Ungewohnt für David Alaba und Thomas Müller: Die bayern konnten zwei Spiele in Folge nicht gewinnen - © © gettyimages / Alex Grimm
Ungewohnt für David Alaba und Thomas Müller: Die bayern konnten zwei Spiele in Folge nicht gewinnen - © © gettyimages / Alex Grimm

FC Bayern: Mit gebremstem Schaum auf die Wiesn

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München - Den Wiesnwirten dürfte das Unentschieden des FC Bayern München nur bedingt geschmeckt haben. Schließlich hatte Trainer Carlo Ancelotti für jeden Punkt, den seine Mannschaft gegen den 1. FC Köln holt, eine Maß Bier versprochen. Doch nun dürfte die Zeche der Bayern beim gemeinsamen Besuch des Oktoberfestes am Sonntag etwas geringer ausfallen.

Verpasster Sieg verdirbt Partylaune

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Um Ancelottis Wiesn-Premiere mit der ganzen Mannschaft trotzdem zu einem gelungenen Event werden zu lassen, war Mats Hummels sogar bereit, seine Maß zu opfern. "Er kann gerne meine haben, dann kommt er zumindest auf zwei. Das sollte reichen, um auf der Wiesn Spaß zu haben", sagte der Weltmeister.

Unmittelbar nach dem ersten Punktverlust in der Bundesliga war von Partystimmung beim Rekordmeister allerdings noch keine Spur. "Es ist nicht unser Anspruch zuhause 1:1 zu spielen, deswegen sitzt der Stachel auch", sagte Thomas Müller. Nach der Niederlage in der Champions League bei Atletico Madrid war es für die Bayern der zweite Dämpfer innerhalb weniger Tage. Und das ausgerechnet zur Wiesn-Zeit. Die Münchner hatten zuvor die vergangenen zehn Bundesligaspiele während des Oktoberfestes allesamt gewonnen, nun gab es erstmals seit 2014 keinen Sieg.

Müller haderte hinterher mit dem Ergebnis, konnte die Fragen nach den Gründen, aber auch nicht konkret beantworten. "Wenn wir genauso spielen und 2:1 gewinnen, dann kriege ich andere Fragen gestellt. So ist das Geschäft", sagte der 27-Jährige. "Deswegen ist eine Bundesligasaison nie langweilig. Wir müssen uns die Punkte auch erarbeiten und unsere Spiele erst einmal gewinnen. Die anderen haben auch was drauf."

Dominanz-Maschine fehlt Präzision

Schon bei den hart erarbeiteten Siegen gegen den FC Ingolstadt, Hertha BSC und beim Hamburger SV zuletzt sahen sich die Münchner energischer Gegenwehr ausgesetzt. Zwar ist die Dominanz der bayerischen Maschine, die in der Regel Siege am Fließband produziert, weiterhin vorhanden, doch der Motor stockt ein wenig, sie hat menschlichere Züge bekommen. Dass drei der insgesamt 27 Torschüsse gegen Köln am Aluminium landeten, lässt einen minimalen, aber derzeit entscheidenden Mangel an Präzision sowie Glück erkennen.

"Man darf sich nicht zu sicher sein, dass man mit 95 Prozent Deutscher Meister wird", mahnte Manuel Neuer. "Wir müssen dem Gegner auf die Nase binden, dass es hier in der Allianz Arena nichts zu holen gibt. Wir haben in der zweiten Halbzeit das Tempo nicht hochgehalten und dem Gegner gezeigt, dass hier doch etwas möglich ist."

Ancelotti verteidigt Rotation

Die massive Rotation mit sieben Änderungen in der Startelf im Vergleich zum Spiel in Madrid verteidigten die Protagonisten unisono. "Ich glaube nicht, dass zu viel Rotation stattgefunden hat", sagte Ancelotti. "Einige Spieler waren nach dem Spiel am Mittwoch auch ein bisschen müde und hatten nicht genug Zeit sich zu erholen. Deswegen war die Rotation angebracht." Zumal in Arjen Robben einer der Nutznießer bei seinem ersten Startelfeinsatz seit fast sieben Monaten für die meisten Impulse sorgte - ein Schlag auf die Rippen beendete seinen Arbeitstag zur Pause jedoch vorzeitig. Nichts, worüber man sich laut Ancelotti Sorgen machen müsste. "In zwei bis drei Tagen wird er sich erholt haben."

- © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Thomas Niedermueller