Nicht zum Hinsehen: Hannover 96 um Sofian Chahed (l.) ist die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga - bei Borussia Mönchengladbach (0:1) gab es für die "Roten" erneut nichts zu holen
Nicht zum Hinsehen: Hannover 96 um Sofian Chahed (l.) ist die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga - bei Borussia Mönchengladbach (0:1) gab es für die "Roten" erneut nichts zu holen

"Es muss sich etwas tun"

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Mönchengladbach - So beeindruckend sich die Heimbilanz liest (27 Punkte, Platz 3), so ernüchternd sind die Auswärtszahlen. Sieben Punkte, zehn Niederlagen - in der Fremde ist Hannover 96 das schlechteste Team der Liga. Durch das behalten die "Roten" die gleichfarbige Laterne in der Auswärtstabelle. Im Kampf um die internationalen Plätze wird es nun langsam eng.

Viele Flanken, kaum Torgefahr

Der letzte Auswärtssieg datiert vom 11. Spieltag. Damals gewannen die Niedersachsen mit 4:2 bei VfB Stuttgart. Seitdem holte das Team von Trainer Mirko Slomka auf fremdem Rasen in acht Spielen nur noch einen einzigen Punkt. Die Mannschaft mit den zwei Gesichtern ist in dieser Saison in der Bundesliga ein gern gesehener Gast.

"Wir müssen alles tun, um diese Schwäche auszumerzen", sagte Slomka nach der Partie am Niederrhein. Gegen den direkten Tabellennachbarn hatte man sich viel vorgenommen, am Ende war es wie so oft in dieser Saison. "Die Frage ist nicht neu und auch meine Antwort ist nicht neu. Wir müssen uns noch besser vorbereiten, noch besser zu arbeiten, um endlich auch mal wieder etwas mitnehmen zu können", so der Chefcoach auf die Frage wie er sich die Auswärtsschwäche erkläre.

Der 45-Jährige vertraute erstmals in diesem Jahr der gleichen Startelf wie im Spiel zuvor (0:0 gegen Eintracht Frankfurt), doch im Borussia-Park präsentierte sich sein Team weitestgehend harmlos. "Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns, das wir ohne Punkt zum Abschluss bringen. Gladbach ist schwer zu spielen. Wir haben es auch mit einer Systemumstellung in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, das Bollwerk zu durchbrechen. Es hat noch nicht einmal zu einer Großchance gereicht."



"Wir haben zwar viele Bälle von außen reingespielt, doch in der Mitte waren wir dann einfach nicht präsent genug, um ein Tor zu erzielen", sagte Kapitän Christian Schulz.

Auch wenn der Abstand auf Platz 6 nur vier Zähler beträgt - ohne Punkte in der Fremde wird es wohl nicht für Europa reichen, meinte auch Torwart Ron-Robert Zieler: "Es muss sich jetzt langsam auswärts mal was tun, wenn wir nichts mehr holen, können wir uns das internationale Geschäft abschminken", so der 24-Jährige, der von Bundestrainer Joachim Löw für die beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan in den DFB-Kader berufen wurde.

Nächster Versuch in Augsburg



Aber noch gibt es Hoffnung. "Es ist alles so eng zusammen, dass man die Europa-League-Plätze noch nicht abschreiben muss", sagte Stürmer Jan Schlaudraff trotz der Niederlage.

Zeit, über eine neue Auswärtsstrategie nachzudenken, haben die "Roten" nun während der Länderspielpause. Neun Akteure sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Am Osterwochenende steht dann die nächste Bundesliga-Partie an. Und der Spielplan meint es nicht gut mit Hannover. Denn der Tabellenzehnte (34 Punkte) muss schon wieder auswärts ran, beim FC Augsburg.

"Augsburg kämpft gegen den Abstieg, da müssen wir uns drauf einstellen. Dort wird es bestimmt nicht leichter", so Zieler. Zumal Slomka dort auf die gesperrten Sergio da Silva Pinto und Mame Diouf verzichten muss.

"Die Möglichkeiten auf Europa sind noch da, aber dafür müssten wir schon eine Serie starten, was uns die ganze Saison lang nicht gelungen ist", erklärte Schulz. Ein Erfolgserlebnis in Augsburg wäre hierfür ein guter Anfang.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann