Die Bayern bejubeln einen weiteren Sieg im Herbstfinale - © © gettyimages / Christof Stache
Die Bayern bejubeln einen weiteren Sieg im Herbstfinale - © © gettyimages / Christof Stache

FC Bayern München: Stuttgart vor Augen, Dortmund im Hinterkopf

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München - Für den FC Bayern München läuft derzeit alles nach Plan. Da die Konkurrenz regelmäßig Punkte liegen lässt, genügt dem Rekordmeister auch mal eine glanzlose Vorstellung, um den Vorsprung an der Tabellenspitze weiter auszubauen. "Es hat die Leichtigkeit und die Spritzigkeit gefehlt. Wir sind dann aber immer noch in der Lage, unsere Spiele zu gewinnen. Das ist das Positivste überhaupt", fasste Trainer Jupp Heynckes den Auftritt seines Teams beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln zusammen. Verlassen konnte er sich dabei einmal mehr auf Robert Lewandowski.

Das Herbstfinale in der Bundesliga

"Nicht schon an Weihnachten denken"

Ein gelungener Spielzug genügte den Bayern, um Kölner Abwehrbollwerk zu knacken. "Jérôme kann diesen Pass spielen und Thomas kann auch solche Bälle spielen", lobte Lewandowski die Wegbereiter Boateng und Müller. Der Toptorjäger der Bundesliga traf auch im achten Heimspiel der laufenden Saison und stellte damit einen Vereinsrekord auf. Nebenbei sorgte der Pole dafür, dass die Bayern im Kalenderjahr 2017 zuhause keine einzige Niederlage kassierten - das gelang zuletzt 2013. Zudem enterte Lewandowski mit dem 166. Tor seiner Karriere die Top-10 der ewigen Torjägerliste der Bundesliga.

"Es war von uns kein super Spiel", gestand Lewandowski. "Am wichtigsten ist, dass wir die nächsten drei Punkte haben." Die Ausbeute stimmt, doch die Art und Weise lässt gut anderthalb Wochen vor Weihnachten noch einige Wünsche offen. "Du darfst nicht schon an Weihnachten denken, sondern noch an die nächsten zwei Spiele", forderte Lewandowski. "Nach dem Spiel im Pokal, wenn wir die nächste Runde erreicht haben, können wir an Weihnachten denken. Aber in diesem Moment müssen wir uns noch auf zwei Spiele fokussieren."

Lewandowski knackt Kölner Abwehrriegel

Video: Bayern Herbstmeister - James in der Provinz

Am Samstag reisen die Bayern zum bislang so heimstarken Aufsteiger VfB Stuttgart. Zwar haben die Münchner von den letzten sechs Gastspielen bei den Schwaben alle gewonnen, aber nie mit mehr als zwei Toren Differenz. Ein erneuter Erfolg dürfte auch diesmal ein hartes Stück Arbeit werden, das haben nicht zuletzt die beiden knappen 1:0-Siege in Frankfurt und eben gegen Köln gezeigt.

Zugleich schwirrte bereits im Spiel gegen den Tabellenletzten der Klassiker im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund am kommenden Mittwoch in den Hinterköpfen der Bayern herum, wie Müller zugab: "Ein bisschen, aber wir müssen erstmal die Kraft für Samstag haben. Wenn wir am Samstag nicht gewinnen, gehen wir mit einer gewissen Frustration in die letzte Woche. Das wollen wir auf gar keinen Fall."

Lewandowski in den Top-10 der Bundesliga-Torjäger

Aus diesem Grund schalteten die Münchner gegen Köln im Anschluss an Lewandowskis erlösenden Treffer nach knapp einer Stunde in den Verwaltungsmodus. Man habe lieber den Gegner mal zehn Minuten laufen lassen, anstatt sich mit einem riskanten Pass in die Tiefe einen gefährlichen Konter einzufangen. "Das ist eine Risiko-Abwägungs-Sache", drückte es Müller in seinen ganz eigenen Worten aus.

Lewandowski warnt vor seinem Ex-Klub

"Wir merken, dass die Hinrunde langsam lang wird", sagte der 28-Jährige und verwies auf die Personalsituation. "Wir haben nicht noch zehn Spieler auf der Bank, die voller Energie sind." Wegen Problemen mit dem Ischiasnerv wird Arjen Robben derzeit schmerzlich vermisst, Thiago und Manuel Neuer fallen ohnehin noch länger aus, Franck Ribéry steigert nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause schrittweise seine Einsatzminuten.

Zumindest der Ex-Stuttgarter Sven Ulreich wird voraussichtlich an alter Wirkungsstätte zurückkehren. "Wenn er das Pensum steigern kann und keine Beschwerden hat, wird er am Samstag selbstverständlich spielen", sagte Heynckes. Und auch gegen den BVB wäre Ulreich wertvoll, das hat der Keeper schon beim Supercup-Triumph in Dortmund bewiesen als er mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Helden wurde.

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Robert Lewandowski ist gegen seinen Ex-Verein ebenfalls besonders motiviert. Zugleich warnt der Goalgetter aber vor dem BVB, der unter dem neuen Trainer Peter Stöger in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. "Wir haben in den letzten zwei Jahren hier zwei Mal im Pokal gegen Dortmund gespielt und zwei Mal verloren", erinnert Lewandowski an die beiden Halbfinalniederlagen 2015 und in der Vorsaison. Daher müsse man wach und fokussiert bleiben. "Wir müssen alles geben, was wir noch im Körper haben." Danach sind dann auch Gedanken an Weihnachten gestattet.

Aus München berichtet Maximilian Lotz

Quiz: Zehn Fragen zum Herbstfinale