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Der Joker sticht - und manchmal salutiert er auch: Einwechselspieler Peniel Mlapa feiert in der 67. Minute sein Tor
Der Joker sticht - und manchmal salutiert er auch: Einwechselspieler Peniel Mlapa feiert in der 67. Minute sein Tor

"Es war gar kein Frust dabei"

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat sich in der Europa League zurückgemeldet. Durch den verdienten 2:0-Heimsieg gegen die harmlosen Gäste von Olympique Marseille wahrten die "Fohlen" alle Chancen auf das Überwintern im internationalen Wettbewerb. Nach der Pausenführung durch einen von Filip Daems gewohnt sicher verwandelten Handelfmeter sorgte der eingewechselte Peniel Mlapa mit einem strammen Distanzschuss für die Entscheidung im Borussia-Park. Anschließend war der aus Hoffenheim gekommene 21-jährige Stürmer ein gefragter Gesprächspartner.

Frage: Herr Mlapa, Glückwunsch zum 2:0-Sieg der Borussia in der Europa League gegen Olympique Marseille und zu Ihrem Tor zum 2:0. Wie fühlen Sie sich als Matchwinner?

Mlapa: Ich würde mich jetzt nicht als den Matchwinner bezeichnen. Die Mannschaft hatte auch schon vorher super gearbeitet und bereits mit 1:0 geführt. Das 2:0 war dann umso schöner. Aber ich bleibe jetzt besser auf dem Boden. Es war ein wichtiges Tor, aber mehr auch nicht.

Frage: Sie waren lange verletzt, hatten nicht viele Einsatzzeiten und werden jetzt von den Zuschauern gefeiert. Wie groß ist die Freude? Das muss sich doch gut anfühlen?

Mlapa: Klar. Das fühlt sich gut an. Aber am Sonntag kommt bereits das nächste Spiel. Wir müssen versuchen, wieder eine solche Leistung abzurufen. Wir müssen wieder kompakt stehen und defensiv die Ordnung halten. Offensiv kriegen wir immer unsere Chancen. Wenn die Stürmer dann treffen, sind wir auch erfolgreich.

Frage: Steckte mehr Frust oder Lust in dem Schuss?

Mlapa: Mehr Lust. Es war gar kein Frust dabei. Ich habe schon einen guten Schuss und freue mich, dass der Ball so gut reingegangen ist. Der Trainer hat oft zu mir gesagt, dass ich ruhig bleiben muss und meine Chance bekommen werde. Das war kein Problem. Ich wollte das 2:0 machen, damit wir im Spiel endlich Ruhe gaben.

Frage: Hat sich Borussia-Trainer Lucien Favre schon bei Ihnen bedankt?

Mlapa: Warum sollte er das? Es ist mein Job, Tore zu machen. Er hat mir nur kurz gratuliert.

Frage: Ihr Ziel ist es aber sicher nicht, Joker bei der Borussia zu sein, sondern den Schritt in die Stammelf zu schaffen.

Mlapa: Ich bin nicht nach Mönchengladbach gewechselt, um Joker zu werden. Mein Ziel ist die Startformation. Momentan haben andere vielleicht noch etwas die Nase vorne. Ich muss bei meinen Kurzeinsätzen gute Spiele abliefern. Ich hoffe, dass dann mit der Zeit alles kommt und mache mir jetzt keinen Druck. Ich sehe zu, dass ich meine Sache gut mache, wenn ich ins Spiel komme. Alles andere kommt von alleine.

Frage: Wie schwer ist es, die Geduld zu bewahren?

Mlapa: Ich bin nach Mönchengladbach gekommen und wollte gleich allen Leuten zeigen, dass meine Verpflichtung zu Recht erfolgte. Ich war dann verletzt, habe etwas die Geduld verloren und nicht so trainiert, wie ich mir das vorgestellt habe. Seit drei, vier Wochen bin ich wieder da. Ich habe meine Spritzigkeit zurück erlangt.

Frage: Wie beurteilen Sie die Ausgangslage in der Europa League nach dem 3. Spieltag?

Mlapa: Wenn wir verloren hätten, dann wäre es eng geworden. Durch den Sieg haben wir uns alle Möglichkeiten offen gehalten. In zwei Wochen haben wir das Rückspiel in Marseille. Wenn wir da punkten, dann ist alles möglich. Die Gruppe ist ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen. Wir versuchen unsere Punkte zu holen.

Frage: Was war gegen Marseille im Gegensatz zur 0:4-Niederlage in Bremen ausschlaggebend?

Mlapa: Gegen Bremen haben wir einfach einen schlechten Tag erwischt. Aber auch in dem Spiel war nicht alles schlecht, in der ersten halben Stunde haben wir dort auch gut gespielt. Diesmal haben wir es über 90 Minuten geschafft, die Ordnung zu halten. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Frage: In der Schlussphase haben Sie zusammen mit Patrick Herrmann das Sturmduo gebildet. Könnte das eine Option für die Zukunft sein?

Mlapa: Wir haben vorne viele Leute, die flexibel einsetzbar sind. Das Zusammenspiel mit Patrick hat gut geklappt. Wir sind beide schnell, sind nicht so auf die Mitte fixiert und gehen auch mal auf die Außenpositionen. Dann können die Bälle auch gut in die Spitze gespielt werden und wir in die Räume starten. Das ist sicherlich auch eine Variante.

Frage: Glauben Sie, dass nach den letzten beiden Heimsiegen der Knoten wieder zuhause geplatzt ist und die Borussia zu ihrer alten Heimstärke zurückgefunden hat?

Mlapa: Ich hoffe es. Man muss die nächsten Spiele abwarten. Noch kann man nicht sagen, dass wir wieder die Heimmacht sind. Wir wollen aber, dass der Borussia-Park wieder eine Festung wird.

Frage: Hannover 96 ist der nächste Gegner in der Bundesliga.

Mlapa: Auswärts haben wir bis jetzt nicht viel gerissen. Hannover hat eine starke Mannschaft. Sie haben auch in der Europa League gewonnen und werden mit viel Selbstvertrauen spielen. Wir müssen es jetzt schaffen, auch auswärts defensiv kompkat zu stehen. Und offensiv sind wir immer für ein Tor gut.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski