Mario Gomez (v.r.) hatte einen schweren Stand gegen die BVB-Defensive und Keeper Mitchell Langerak
Mario Gomez (v.r.) hatte einen schweren Stand gegen die BVB-Defensive und Keeper Mitchell Langerak

"Es wäre mehr für uns drin gewesen"

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München - Am Mittwoch im Hinspiel des Achtelfinals in der Champions League bei Inter Mailand war er noch der strahlende Matchwinner, der das Tor des Tages beim 1:0-Auswärtssieg des FC Bayern geschossen hatte.

Nach der 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund im absoluten Topspiel der Bundesliga am 24. Spieltag war Mario Gomez hingegen ganz und gar nicht zum Feiern zu Mute.

Abseitsstellung und Langerak verhindern Treffer

Gomez, der in den letzten 23 Pflichtspielen 27 Treffer erzielt hatte, bejubelte in der 26. Minute zwar seinen Schuss, der im BVB-Tor zappelte. Vorausgegangen war allerdings eine hauchdünne Abseitsstellung, die Manuel Gräfe zurecht ahndete und dem Treffer die Anerkennung verweigerte. In der 75. Minute dann verpasste Gomez den 2:3-Anschlusstreffer in seiner besten Szene, als BVB-Ersatztorwart Mitchell Langerak seine Direktabnahme per Glanzparade entschärfte.

Durch die zweite Heimniederlage der Saison beträgt der Abstand des FC Bayern nun 16 Punkte auf Tabellenführer Dortmund. Der Rekordmeister, der schon vor Wochen Platz 2 als neues Saisonziel definierte, liegt aktuell nur auf dem 4. Rang, zwei Zähler hinter Hannover 96. Bei den Niedersachsen treten die Münchener am kommenden Wochenende an - und Mario Gomez fordert im Interview unmissverständlich: "Wir müssen in Hannover gewinnen."

Frage: Herr Gomez, wie sehr schmerzt die Niederlage gegen Dortmund?

Mario Gomez: Wir sind natürlich sehr niedergeschlagen und enttäuscht. Aber das ist ja klar, schließlich hatten wir uns viel vorgenommen. Dortmund hat gezeigt, was es kann: Sie haben zwei Mal den Ball erobert, schnell gekontert und zwei Tore gemacht. Und wir haben es nicht geschafft, selbst mehr Tore zu erzielen. Deswegen sind wir als Verlierer vom Platz gegangen.

Frage: Schmerzt die Niederlage doppelt, weil Dortmund die bessere Mannschaft war?

Gomez: Ich finde nicht, dass die Borussia viel besser war. Wenn man führt, ist es immer einfacher. Wir hatten Möglichkeiten, das 2:2 zu erzielen, in dieser Phase war das Spiel ausgeglichen. Natürlich wurde es nach dem 1:3 sehr schwierig. Wir mussten aufmachen, der BVB konnte kontern und hat immer mehr Sicherheit bekommen. Sie sind eine Klasse-Mannschaft, ohne Frage, trotzdem wäre mehr für uns drin gewesen.

Frage: Ist der Traum von der Sensation, Dortmund noch von der Tabellenspitze zu verdrängen, jetzt endgültig geplatzt?

Gomez: Nein, das war ohnehin klar, dass wir Platz 1 nicht mehr erobern können. Für uns geht es um Rang 2, das ist sehr wichtig für uns. Im Moment sind wir Vierter, daher müssen wir jetzt alles dafür tun, um Zweiter zu werden. Aber wir sollten nicht nur immer davon sprechen, sondern den Worten auch mal Taten folgen lassen. Am nächsten Wochenende haben wir in Hannover dazu die Gelegenheit.

Frage: Also Hannover müssen Sie weiterhin auf der Rechnung haben?

Gomez: Ja, natürlich. Wir müssen nächste Woche dort gewinnen. Wir haben es selber in der Hand, Boden gut zu machen.

Aus der Allianz Arena berichtet Denis Huber