Lucien Favre steht vor seinem 100. Spiel als Trainer von Borussia Mönchengladbach
Lucien Favre steht vor seinem 100. Spiel als Trainer von Borussia Mönchengladbach

Favre kämpft beim Jubiläum gegen historische Serie

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Mönchengladbach - Bei seinem Jubiläum kämpft Lucien Favre nicht nur um das Ende der Mini-Krise, sondern auch gegen eine in der Geschichte der Bundesliga einzigartige Serie. Denn der Schweizer sitzt beim "Kampf um Europa" ausgerechnet gegen Angstgegner Bayer Leverkusen zum 100. Mal auf der Bank von Borussia Mönchengladbach (Freitag ab 20 Uhr im Live-Ticker).

Gegen den Tabellenzweiten ist die nach zwei Niederlagen auf Platz 5 abgerutschte Borussia seit 25 Jahren und 21 Spielen (16 Niederlagen) ohne Heimsieg - eine schwärzere Serie gab es im Oberhaus noch nie.

Favre: "Es wird Zeit, gegen Leverkusen zu gewinnen"

Heutige Stars wie Marc-Andre ter Stegen, Patrick Herrmann (Borussia), Bernd Leno oder Lars Bender (Bayer) waren beim letzten Borussen-Sieg 1989 noch gar nicht geboren. Favre war zu dieser Zeit Schweizer Nationalspieler, sein Leverkusener Kollege Sami Hyypiä Nachwuchsspieler beim finnischen Club Voikkaan Pallo-Peikot.

"Es wird Zeit, gegen Leverkusen zu gewinnen", sagt Favre deshalb vor der Auftaktpartie des 20. Spieltags. Diese sehen die Fans beider Clubs übrigens trotz nur 60 km Entfernung nicht als echtes Derby an - der Erzrivale beider ist schließlich der 1. FC Köln.

Sam steht vor Comeback

Dennoch geht es um viel. Bayer könnte die Borussia mit einem weiteren Sieg um zehn Punkte distanzieren - und damit einen absoluten "big point" im Kampf um die erneute Champions-League-Teilnahme setzen. "Das Spiel ist sehr wichtig. Wir wollen Gladbach auf Distanz halten", erklärt Nationalspieler Sidney Sam, der nach ausgestandenem Muskelfaserriss sein Startelf-Comeback nach zweieinhalb Monaten geben könnte. Fraglich ist noch der Einsatz von Stefan Reinartz, vor dem Debüt steht derweil der Mexikaner Andres Guardado.

Vielleicht auch weil der Shootingstar der Hinrunde fehlte, hatte Bayer um die Jahreswende drei Spiele in Folge verloren. Das jüngste 2:1 gegen den VfB Stuttgart könnte nun als Befreiuungsschlag dienen. "Der Sieg hat unheimlich gut getan", versichert Bender: "Er gibt uns Selbstvertrauen. Die Vorfreude ist riesig, die Duelle gegen die Borussia waren meist packende Spiele mit vielen Toren."

In der Tat enthielten Begegnungen beider Clubs in der Vergangenheit eine eingebaute Torgarantie und einen großen Spaßfaktor für den neutralen Fan. In den vergangenen elf Duellen fielen stolze 50 Tore, die letzten beiden endeten 4:2 und 3:3, davor sind auch kuriose Ergebnisse wie 3:6 und 2:8 notiert.

"Unsere Gegner hatten Zeit, unsere Spielweise zu analysieren" 

Mehr Offensiv-Spektakel will Favre auch bei seinem Jubiläum wieder sehen, schließlich ist sein Team nach furioser Hinrunde ohne verlorenen Heimpunkt aus den Champions-League-Plätzen gefallen. "Wir haben uns nicht so viele Torchancen wie in der Hinrunde herausgespielt", stellt er fest: "Unsere Gegner hatten Zeit, unsere Spielweise zu analysieren. Aber jetzt müssen wir Lösungen finden. "

Vor allem sein "magisches Viereck" mit Herrmann, Raffael, Juan Arango und Max Kruse blieb 2014 noch ohne Glanz. Gegen Bayer plagen Favre zudem personelle Sorgen in der Defensive. Rechtsverteidiger Julian Korb ist gelbgesperrt, die Innenverteidiger Martin Stranzl und Roel Brouwers drohen wegen Verletzungen auszufallen. Von Panik will die Bayer-Leihgabe Christoph Kramer - die schon angekündigt hat, 2015 nicht unbedingt zurück zu wollen - aber nichts wissen: "Wir haben uns nicht gefeiert, als wir Dritter waren. Genau so wenig machen wir uns jetzt ins Hemd, weil wir Fünfter sind."

Fakten zur Partie und mögliche Aufstellungen

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