"Es war eine große Woche"

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Wolfsburg - Mit dem 2:1 über den SC Freiburg beendete der VfL Wolfsburg eine erfolgreiche Englische Woche. Der Deutsche Meister von 2009 machte mit drei Siegen in Folge einen Sprung von Platz 16 auf 6 und zog an Meisterschafts-Favoriten wie Bayern München, dem Hamburger SV und Werder Bremen vorbei.

Großen Anteil am Erfolg für die "Wölfe" hatte Grafite mit zwei entscheidenden "Doppelpacks" in Folge beim 3:1 beim HSV und dem 2:1 über Freiburg . "Für mich fängt die Saison erst an", droht der Torschützenkönig von 2009 der Konkurrenz weitere Großtaten an und freut sich über seine neu entdeckte Kopfballstärke.

Dank an Freistoßschütze Diego

"Das ist das erste Mal, dass ich zwei Tore in einem Spiel mit dem Kopf erzielt habe. Das macht mich noch gefährlicher", so der 31-Jährige fröhlich. "Wir trainieren sehr häufig Standards", verriet der Goalgetter bundesliga.de. "Diego schlägt die Freistöße sehr gut rein. Wir müssen sie nur verwerten", lobt Grafite seinen Landsmann, der ihm beide Kopfballtore gegen die Breisgauer per Freistoß auflegte.

Zusammen mit Edin Dzeko bildet Grafite das derzeit gefährlichste Angreiferduo der Bundesliga. Elf Tore erzielte der VfL Wolfsburg bislang in dieser Saison, neun Treffer gehen auf das Konto der beiden Edelstürmer.

Dabei saß der Brasilianer nach einer mäßigen vergangenen Saison zunächst nur auf der Bank. Der neue VfL-Coach Steve McClaren wollte das Spielsystem auf ein Mittelfeld mit zwei defensiven Spielern und nur einer Spitze umstellen. Für Grafite war kein Platz mehr. Erst als sich die Erfolge nicht so recht einstellen wollten, kehrte der Trainer auf das bewährte 4-4-2 zurück - und traf damit ins Schwarze.

"Ich wollte immer hier bleiben"

"Dieses System ist besser für uns. Wir spielen so seit drei Jahren", sagt Grafite. In der Meistersaison hatte der Stürmer 28 Treffer erzielt und sich die Torjägerkanone geholt - mit zwei Toren Vorsprung vor Dzeko. 56 Mal netzten die beiden ein, was Bundesliga-Rekord für ein Sturmduo bedeutete.

In der vergangenen Spielzeit war Grafites Lauf jäh beendet und der Stürmer tat sich vor dem gegnerischen Kasten viel schwerer. Wo er zuvor mit Leichtigkeit einnetzte, kam er immer öfter ins Grübeln und vergab zahlreiche Großchancen. Dennoch: Auch nach der verkorksten Saison standen immerhin elf Tore zu Buche.

Auch gegen Gladbach mit der Doppelspitze

Gedankenspiele, die "Wölfe" möglicherweise im Sommer zu verlassen, wurden schnell ad acta gelegt. "Ich wollte immer hier bleiben. meine Familie fühlt sich sehr wohl in Wolfsburg", betont Grafite. "Ich arbeite für die Mannschaft und hoffe, dass ich ihr noch mit vielen Toren helfen kann."

Auch McClaren lobt seinen Torjäger, den er in den ersten drei Spielen nur als Ergänzungsspieler gebracht hatte. "Er stieß wegen des WM-Urlaubs erst spät zur Mannschaft und brauchte etwas Zeit. Jetzt ist er top-fit und eine große Stütze für die Mannschaft", freut sich der Coach und kündigte an, seine gefährliche Doppel-Spitze Dzeko/Grafite auch bei Borussia Mönchengladbach loszulassen .

"Es war eine große Woche für uns", blickte Grafite zurück. "Diese Serie wollen wir fortsetzen."

Jürgen Blöhs