Neuzugänge proben das Jubeln: Kevin Vogt (l.) und Simon Zoller vom 1. FC Köln (© Imago)
Neuzugänge proben das Jubeln: Kevin Vogt (l.) und Simon Zoller vom 1. FC Köln (© Imago)

Mit Derbysieg und Zuversicht ins Trainingslager

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Acht Neuzugänge auf dem Platz

Köln -  Eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn des Stadtderbys 1. FC Köln gegen Fortuna Köln goss es wie aus Eimern. Die Unwetterwarnung hatte sich bewahrheitet. Es regnete sehr ergiebig, aber auch relativ kurz. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei, das Derby konnte pünktlich beginnen. Doch viele Zuschauer dürfte der Starkregen vom spontanen Besuch des RheinErnergieStadions abgehalten haben, so dass die Kulisse überschaubar blieb.

Das war schade, denn so oft duellieren sich die beiden Kölner Fußballvereine nicht. In der Bundesliga gab es in der Saison 1973/74 zwei Derbys, die beide klar an den FC gingen, später, in den Neunziger Jahren behielt Fortuna in drei von vier Vergleichen in der 2. Bundesliga die Oberhand. Die größte Partie war sicherlich das Pokalendspiel von 1983, das wiederum vom 1. FC Köln glücklich mit 1:0 gewonnen wurde. Lange ist es her.

Bei der Neuauflage des Jahres 2014 standen sich zwei Aufsteiger gegenüber. Die Geißbockelf schaffte den Sprung zurück in die Bundesliga, die Südstädter stiegen in die 3. Liga auf. "Die Jungs von der Fortuna fangen nächste Woche mit der Liga an und sind einen Schritt weiter", befand FC-Spieler Daniel Halfar, der den Bundesligisten vor der Pause mit einem Doppelpack in Führung geschossen hatte. "Das Spiel war okay. Das sind gute Trainingseinheiten, in denen man etwas einstudieren kann."

Halfar war der auffälligste Kölner in einer Mannschaft, in der vor und nach der Pause jeweils vier Neuzugänge aufliefen (Transferbörse 1. FC Köln). Peter Stöger hatte in der Halbzeit munter rotiert und bis auf den Keeper Thomas Kessler komplett durchgewechselt. Die erste Elf ließ ihr Können noch gelegentlich aufblitzen, die zweite verwaltete den 2:1-Vorsprung, den Yannick Gerhardt schließlich nach 70 Minuten noch auf 3:1 ausbaute.

Mit maximal 24 Spielern nach Österreich

"Einige Sachen haben schon ganz gut geklappt", war der Trainer insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. In Gedanken war der Österreicher aber schon eher mit dem Trainingslager in Kitzbühel beschäftigt. Denn am Mittwoch bricht der FC-Tross zur Reise in die Alpenrepublik auf. Mit welchen und wie vielen Profis, weiß Peter Stöger noch nicht so recht. "Mit 23 oder 24 Spielern wie im letzten Jahr können wir arbeiten. 27 sind aber zu viel", sagte der Coach.

"Die Gruppe wird sonst für taktische Aufgaben und Trainingsinhalte zu groß", glaubt Stöger. "Das ist kontraproduktiv für die Spieler. Es ist zu wichtig, dass wir alles einstudieren. Und es macht keinen Sinn, aus Sympathie alle mitzunehmen." Wen es trifft, ist noch offen.

Auftakt gegen den HSV

Gegen Fortuna Köln fehlten Timo Horn und Patrick Helmes, außerdem wurden Adam Matuschyk und Dominic Maroh "aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen genommen", so Stöger. "Aber es ist nichts Schlimmes, sie sollten in Kitzbühel dabei sein." Dort wollen sich die Domstädter ihren taktischen Feinschliff für die kommende Bundesliga-Saison holen, die in knapp fünf Wochen mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV beginnt (Überblick: 1. Spieltag).

Bislang verläuft die Vorbereitung der Rheinländer weitgehend nach Plan. Die Integration der Neuzugänge klappt immer besser, die ersten Testspiele waren solide. In den vier Begegnungen gegen unterklassige Teams gab es drei Siege und ein Unentschieden bei 13:1-Toren. Ein echter Härtetest steht allerdings noch aus.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski