19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Franck Ribery (r.) im Duell mit seinem letztjährigen Mitspieler Tim Borowski
Franck Ribery (r.) im Duell mit seinem letztjährigen Mitspieler Tim Borowski

Es fehlen noch: Rhythmus, Geilheit und Geduld

xwhatsappmailcopy-link

In der 62. Minute war es endlich soweit: Louis van Gaal wechselte unter dem frenetischen Jubel der Fans Franck Ribery ein. Doch auch der als "Heilsbringer" gefeierte Franzose konnte den Stotterstart des großen Titelfavoriten Bayern München in die neue Saison nicht verhindern.

Mehr als ein 1:1 (0:1) gegen Werder Bremen bei der Heimpremiere von van Gaal sprang für den Rekordmeister nicht heraus. Nach zwei Spieltagen hat der FC Bayern nur zwei Punkte auf dem Konto, nachdem es auch zum Start nur zu einem 1:1 in Hoffenheim gereicht hatte.

Van Gaal mit dem Spiel zufrieden

Während sich Werder über die Wiedergutmachung für die Auftaktpleite gegen Frankfurt (2:3) freute und Trainer Thomas Schaaf von "einem Schritt nach vorne" sprach, war die Stimmung beim FC Bayern entsprechend durchwachsen. Der neue Coach van Gaal war dennoch bemüht, die positiven Seiten herauszustellen - zumal es in der Vorsaison noch eine 2:5-Heimklatsche gegen Werder gegeben hatte.

"Mit dem Resultat bin ich nicht zufrieden, mit dem Spiel meiner Mannschaft schon. Wir haben 30 Minuten hervorragend gespielt, es aber verpasst, ein Tor zu machen", meinte der Niederländer.

Nach dem 0:1 des starken Mesut Özil (39.) habe Werder "meist mit zehn Mann hinter dem Ball" gestanden, "da war es schwierig für uns", so der 58-Jährige: "Trotzdem sind wir noch zum Ausgleich gekommen. Wir hatten auch noch weitere Chancen und deshalb sogar vielleicht einen Sieg verdient gehabt."

Schaaf: "Ergebnis ist in Ordnung"

Dies wäre des Guten aber vielleicht etwas zuviel gewesen. Das 1:1 durch Mario Gomez (72.) war sicher gerecht, ein Sieg der Münchner hätte dem Spielverlauf aber nicht ganz entsprochen - zumal auch Bremen noch gute Chancen hatte.

"Das Ergebnis ist in Ordnung. Beide Mannschaften hätten das Spiel entscheiden können", meinte Schaaf, der am Donnerstag mit seinem Team in der Europa League gegen den kasachischen Meister FK Atobe antreten muss.

Ribery hat noch Rückstand

Die Bayern haben noch etwas Zeit, bis sie international ins Geschehen eingreifen. Die brauchen sie allerdings auch noch, denn noch können sie die Vorstellungen von van Gaal nur bedingt umsetzen. Auch bei Ribery war nach langer Verletzungspause logischerweise noch Rückstand zu erkennen. Kurz nach seiner Einwechslung bereitete er eine Chance von Ivica Olic zwar glänzend vor, danach war jedoch nicht mehr viel zu sehen.

"Er hatte eine gute Aktion, aber auch viele Ballverluste, man hat gesehen, dass ihm noch der Rhythmus fehlt", merkte van Gaal an.

Wiese in toller Verfassung

Doch auch wenn Ribery noch genügend Luft nach oben hat, waren seine Kollegen froh, dass der kleine Dribbelkönig wieder zurück ist, zumal Jose Sosa hinter den Spitzen keine Akzente setzen konnte. "Er hat frischen Wind gebracht", sagte Torwart Michael Rensing.

"Es geht auch ohne ihn, aber besser mit ihm. Es hat uns gut getan, dass er wieder da ist", betonte Daniel van Buyten, fügte aber zur Gesamtleistung an: "Uns hat die letzte Geilheit gefehlt." Van Gaal monierte "fehlende Geduld".

Wie auch immer: Das Spiel der Bayern war oft zu statisch und ideenlos, um die Bremer trotz Überlegenheit in Gefahr zu bringen. Und wenn es einmal brenzlig wurde, hatte Werder noch den guten Tim Wiese zwischen den Pfosten.

"Der Ausgleich war ja irgendwie abzusehen, die Bayern haben ja auf ein Tor gespielt. Deshalb sind wir alle zufrieden mit dem 1:1", bekannte Wiese hinterher.

Allofs: "Wir wollen Pizarro verpflichten"

Für Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs war das 1:1 "kein besonderes Ergebnis". Im Gegensatz zur Niederlage gegen Frankfurt habe sein Team in der Defensive jedoch "viel besser und nach vorne mutig gespielt", sagte er.

Aber beim 5:2 im Vorjahr "haben wir unsere Konter besser ausgespielt". Insgesamt müsse sich die Mannschaft "weiterentwickeln. Man muss nicht schwarz sehen." Im "DSF-Doppelpass" fügte Allofs dann am Sonntagmittag noch hinzu, dass man einen alten Bekannten zurück an die Weser holen wolle.

"Wir machen keinen Hehl daraus, dass uns Claudio Pizarro gut zu Gesicht stehen würde. Wir sind intensiv in Gesprächen und wir hoffen, dass wir bis zum 31. August Erfolg haben (Anm. d. Red.: Ende der Transferperiode). Und um den Gerüchten ein Ende zu machen: Wenn wir ihn holen, dann würden wir ihn kaufen. Und ich glaube, dass ist auch die Idee, die Chelsea hat."