Seit Wochen, gar seit Monaten in Überform: Tabellenführer und Rekordmeister FC Bayern um Mario Götze (l.) und David Alaba (M.)
Seit Wochen, gar seit Monaten in Überform: Tabellenführer und Rekordmeister FC Bayern um Mario Götze (l.) und David Alaba (M.)

Rekord-Bayern: Große Spieler, großer Trainer

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Bremen - Als Fußball-Historiker bleibt dieser Tage nicht viel Zeit zur Ruhe. Denn wenn der FC Bayern Woche für Woche in der Bundesliga antritt, gilt es, etliche Rekorde neu zu registrieren. So natürlich auch bei der 7:0-Torgala in Bremen.

Das besondere dieses Mal: Pep Guardiola sorgte für einen eigenen Eintrag. Denn er ist der erste Trainer in der Bundesliga-Geschichte, der nach einer Amtsübernahme 15 Spiele in Folge ohne Niederlage blieb.

Doch Pep wäre nicht Pep, wenn er sich nicht bescheiden geben würde. "Ich freue mich, weil das bedeutet, dass wir Spiele gewinnen. Das erreicht man nur mit guten Fußballern. Und die habe ich. Ohne sie gäbe es keine Rekorde, keine Titel. Ich bin stolz, diese Mannschaft trainieren zu dürfen“, erklärte der Spanier auf Nachfrage von bundesliga.de.

Ribery ragt wieder einmal heraus

Einer dieser "guten Fußballer“ ist zweifelsohne Franck Ribery. Der Franzose gab nach einer Rippenverletzung in Bremen sein Comeback und ragte aus einer überragenden Bayern-Mannschaft heraus.

Zwei Tore bereitete er vor, zwei erzielte er selbst - es war sein erster Doppelpack in dieser Saison. "Ich bin wieder zurück und freue mich, dass mir so ein Spiel gelungen ist. Es war toll, wieder von Beginn an auf dem Platz zu stehen und das hat man glaube ich auch gemerkt. Mit dieser Mannschaft macht es einfach Riesenspaß“, sagte Ribery nach dem Schlusspfiff.

Mit seinem Auftritt hat der Franzose erneut bewiesen, dass er ein würdiger Preisträger für die Wahl zum Weltfußballer 2013 wäre. Die Bekanntgabe der drei Finalisten durch die FIFA erfolgt am 9. Dezember, die Weltfußballer-Gala findet am 13. Januar 2014 statt.

Hoeneß: "Wir haben einen großen Trainer"

Eine weitere Lobhudelei für den kleinen Edeltechniker kam von seinem Trainer. "Francks Karriere ist unglaublich. Er hat in der vergangenen Saison tolles geleistet. Und jetzt ist er erneut ein Grund, warum wir nun da sind, wo wir sind. Natürlich hätte er es verdient, diesen Titel zu gewinnen“, so Guardiola.

Ohne die Unterstützung seiner Mitspieler könnte aber auch ein Ribery nicht glänzen. Und die jetzige Bayern-Mannschaft ist so exzellent besetzt, dass selbst die Ausfälle von Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben oder Philipp Lahm problemlos kompensiert werden.

"Wir haben 20 gleichwertige Spieler. Ich rege mich da gar nicht mehr auf, wenn sich einer verletzt“, meinte FCB-Präsident Uli Hoeneß. Und weiter: "Pep Guardiola schafft es, aus 20 Einzelkönnern eine Mannschaft zu formen. Er hält sie alle bei Laune und so fit, dass sie jederzeit eingesetzt werden können. Wer spielt, spielt gut. Das ist die Kunst, die ein großer Trainer beherrschen muss. Und wir haben einen großen Trainer.“

Nächster Gegner aus dem Norden

Und die Leidtragenden sind die Gegner, wie Werder Bremen am Samstag. Da wird auch Bremens ewiger Nord-Rivale aus Hamburg genau hingeschaut haben. Der HSV reist am kommenden Spieltag nach München und hat böse Erinnerungen an den letzten Auftritt. Da gingen die Rothosen mit 2:9 in der Allianz Arena unter.

Toni Kroos, der im Weser-Stadion wie immer die Fäden beim Rekordmeister zog, wollte aber noch nicht von einem weiteren Schützenfest sprechen. "Das Spiel geht ja leider wieder bei 0:0 los. Und da müssen wir von Beginn an richtig viel investieren. Denn wir haben in dieser Hinrunde schon enorm viele Spiel absolviert. Da ist ein Kräfteverschleiß natürlich auch schon spürbar. Wir müssen sicherlich wieder an unsere Grenzen gehen, um den HSV zu schlagen“, sagte der Nationalspieler zu bundesliga.de.

Gegen Manchester um den Gruppensieg

Zuvor steigt in der Heimstätte der Bayern aber noch eine andere wichtige Partie. In der Champions League geht es gegen Manchester City um den Gruppensieg. Das 3:1 aus dem Hinspiel muss dabei verteidigt werden.

Kroos gab die Marschroute vor: "Wir sind noch nicht sicher Erster, von daher müssen wir gegen Manchester erneut alles geben. City ist eine sehr gute Mannschaft. Das Hinspiel ist vergessen und es geht von vorne los. Wir müssen da ordentlich Gas geben.“

Und am Dienstag wackelt erneut ein Rekord. Denn mehr als 15 Punkte, so viele wie der FC Bayern derzeit auf dem Konto hat, holt noch kein Bundesliga-Club in der Gruppenphase der Champions League.

Aus Bremen berichtet Michael Reis