Ralph Klenk (r.), Fanbeauftragter des VfB Stuttgart, gehört der zwölfköpfigen Gruppe der mobilen Fanbotschaft als Liga-Vertreter an
Ralph Klenk (r.), Fanbeauftragter des VfB Stuttgart, gehört der zwölfköpfigen Gruppe der mobilen Fanbotschaft als Liga-Vertreter an

Für deutsche Fans mobil

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Köln - Die Dienstreise klingt exotisch - für manchen sogar nach einer Spur Urlaub. Doch der Trip nach Brasilien wird für die Fanbetreuer alles andere als eine Vergnügungsreise. Erstmals schickt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein gemeinsames Team zur Betreuung  deutscher Fans zu einer WM. In Brasilien wartet ein umfangreiches Programm auf die zwölfköpfige Gruppe aus Fan-Projekt-Mitarbeitern, dem "Liga-Vertreter" - VfB Stuttgarts Fanbeauftragtem Ralph Klenk - und Hendrik Große Lefert, dem Sicherheitsbeauftragten des DFB.

Infostände und Beratungspunkte

Trotzdem freuen sich Ralph Klenk und Kollegen auf die besondere WM-Atmosphäre Brasiliens. Und auf die deutschen Fans. Für die sind sie schließlich eine wichtige Anlaufstelle. Ihr Auftrag: Die "Rundum"-Betreuung deutscher WM-Fans an den deutschen Spielorten. Das verlangt nicht nur eine genau Planung, sondern auch eine gut strukturierte Logistik. 

Klenk und Co. werden in die Städte der deutschen Spiele pilgern und bis zum  WM-Ende des deutschen Teams hunderte Kilometer abspulen. Jeweils zwei Tage vorher und bis ein, zwei Tage danach sind sie vor Ort. Am deutschen Spielort werden neben dem deutschen Fan-Mobil Infostände und Beratungspunkte eingerichtet. Dazu gibt es die deutsche Fanzeitung "Helmut" mit Infos, Tipps und Erlebnisberichten zu Brasilien. Sie nennen ihr mobiles Lager, die "deutsche Fan-Botschaft". Die "Botschafter" sind leicht zu erkennen. Es gibt Dienstkleidung mit Aufdruck. Nicht nur die Fans sollen einen guten Eindruck hinterlassen.

Für Klenk und seine Kollegen verlangt der exotische Job vollen Einsatz. Das Job-Profil: Aufbauen, abbauen, ihre Fan-Zeitung drucken und zusammen mit der deutschen Botschaft nach vielen tausend deutschen Anhängern schauen. Rund 6500 Fans haben auf regulärem Wege Karten für deutsche Spiele. "Dazu gibt es viele Deutsche, die in Brasilien leben. Viele deutsche Unternehmen haben dort Niederlassungen", sagt Klenk.

WM-Hotline

Wer außerhalb der Fan-Hotspots ein Problem hat, kann eine Hotline anrufen - und bekommt Hilfe. In einem dreitägigen Workshop bekam der Fanbetreuer-Tross alles Wichtige vermittelt, was bei einem Brasilien-Aufenthalt für WM-Besucher zu beachten ist. "Ein paar Worte Portugiesisch haben wir alle gelernt", sagt Klenk. "Wir sind nur im Team mit mindestens zwei Leuten unterwegs." Mit den örtlichen Sicherheitsbehörden ist eine enge Zusammenarbeit geplant.

Klenk ist in der Fanbetreuung ein "alter Hase". Seit 1998 ist er offizieller Fanbeauftragter des VfB. Damals einer der ersten der gesamten Liga. Heute beschäftigt der VfB gleich drei. Die Liga insgesamt fast 80. Prominente WM-Besucher wie der Stuttgarter Cacau haben ihren Besuch angekündigt.

Rückflug mit dem WM-Pokal

In Brasilien wird es ein netter Nebeneffekt sein, dass ein großer Teil der deutschen Fanbetreuer die Spiele der deutschen Mannschaft live im Stadion sehen. Dienstlich natürlich. "Wir sind auch im Stadion für die deutschen Fans zuständig", sagt Klenk. Wie sie wollen die Fanbetreuer so lange wie möglich in Brasilien bleiben. "Am besten ist es, wenn wir am 14. Juli mit dem Pokal zurück fliegen", sagt Klenk.

Oliver Trust