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Werder-Trainer Thomas Schaaf wirkte nach der Niederlage in Berlin ratlos
Werder-Trainer Thomas Schaaf wirkte nach der Niederlage in Berlin ratlos

Europa in Gefahr

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Berlin - Über 14 Jahre lang saß Otto Rehhagel auf der Bank von Werder Bremen. Er führte die Hanseaten zum Triumph im Europapokal der Pokalsieger sowie zu je zwei Meisterschaften und Pokalsiegen.

Am Samstag zerstörte der 73-Jährige endgültig den Traum seiner "alten Liebe" von der Champions-League-Teilnahme in der Spielzeit 2012/13.
"Daran müssen wir nicht mehr denken", schrieb nicht nur Philipp Bargfrede nach dem das große Saisonziel ab. "Die Enttäuschung ist groß."

Nur ein Sieg in der Rückrunde

Mit einer 0:5-Klatsche auf Schalke waren die Norddeutschen mit 29 Punkten als 5. in die Winterpause gegangen - vier Punkte hinter Borussia Mönchengladbach auf Champions-League-Rang 4 und einem-Sechs-Punkte-Polster auf Hannover 96 auf dem undankbaren 7. Rang, der grundsätzlich nicht zur Europa-League-Teilnahme berechtigt.

In den sieben Spielen nach der Winterpause gelang den Bremern gerade mal ein Sieg - . Gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Kaiserslautern, Freiburg, Nürnberg und Berlin wurden nur zwei Pünktchen eingefahren. Die Champions-League-Plätze sind bereits acht Punkte entfernt, und Hannover bis auf einen Punkt herangekommen.

Gesprächsbedarf in Bremen

Für das Spiel in der Hauptstadt hatten sich die Werderaner "nach dem 0:1 gegen Nürnberg so viel vorgenommen", sagte ein enttäuschter Tom Trybull im Gespräch mit bundesliga.de. "Darüber wird zu reden sein."

Und das möglichst schnell, denn am kommenden Wochenende kommt es zum Duell der beiden Nord-Clubs an der Weser. "Das wird ein wegweisendes Spiel", weiß Trybull.

Von Gedankenspielen, dass in der aktuellen Saison Rang 7 für die Europa-League-Qualifikation reichen könnte, da drei der vier Halbfinalisten im DFB-Pokal auf Champions-League-Kurs liegen, hält der 18-Jährige nichts: "Damit beschäftigt sich bei uns niemand. Wir wollen direkt in die Europa League und die Nummer eins im Norden bleiben."

So ist Europa "kein Thema"

Auch Klaus Allofs beschäftigt sich nicht mit dem Szenario, ob der Deutsche Meister Borussia Dortmund den Bremern mit einem Sieg im Pokal-Halbfinale Schützenhilfe leistet. "Das war ein Katastrophenspiel", war der Sportdirektor nach dem 0:1 in Berlin sauer und legte nach: "Mit solcher Leistung ist Europa für uns gar kein Thema", wies der 55-Jährige darauf hin, dass es zum VfB Stuttgart auf Rang 8 auch nur noch vier Punkte sind.

"Viel Aufwand, wenig Ertrag", fasste Werder-Coach Thomas Schaaf die Spiele gegen Nürnberg und in Berlin zusammen. Dabei wirkte "König" Ottos "Kronprinz", der in 13 Jahren unter dem Trainer Rehhagel bei allen Werder-Triumphen dabei war und nun mit fast weiteren 13 Jahren auf der Bank der Hanseaten dessen Rekord jagt, ratlos. "Wir müssen weiter arbeiten."

Werder muss noch gegen die Top-Vier ran

"Wenn der Gegner hinten drin steht, haben wir Probleme", nennt Trybull den Grund für die mangelnde Punktausbeute gegen die Teams aus dem Tabellenkeller.

Ein Vorteil also, dass Werder in dem letzten Saisonspielen noch gegen Dortmund, Bayern, Mönchengladbach und Schalke 04 ran muss - könnte man schlussfolgern. Aber das Gegenteil ist der Fall: Gegen die Top-Vier konnte Werder in der Vorrunde keinen Punkt gewinnen und kassierte 16 Treffer. Geht Bremen auf der Zielgraden Richtung Europa die Luft aus?

Aus Berlin berichtet Jürgen Blöhs