Fünf Gründe, warum der FC Schalke 04 in dieser Saison so stark ist

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Köln – Es war ein magischer Abend am 10. März 2015 in Estadio Bernabeu in Madrid. Der FC Schalke 04 hatte nach einer 0:2-Hinspielniederlage im Achtelfinale der Champions League praktisch keine Chance mehr auf den Einzug ins Viertelfinale – aber diese versuchten die Knappen mit aller Macht beim Schopfe zu packen. Am Ende gewann Schalke mit 4:3 und hatte Real am Rande des Knockouts. Trotz des Ausscheidens war es ein stolzer Abend für Schalke – und das bislang letzte Champions League Spiel von S04.

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1) Tedesco findet die richtigen Lösungen

2018/19 könnten endlich wieder welche dazu kommen, denn das Team von Domenico Tedesco, aus dem Leon Goretzka, Thilo Kehrer, Max Meyer und Matija Nastasic auch schon in jener Nacht in Madrid dabei waren, ist auf dem besten Weg, sich einen der vier Champions League Plätze zu schnappen. Aber was macht Schalke in diesem Jahr so stark? Wir nennen Euch fünf Gründe, warum Königsblau in dieser Saison so erfolgreich ist.

Es war eine mutige Entscheidung von Schalke, Domenico Tedesco nach nur elf Spielen als Cheftrainer für Erzgebirge Aue in der 2. Bundesliga nach Gelsenkirchen zu lotsen. Dieser Mut hat sich aber voll ausgezahlt. Der 32-Jährige hat der Mannschaft gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison seine Handschrift verliehen. Dabei hat er keine Angst vor unbequemen Entscheidungen. So blieb für den langjährigen Kapitän Benedikt Höwedes zu Saisonbeginn nur ein Platz auf der Bank. Es folgte der Wechsel nach Turin. Diese Konsequenz legte Tedesco während der ganzen Saison an den Tag. Dazu bringt er Spieler auf neuen Positionen in Topform. Max Meyer spielt derzeit als Sechser die stärkste Saison seiner Karriere und der bereits als Fehleinkauf abgestempelte Franco di Santo blüht als Zehner plötzlich auf.

Video: 60 Sekunden mit Franco di Santo

2) Schalke verteidigt äußerst diszipliniert

Der FC Schalke stellt die drittbeste Abwehr der Bundesliga. Nur der FC Bayern München (18) und der VfB Stuttgart (29) unterbieten die 30 Gegentore der Knappen. Besonders das Umschaltspiel nach Ballverlusten funktioniert überragend. Das Tedesco-Team ließ insgesamt erst 20 Torschüsse nach einem Konter zu. Das ist der niedrigste Wert der Liga. Auch die zwei Gegentore nach schnellen Gegenangriffen können sich sehen lassen. Nur zwei Mannschaften haben das noch besser verteidigt. Der Lohn der harten Defensivarbeit: Schalke spielte in dieser Saison bereits neun Mal zu Null. Öfter blieb nur der FC Bayern München ohne Gegentor.

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3) Die Knappen sind die Könige der Standards

Die Schalker Bilanz bei ruhenden Bällen ist absolut meisterlich. Und das sowohl in der Defensive wie in der Offensive. Die 18 nach Standards erzielten Tore sind ligaspitze. Bei Ecken und Freistößen hilft es natürlich enorm, dass die Knappen mit Naldo den wahrscheinlich besten Kopfballspieler der Liga in ihren Reihen haben. Fünf Saisontore stehen für den Brasilianer bereits zu Buche. Die Lufthoheit des erfahrenen Innenverteidigers zahlt sich auch in der Defensive aus. Erst drei Mal landete der Ball nach einem Kopfball im Schalker Netz. Auch das ist der beste Wert aller Teams. "Nur" auf Platz 2 liegt Schalke dagegen in der Statistik der Gegentore nach Standards. Die neun Treffer nach ruhenden Bällen können die Bayern noch knapp unterbieten.

Video: Knapper Schalke-Sieg in Mainz

4) Die richtige Mischung macht's

Die Schalker Startelf war in dieser Saison im Schnitt genau 26 Jahre alt. Damit liegen die Knappen im Mittelfeld der Liga. Naldo ist mit 35 Jahren der Alterspräsident und befindet sich gerade in seinem dritten bis vierten Frühling. Ihm stehen Routiniers wie Fährmann (29), Caligiuri (30) oder Oczipka (29) zur Seite. Darüber hinaus stehen eine Vielzahl an herausragenden Talenten wie Kehrer (21), Embolo (21) Pjaca (22), Meyer (22) oder McKennie (19) im Kader. Die Mischung stimmt und das Team wirkt sehr gut zusammengestellt.

5) Gnadenlos effektiv im Torabschluss

Beim 1:0-Sieg in Mainz gab Schalke insgesamt nur sechs Torschüsse ab, während die Rheinhessen 16 Mal zum Abschluss kamen. In der Vorwoche feuerte Schalke nach der Pause keinen einzigen Schuss mehr auf das Berliner Gehäuse ab, gewann gegen die Hertha aber trotzdem mit 1:0. Wenn Schalke in aussichtsreicher Position vor das Tor kommt, klingelt es auch häufig. Die Großchancenverwertung von 54 Prozent ist die drittbeste der Liga und der Garant dafür, dass S04 sich in engen Spielen am Ende häufig die Punkte holt. Kann Schalke diesen Schnitt bis zum Saisonende halten, dürfen sich die Fans auf weitere magische Nächte in der Champions League freuen.

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