Diego bestritt bisher 32 Länderspiele für die Selecao
Diego bestritt bisher 32 Länderspiele für die Selecao

Favoriten können sich nicht durchsetzen

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Nur drei Tage nach dem glanzvollen 3:0 in Chile hatten Brasiliens Asse bei der Nullnummer in der südamerikanischen WM-Qualifikation gegen Schlusslicht Bolivien weit weniger Erfolg. In der Anfangself des fünfachen Weltmeisters befanden sich auch die Bundesliga-Akteure Diego (Werder Bremen), Lucio (Bayern München) und Josue (VfL Wolfsburg), die allesamt durchspielten.

"Wir haben nie unseren Rhythmus gefunden, und während Bolivien immer mehr an Selbstvertrauen gewann, lief bei uns am Ende alles durcheinander", sagte Regisseur Diego über die 90 mäßigen Minuten, in denen die Selecao nach der Herausstellung von Gästespieler Ignacio Garcia (53.) sogar lange in Überzahl agierte.

Paraguay profitiert

Das Remis freute vor allem Spitzenreiter Paraguay, der am Tag zuvor mit dem 2:0 gegen Venezuela auf 17 Punkte davongezogen war. Wie Brasilien konnte auch Argentinien (beide 13) nach dem 1:1 (0:0) in Peru die Lücke zu den Albirrojas nicht weiter schließen. Zu Südamerikas Giganten schloss Chile (13) durch ein 4:0 (2:0) gegen Kolumbien auf, Uruguay (12) patzte dagegen mit einem 0:0 gegen Ecuador.

Die Fans am Zuckerhut zeigten den Selecao-Stars schon vor dem Anpfiff gegen Bolivien die kalte Schulter. Nur offiziell 31.422 zählende Gäste füllten das Engenhao-Stadion in Rio de Janeiro zu zwei Drittel und sorgten für den drittschlechtesten Besuch bei WM-Qualifikationsspielen in Brasilien. "Normalerweise hätte die Hütte voll sein müssen. Das müssen wir genau analysieren", versprach Dunga.

Der 44-Jährige war mit dem Auftritt seiner Auserwählten unzufrieden. "Wir konnten nicht an das Spiel in Chile anknüpfen, haben nicht schnell genug gespielt, die Außen nicht eingesetzt", klagte der vor zwei Jahre ins Amt gehobene Coach, der sich bei den Auswechslungen vom Publikum als "Esel" beschimpfen lassen musste.

Remis für die "Albiceleste"

In Argentinien wird die Luft für Trainer Alfio Basile nach dem fünften Spiel in Folge ohne Sieg dünner. Zwar hatte Esteban Cambiasso die Gauchos, bei denen der Münchner Martin Demichelis einmal mehr in der Anfangself stand, in der 83. Minute in Führung gebracht, doch Peru mit dem Schalker Carlos Zambrano im Abwehrzentrum glich durch Johan Fano in der Nachspielzeit aus.

In Santiago de Chile rehabilitierten sich die Gastgeber, angefeuert von 50.000 Fans, für die Pleite gegen Brasilien und schickten das nun vier Spiele sieglose Kolumbien durch Tore von Gonzalo Jara (26.), Humberto Souza (39.), Ismael Fuentes (49.) und Matias Fernandez (70.) nach Hause. Der Leverkusener Arturo Vidal krönte seine gute Leistung mit der Vorlage zum vierten Treffer.

Klassiker steht an

In Montevideo verwöhnten Uruguay und Ecuador die 40.000 Zuschauer im Centenario-Stadion dagegen nicht mit Toren. Die "Urus", bei denen der Schalker Vicente Sanchez nicht eingesetzt wurde, sind nun vier Spiele ohne Niederlage, kamen aber zum dritten Mal daheim nicht über ein Remis hinaus. Ecuador, für das der Mainzer Zweitligaspieler Felix Borja kurz vor Schluss ins Spiel kam, ist gar fünf Partien ungeschlagen.

Im Kampf um die vier WM-Direkttickets und einen weiteren Südafrika-Startplatz über das Play-off-Spiel gegen einen CONCACAF-Vertreter steht am 11. und 14. Oktober die nächste Doppelrunde auf dem Programm. Während Paraguay in Kolumbien und Brasilien in Venezuela auswärts antreten, erwartet Argentinien Uruguay zum Klassiker.