Kapitän Mark van Bommel (r., hier gegen Fernando) und der FC Bayern verloren in Bordeaux mit 1:2 und sind mit vier Zählern derzeit Dritter in der Gruppe A
Kapitän Mark van Bommel (r., hier gegen Fernando) und der FC Bayern verloren in Bordeaux mit 1:2 und sind mit vier Zählern derzeit Dritter in der Gruppe A

"Es geht um sehr, sehr viel"

xwhatsappmailcopy-link

Die Champions League wird für den FC Bayern schon frühzeitig zur Nervenprobe. Bereits im vierten Gruppenspiel der "Königsklasse" geht es für den deutschen Rekordmeister um viel.

Eigentlich nur bei einem Sieg am Dienstag gegen Girondins Bordeaux (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) ist das angestrebte Minimalziel Achtelfinale noch realistisch.

Hoeneß spricht von Endspiel

Selbst Daueroptimist Uli Hoeneß gestand deshalb vor dem richtungweisenden Duell mit den Franzosen eine besondere Anspannung ein. "Das ist fast schon ein Endspiel. Wenn du da nicht gewinnst, wird es extrem schwer. Ich bin ziemlich nervös, zumal wir ja auch gegen Juventus nicht gewonnen haben", sagte Hoeneß.

Auch Trainer Louis van Gaal unterstrich die Bedeutung des bisher wichtigsten Saisonspiels. "Wir wollen weiterkommen, das ist für den FC Bayern sehr wichtig. Deshalb müssen wir gewinnen. Wir müssen das wahrmachen", betonte der Niederländer. Den hohen Druck sieht er allerdings nicht unbedingt als Nachteil an: "Spannung ist nicht verkehrt. Das ist eine gute Herausforderung für die Spieler und für mich."

Rummenigge fordert zwei Heimsiege

In Bordeaux hatten die Münchner das Hinspiel vor zwei Wochen mit 1:2 verloren. In der Gruppe A stehen sie deshalb mit nur vier Zählern auf Platz 3 hinter Bordeaux (7) und Juventus Turin (5). Für den besseren direkten Vergleich mit Bordeaux brauchen die Bayern ein 1:0 oder einen Sieg mit zwei Toren Unterschied.

Nach der Pleite in Frankreich hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bereits unmissverständlich "eine Reaktion der Mannschaft" gefordert: "Wir müssen in den beiden Heimspielen in der Champions League sechs Punkte einfahren." Auch Torwart Jörg Butt verdeutlichte noch einmal, "dass es für uns um sehr, sehr viel geht. Wir stehen mächtig unter Druck".

Robben nur als "Joker"

Gegen den Tabellenführer der französischen Ligue 1 muss van Gaal jedoch neben den verletzten Franck Ribery und Ivica Olic auch auf die gesperrten Thomas Müller (Gelb-Rot) und Abwehrchef Daniel van Buyten (Rote Karte) verzichten. Für den Belgier rückt der wiedergenesene Martin Demichelis in die Startformation. Wer Aufsteiger Müller auf der rechten Seite ersetzt, ist noch offen. Eine Alternative wäre Hamit Altintop.

Einen Einsatz von Arjen Robben von Beginn an schloss van Gaal aus. "Er wird sicher nicht anfangen, vielleicht 30 oder 35 Minuten spielen. Er ist wieder ein Joker, da hat er immer ein Tor gemacht", sagte der Bayern-Coach. Auch Hoeneß verspricht sich von dieser Variante einiges: "Wenn du Robben als Waffe auf der Bank hast, kannst du immer noch was biegen."

Der niederländische Stareinkauf hatte wochenlang nach einer Knie-Operation gefehlt und ist noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Am Samstag beim 0:0 in Stuttgart gehörte Robben noch nicht zum Kader.

Van Bommel: "Druck gehört dazu"

Die Bayern sind seit acht Europapokalspielen daheim ungeschlagen, mussten sich dabei aber auch mit fünf Remis begnügen. Um am Dienstag den benötigten Sieg einzufahren, forderte Kapitän Mark van Bommel seine Kollegen auf, im Gegensatz zum Hinspiel "besser und schlauer" zu spielen: "Wir dürfen nicht so viele Freistöße und Ecken weggeben, da sind sie stark."

Van Bommel will die angespannte Lage beim FC Bayern indes nicht überbewerten. Die Nervosität von Hoeneß sei "ein gutes Zeichen. Das zeigt, dass wir ein wichtiges Spiel haben. Natürlich wissen wir, dass wir gewinnen müssen. Wir sind auch nervös, aber nicht mehr als sonst", behauptete der Niederländer. Und überhaupt: "Druck gehört dazu. Deshalb spielt man auch Champions League."


Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
München: Butt - Lahm, Demichelis, Badstuber, Braafheid - Altintop, Tymoshchuk, van Bommel, Schweinsteiger - Toni, Klose

Bordeaux: Carrasso - Chalme, Ciani, Planus, Tremoulinas - Fernando, Diarra - Plasil, Gourcuff, Wendel - Chamakh

Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)