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bundesliga

So passt Erling Haaland ins System von Borussia Dortmund

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Lediglich 23 Minuten hat Erling Haaland gebraucht, um sich in die Geschichtsbücher der Bundesliga einzutragen. Der Winter-Neuzugang von Borussia Dortmund wurde bei der Partie gegen den FC Augsburg in der 56. Minute eingewechselt, nach 79 Minuten hatte er bereits drei Treffer auf dem Konto. Überhaupt ist Haaland erst der siebte Bundesliga-Spieler, dem beim Debüt ein Hattrick gelungen ist. Keiner schaffte es aber so schnell wie der Norweger - und niemand nach einer Einwechslung.

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Der Auftritt Haalands war aber nicht nur alleine wegen der drei Tore so beeindruckend, es war vor allem die Art, wie es der 19-Jährige verstand, seine Mannschaft aufzurütteln. Als Haaland den Platz betrat, stand es aus Dortmunder Sicht schließlich noch 1:3. Der BVB steuerte mit großen Schritten auf eine Niederlage zu.

Doch schon nach seinem ersten Treffer, nach nur 183 Sekunden, schnappte sich Haaland die Kugel umgehend aus dem Netz, verzichtete auf einen Jubel und stachelte Mitspieler wie Fans gestenreich an. Hier geht noch was, so die eindeutige Körpersprache des jungen Stürmers. "Wir brauchen Jungs mit Emotionen, die die anderen mitreißen", zeigte sich auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc beeindruckt, "die Körpersprache ist 1a, das geht nicht besser, das pusht auch die anderen." Trainer Lucien Favre ergänzte: "Er hat uns sofort seine Stärke und Schwung gebracht, er war mental bereit."

Drängt mit großen Schritten in die Startelf: Erling Haaland - Peter Schatz via www.imago-images.de/imago images/ActionPictures

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In der Folge kam der Haaland-Zug ins Rollen und konnte nicht mehr aufgehalten werden. Die enorme Geschwindigkeit des Norwegers - zu viel für Augsburger Hintermannschaft zu diesem Zeitpunkt, die sich eine Stunde lang zuvor mit hervorragendem Pressing müde gespielt hatte. Beeindruckend auch der Torabschluss des Norwegers, vor allem beim finalen 5:3.

"Das war verrückt, ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen", sagte Favre nach der Partie. Und nun wäre es nach dieser Vorstellung allzu logisch, wenn Haaland schon am kommenden Freitag gegen den 1. FC Köln von Beginn an auflaufen würde. Für den Stürmer, so viel steht wohl fest, müsste Favre jedoch von seinem zuletzt recht erfolgreichen 3-4-1-2-System abrücken.

Haaland profitiert von seinen Zuarbeitern, versteht es aber auch, seine Mitspieler mitzureißen - Peter Schatz via www.imago-images.de/imago images/ActionPictures

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"Wenn er auf dem Platz ist, müssen wir ein paar Korrekturen vornehmen", hatte Favre schon vor Beginn der Rückrunde im Interview mit dem "Kicker" gesagt. Als "echte Nummer 9" ist Haaland ein Spieler, der am besten als alleinige Spitze funktioniert. So stellte Favre bereits mit der Einwechslung des Youngster von 3-4-1-2 auf 4-2-3-1 um. Die Rückkehr zur Viererkette deutet sich also an, wenn Haaland auf dem Platz steht. Neben dem 4-2-3-1, bei dem vor allem Marco Reus in der Rolle des Spielmachers aufgeht, ist Favre aber auch ein großer Freund des 4-3-3-Systems. Hier könnten Reus und Julian Brandt aber dann nicht gemeinsam im Zentrum agieren.

Aber auch eine Dreierkette ist mit Haaland möglich, nämlich dann, wenn Dortmund in einem 3-4-2-1 agiert. Hier könnten Sancho und Reus als Zuarbeiter hinter der Spitze agieren. Verzichtet Favre hingegen auf eine Dreierkette, müsste wohl entweder Dan-Axel Zagadou oder Manuel Akanji auf die Bank.

Gamechanger Haaland schießt Dortmund zum Sieg

Die Idee, Haaland behutsam aufzubauen, dürfte sich nach dem Auftritt gegen Augsburg jedenfalls erledigt haben. Zu groß war die Effezienz des neuen Mannes, wenngleich Favre die Erwartungen noch ein wenig bremsen wollte: "Er hat den ganzen Dezember nicht gearbeitet, er war verletzt, dann konnte er im Trainingslager drei, vier Tage nicht viel machen. Es hat etwas gefehlt, um 90 Minuten zu spielen. Wir werden sehen", ließ der Coach der Schwarz-Gelben sich wie gewohnt nicht in die Karten schauen.

Und auch Haaland drückte ein wenig auf die Euphorie-Bremse: "Ich bin nur ein Junge aus Bryne, daran wird sich nichts ändern", sagte er und verwies auf die hohe Qualität seiner kongenialen Nebenmänner Sancho, Reus und Hazard. Doch egal, ob Haaland am 19. Spieltag in der Startelf steht, oder wieder von der Bank kommt: Der erste Auftritt im Signal Iduna Park vor 80.000 Zuschauern in Flutlicht-Atmosphäre am Freitagabend dürfte ihn nur noch zusätzlich motivieren.

Karol Herrmann