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Jens Keller ist mit dem Vorbereitungsstand seines FC Schalke 04 nach dem Trainingslager in Grassau zufrieden (© Imago)
Jens Keller ist mit dem Vorbereitungsstand seines FC Schalke 04 nach dem Trainingslager in Grassau zufrieden (© Imago)

Keller: Hochzufrieden, aber nicht sorgenfrei

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Grassau - Jens Keller geht im Trainingslager des FC Schalke 04 mit bestem Beispiel voran. Der Trainer tritt bei den Aufwärmspielchen selbst gegen den Ball und ist sich dabei für keine Grätsche zu schade. "Das schlaucht schon", gibt der 43-Jährige hinterher zu. Sein Einsatz färbt aber offenbar auf seine Schützlinge ab.

Erfolg schweißt die Truppe zusammen

"Man sieht, dass alle wollen, dass jeder Spieler um seinen Platz kämpft, dass jeder mit Eifer dabei ist und das Programm zu 100 Prozent mitgeht", zieht der Coach ein positives Fazit des Trainingslagers. Und dieses Programm während des über einwöchigen Aufenthalts in Grassau im Chiemgau hatte es durchaus in sich. Ob Kraftübungen mit Baumstämmen, Sprintparcours oder Spiele auf engstem Raum mit maximal einem Ballkontakt - Keller und sein Trainerteam hatten in den zumeist zwei täglichen Einheiten ein buntes, anspruchsvolles Programm für ihre Spieler zusammengestellt.

"Ich bin mit der Leistung der ganzen Mannschaft und der Art und Weise, wie sie sich präsentiert hochzufrieden", analysierte der Übungsleiter. Die erfolgreiche Rückrunde mit dem Erreichen der Champions League hat die Truppe zusammengeschweißt - und die gute Stimmung hat die Sommerpause überdauert. "Wenn wir diese Stimmung beibehalten, dann werden wir unsere Spiele auch positiv bestreiten", sagte Max Meyer im Interview mit bundesliga.de.

Der 18-Jährige hat das erneute Erreichen der Königsklasse als klares Ziel für die kommende Spielzeit ausgegeben. Doch für seinen Coach sind auch andere Dinge entscheidend. "Man muss nicht immer nur Ergebnisziele haben, sondern auch Handlungsziele", sagte Keller, dem es darauf ankommt, wie man Dinge erreichen und sich präsentieren will.

Rückkehrer Barnetta trumpft auf

Bislang außerordentlich gut präsentiert sich Tranquillo Barnetta, der nach seiner einjährigen Ausleihe zu Eintracht Frankfurt seine zweite Chance auf Schalke nutzen will. "Ich versuche mein Bestes, gebe Gas und bislang läuft es ganz gut", sagte der Schweizer. Zum Abschluss des Trainingslagers erzielte der offensive Mittelfeldspieler im ersten richtigen Härtetest der Vorbereitung gegen Stoke City den 2:1-Siegtreffer (Spielbericht). "Auch im Training hat er einen sehr guten Eindruck hinterlassen", lobte Keller den 29-Jährigen.

Für die SGE bestritt Barnetta in der Vorsaison 33 Pflichtspiele. Gut möglich, dass er nun auch bei den Königsblauen zum Zug kommt, da vor allem in der Offensive einige Ausfälle zu beklagen sind. So fällt Jefferson Farfan wegen einer Knie-OP länger aus. Christian Clemens, der nach seiner Schambeinentzündung in Grassau wieder voll angreifen wollte, musste wegen eines Muskelfaserrisses vorzeitig die Heimreise antreten. Am Montag zog sich dann auch noch Chinedu Obasi eine Adduktorenverletzung zu. Sidney Sam wurde gegen Stoke City leicht angeschlagen ausgewechselt.

Weltmeister keine Option zum Saisonstart

Hinzu kommt das Fehlen der Weltmeister Julian Draxler und Benedikt Höwedes, sowie des WM-Dritten Klaas-Jan Huntelaar. Das Trio wird erst am 8. August aus dem Urlaub zurückkehren - eine gute Woche vor dem ersten Pflichtspiel im Pokal bei Dynamo Dresden. Für Keller zu knapp, um bereits zum Saisonstart mit allen dreien von Anfang an zu planen. "Wenn die zum Saisonauftakt fit wären, dann machen wir irgendetwas falsch", betonte der Trainer. "Dann bräuchten wir keine sechs Wochen Vorbereitung, sondern hätten allen noch ein bisschen Urlaub geben können."

An Alternativen mangelt es dem Coach trotzdem nicht - allen voran aus dem eigenen Stall. So schnuppern im Chiemgau wieder einige Talente aus der Knappenschmiede wenig Profi-Luft, wie beispielsweise die erst 16-jährigen Donis Avdijaj und Maurice Multaup.  "Sie werden noch eine Weile bei uns bleiben. Der Kader ist im Moment nicht so groß, wir haben aktuell 18 Feldspieler", sagte Keller. Angesichts der dünnen Personaldecke plant der Coach derzeit auch keine weiteren Abgänge: "Sonst muss ich wieder spielen."

Aus Grassau berichtet Maximilian Lotz