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Die Bayern in Neapel - und die Partie beginnt traumhaft für den Rekordmeister. Toni Kroos (M.) trifft nach 98 Sekunden
Die Bayern in Neapel - und die Partie beginnt traumhaft für den Rekordmeister. Toni Kroos (M.) trifft nach 98 Sekunden

FC Bayern verschenkt den Sieg

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Neapel - Ein Eigentor von Holger Badstuber und ein verschossener Elfmeter von Mario Gomez haben Bayern München den 200. Europacup-Sieg der Vereinsgeschichte gekostet. Der Spitzenreiter der Bundesliga kam in einem kuriosen Spiel beim SSC Neapel nur zu einem 1:1 (1:1), führt die Tabelle der Champions-League-Gruppe A mit sieben Punkten aus drei Spielen aber weiter souverän an und befinden sich auf dem besten Weg in Richtung Achtelfinale.

Allerdings mussten die Bayern auch das Ende ihrer sensationellen Serie ohne Gegentore in Pflichtspielen hinnehmen. Ausgerechnet Badstuber fügte Torhüter Manuel Neuer das erste Gegentor nach 1147 Minuten und 13 Pflichtspielen "zu Null" zu (39.). Toni Kroos hatte schon nach 98 Sekunden für einen Blitzstart gesorgt, Gomez vergab in der 49. Minute mit einem ganz schwach geschossenen Strafstoß die große Chance auf die erneute Führung.

"Wir können auch mal Fehler machen"

"Insgesamt haben wir ein gutes und souveränes Spiel gemacht. Ich denke, ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Bis zum 1:1 haben wir nicht eine einzige Torchance zugelassen, danach haben wir sechs bis acht Minuten nicht gut ausgesehen, in der zweiten Halbzeit hatten wir dann wieder das Heft in der Hand. Das Gegentor war natürlich unglücklich, aber mein Gott, wir können natürlich auch mal Fehler machen", sagte Bayern-Coach Jupp Heynckes.

Die Rauchwolken der Feuerwerkskörper vor dem Anpfiff hatten sich noch nicht verzogen, da lagen die Bayern schon in Führung: Nach einer Hereingabe von Jerome Boateng nahm Kroos den Ball aus vollem Lauf mit und war aus zwölf Metern per Rechtsschuss erfolgreich. Es war das erste Gegentor für Neapel seit sechs Europacup-Heimspielen. Die letzte Heimniederlage auf europäischer Bühne hatte der SSC übrigens 1994 gegen Eintracht Frankfurt (0:1) mit dem heutigen Bayern-Trainer Jupp Heynckes kassiert.

Napoli schockiert von der schnellen Führung

Vom frühen Gegentreffer zeigten sich die Neapolitaner vor mehr als 60.000 Zuschauern im altehrwürdigen Hexenkessel San Paolo zwar nicht schockiert, bei ihren engagierten Offensivbemühungen wirkten sie aber sehr hektisch. Die Bayern waren dagegen sehr ballsicher, ruhig und abgeklärt und schienen in der Anfangsphase jederzeit Herr der Lage.

Nach einer Phase mit wenigen Höhepunkten forderten die Italiener nach ihrem ersten Eckball in der 34. Minute Strafstoß, da Bastian Schweinsteiger der Ball an den ausgestreckten Arm geflogen war. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer stufte die Szene als Sky-Experte als "unnatürliche Handbewegung" ein und kam zu dem Urteil: "Wenn er Pech hat, gibt es Elfmeter und Gelb-Rot."

Badstuber ins eigene Netz

Der Ausgleich fiel dennoch unerwartet: Philipp Lahm ließ den schnellen Christian Maggio auf der rechten Seite passieren, dessen flache Hereingabe lenkte der hereinrutschende Badstuber unhaltbar für Torhüter Manuel Neuer ins Netz. Das Tor beflügelte den Tabellenfünften der Serie A, der bis zur Pause mächtig Druck machte. Die Bayern waren nun froh, sich in die Pause zu retten. "Neapel hat sich eine Euphorie reingespielt. Jetzt müssen wir besser dagegenhalten", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger in der Pause.

In der zweiten Halbzeit hätten die Bayern erneut einen Blitzstart hinlegen können. Nach einem Handspiel von Paolo Cannavaro entschied Schiedsrichter Olegario Benquerenca aus Portugal erst nach sekundenlangem Zögern und auf Hinweis seines Assistenten auf Strafstoß, verschonte den Bruder des Weltfußballers von 2006 aber ebenfalls vor Gelb-Rot. Gomez schoss den Elfmeter De Sanctis jedoch in die Arme. In der 55. Minute kam Thomas Müller nach einer Konfusion in der Abwehr der Italiener aus kurzer Distanz zum Schuss, verzog aber bedrängt von einem Verteidiger deutlich.