herausragender Spieler, aber auch als Charakter brauchen wir ihn."

Dass der Knipser wieder ran darf, bereitet FSV-Coach Thomas Tuchel entsprechend Sorgen. "Ein Pizarro ist schon schlimm genug. Der macht auch aus keiner Chance gerne mal zwei Tore”, sagte Tuchel. Zurecht: Zehn Mal spielte der 33-Jährige in seiner Karriere bislang gegen Mainz, elf Treffer erzielte er dabei. Tuchel setzt trotz zwei Niederlagen in Folge weiter auf sein zuletzt schwächelndes Sturmduo Adam Szalai/Mohamed Zidan. "Wir haben an der dürftigen Situation selbst den größten Anteil. Gegen Bremen brauchen wir eine Topleistung - und die kann unter Umständen nicht einmal reichen", sagte Tuchel.



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Der zweite Abstiegskrimi am Samstag steigt in der Fuggerstadt. Nach der Hinrunde stand der 1. FC Köln noch sieben Plätze und sechs Punkte vor dem FC Augsburg, jetzt sind beide Teams Tabellennachbarn. Der FCA liegt nur einen Punkt hinter den "Geißböcken" zurück.

Seit fünf Spielen ist der FCA ungeschlagen und hat damit einen Vereinsrekord aufgestellt. stejt im Moment über dem Strich und kann mit einem Sieg den FC überholen. Den Augsburgern fehlt allerdings weiterhin Stürmer Torsten Oehrl (Oberschenkelverletzung). "Gegen Köln wird er mit Sicherheit nicht spielen. Wenn wir Glück haben, dann kann er in der nächsten Woche wieder mit in das Mannschaftstraining einsteigen", sagte FCA-Trainer Jos Luhukay. "Das ist sehr schade, weil Torsten ein ganz wichtiger Spieler für uns ist. Gerade bei den Standardsituationen ist er immer eine gefährliche Waffe." Für Stephan Hain könnte außerdem Sascha Mölders in die Startelf rücken.

Köln muss nach der bitteren 1:6-Klatsche gegen Tabellenführer Dortmund rehabilitieren. "Das wird schwer, Augsburg hat lange kein Heimspiel mehr verloren. Aber sie haben auch wochenlang ohne Druck gespielt. Jetzt haben sie auch etwas zu verlieren", sagte FC-Coach Stale Solbakken dem "Express." Er nimmt seine Spieler in die Pflicht: "Du kannst ein Pferd zur Tränke führen, aber du kannst es nicht zwingen, zu trinken. Der Trainer ist verantwortlich - aber die Spieler müssen es auf dem Platz umsetzen." Bangen muss Solbakken um Martin Lanig (Knöchelprobleme).



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