Erinnerungen an den 2. Spieltag

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München - In der Bundesliga sind Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen in dieser Saison bereits aufeinander getroffen - beim 6:3 für die "Fohlen" am 2. Spieltag in Leverkusen.

Bei diesem denkwürdigen Spiel war die Welt für Borussia noch in Ordnung: Ein 3:1 im DFB-Pokal bei Erzgebirge Aue, ein 1:1 zum Bundesligastart und der Erfolg in der BayArena. Doch dem Sieg in Leverkusen folgten bittere Pleiten - darunter die höchste Auswärtsniederlage in der Bundesliga beim 0:7 gegen den VfB Stuttgart und zuletzt die 1:4-Heimniederlage gegen den SV Werder Bremen. Im DFB-Pokal gegen Leverkusen (vier Spiele ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) soll nun die Wende für die Gladbacher her.

Gladbach kassiert zu viele Gegentore

Überhaupt gelang der Borussia nach dem 2. Spieltag kein einziger Sieg mehr. Am vergangenen Wochenende rutschte die Elf vom Niederrhein sogar auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

Vor allem in der Defensive drückt bei der Borussia der Schuh. 27 Gegentore sind Ligahöchstwert. "Es kann nicht sein, dass wir die Schießbude der Nation sind", ärgert sich Sportdirektor Max Eberl. Trainer Michael Frontzeck darf sich trotz der sportlich schwierigen Situation des Rückhalts bei Fans und Verantwortlichen sicher sein. Und die Borussia wird nun im DFB-Pokalspiel gegen Bayer 04 sicher alles versuchen, um dort wieder in die Spur zu finden.

Im Pokal dürfen die Gladbacher auch auf die in der Bundesliga zuletzt rotgesperrten Roel Browers, Juan Arango sowie Sebastian Schachten zurückgreifen. Im Tor der Borussia wird es vermutlich einen Wechsel geben. Für Logan Bailly dürfte Christofer Heimeroth zwischen den Pfosten stehen.

Heynckes mit Zuversicht

Die Leverkusener wollen mit einem Sieg im DFB-Pokal zurück in die Erfolgsspur, denn gegen Mainz kassierte die "Werkself" die erste Niederlage seit dem 3:6 gegen Gladbach Ende August.

Trainer Jupp Heynckes strahlt trotz zahlreicher Ausfälle Gelassenheit aus: "Wir werden uns schon behaupten." Neben den Langzeitverletzten wie Stefan Kießling und Michael Ballack fällt auch Abwehrchef Sami Hyypiä mehrere Wochen aus.


Kickers Offenbach - Borussia Dortmund

Von den bisher fünf Gastspielen auf dem "Bieberer Berg" bei den Kickers Offenbach konnte Borussia Dortmund keines gewinnen, zuletzt gab es in der Bundesliga vor 26 Jahren ein 0:0. Doch an ein neuerliches Pokal-Aus gegen einen Drittliga-Spitzenteam wie in der vergangenen Saison beim VfL Osnabrück verschwendet BVB-Trainer Jürgen Klopp keinen Gedanken. Er betont vielmehr: "Jeder weiß, dass wir in diesem Spiel haushoch überlegen waren."

Auf das Duell mit den Kickers bereitet der Trainer seine Mannschaft "maximal seriös" vor. Fünf Mal wurde Offenbach unter die Lupe genommen. "Andy Möller hat da eine tolle Mannschaft zusammengestellt, die überaus selbstbewusst agiert und eine starke Spitzengruppe in der 3. Liga anführt. Alles läuft auf Aufstieg hinaus", meint Klopp und warnt: "Mit Occean haben sie ihren Kagawa erwischt, der alles rein schießt, was ihm vor die Füße kommt."

Die Kickers haben in der 1. Runde 3:0 gegen den VfL Bochum gewonnen, dazu siegte die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf in sieben Heimspielen in Folge sieben Mal. Dabei erzielten die Offenbacher fast die Hälfte ihrer Tore in der Schlussviertelstunde. Der Sturm ist das Prunkstück der Kickers, denn Olivier Occean, Thomas Rathgeber und Kai Hesse kommen zusammen auf 15 Tore, wobei Occean mit neun Toren die Torjägerliste der 3. Liga anführt. "Dortmund kann kommen, wir haben nichts zu verlieren", meint Hesse.


SV Elversberg - 1. FC Nürnberg

Nürnbergs Trainer Dieter Hecking fordert von seiner Mannschaft, dass sie konzentriert und konsequent gegen den Regionalligisten Elversberg auftritt, denn das Spiel gegen den SVE werde kein Selbstläufer. "Wir spielen am Mittwoch nicht in der Bundesliga, sondern im DFB-Pokal. Und das heißt, dass wir andere Bedingungen vorfinden werden: in der Kabine und auf dem Platz", erklärt der Coach: "Wir spielen gegen eine Mannschaft, die körperlich sehr robust ist und uns gerade bei Standards sehr gefährlich werden kann."

Hannover 96 war in der ersten Runde in Elversberg im Elfmeterschießen gescheitert: 5:4 hieß es am Ende für die Hausherren. "Deshalb habe ich in der Vorbereitung vor allem das Spiel gegen Hannover analysiert", sagt Hecking: "Es ist aussagekräftiger als die Ligaspiele. Gegen 96 hat Elversberg gezeigt, zu was die Mannschaft fähig ist. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es ein hartes Spiel wird. Aber mit Geduld sollten wir den Erfolg in trockene Tücher bringen." Personell kann der "Club"-Coach dazu weiterhin aus dem Vollen schöpfen, es gibt keine neuen Ausfälle zu vermelden.


Chemnitzer FC - VfB Stuttgart

Die Zielvorgabe beim VfB Stuttgart vor dem Pokalspiel beim Chemnitzer FC ist klar. "Wenn man als Bundesligist bei einem Viertligisten spielt, ist ein Weiterkommen Pflicht. Ich hoffe auf einen Sieg nach 90 Minuten - am besten zu Null. Das wäre auch gut fürs Selbstvertrauen der Mannschaft", sagt VfB-Cheftrainer Jens Keller. Doch natürlich kennt auch der 39-Jährige die eigenen Gesetze des Pokals: "Es wird unheimlich schwer gegen Chemnitz. Sie sind hochmotiviert und heiß, gegen uns zu spielen. Für Chemnitz ist es das Spiel des Jahres. Das Stadion wird ausverkauft sein und die Atmosphäre aufgeheizt. Das wird kein Spaziergang für uns."

Keller weiß wovon er spricht, schließlich hat er das 1:0 der Chemnitzer in der 1. Hauptrunde gegen den FC St. Pauli analysiert und auch schon als Spieler gegen Mannschaften von CFC-Trainer Gerd Schädlich gespielt. "Chemnitz hat eine gute Innenverteidigung mit ehemaligen Profis. In der Liga treten sie sehr dominant auf, auch wenn sie zuletzt verloren haben. Sie werden gegen uns aggressiv agieren, die Spieler werden laufen und alles geben. Ich erwarte sie aber eher defensiv und abwartend. Wir wollen das Spiel von Anfang an bestimmen", so der VfB-Cheftrainer.

Verzichten muss der Coach dabei aber auf Cacau und Christian Gentner. Cacau plagt sich bereits seit Wochen mit Knieproblemen herum und muss zwei Tage pausieren. Gentner hatte sich im Bundesligaspiel gegen den FC St. Pauli einen Muskelfaserriss in der Hüfte zugezogen.