Eljero Elia (v.) sammelte in dieser Saison für den HSV schon zwölf Scorer-Punkte
Eljero Elia (v.) sammelte in dieser Saison für den HSV schon zwölf Scorer-Punkte

Erinnerung an die Sternstunde

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Im Hinspiel verzückte er erstmals die HSV-Fans, im Rückspiel könnte er sein sehnlich erwartetes Comeback feiern: Die Partien gegen Borussia Dortmund sind in dieser Saison offenbar etwas ganz Besonderes für Eljero Elia.

Nach seinem Haarriss im Knöchel verpasste der Wirbelwind des Hamburger SV die erste Rückrundenpartie gegen den SC Freiburg noch, rechtzeitig vor dem Knaller gegen den BVB (Sa., ab 18 Uhr im LIVE-Ticker/Liga-Radio) gibt es nach zwei schmerzfreien Tagen im Mannschaftstraining wieder grünes Licht für den Niederländer. Ob es für einen Platz in der Startelf reicht, ließ HSV-Coach Bruno Labbadia allerdings noch offen: "Ich schließe nichts aus. Manchmal ist es besser, von Anfang an zu spielen und zu sehen, wie es läuft", sagte er.

Auch Boateng und Pitroipa zurück

Wenn es auch nur ansatzweise so läuft wie am 2. Spieltag, könnte Labbadia seinen Flügelflitzer sogar schon nach einer Viertelstunde wieder vom Platz nehmen. Im August feierte Elia gegen die Dortmunder sein Startelf-Debüt für die "Rothosen" und wirbelte die BVB-Abwehr mächtig durcheinander. Nach zwölf Minuten stand es damals bereits 3:1 für den HSV, der schließlich 4:1 gewann. Elia, der das Tor zum 3:1 durch Zé Roberto direkt vorbereitete, war fortan der neue Publikumsliebling in Hamburg.

Einen Triumphmarsch wie zu Saisonbeginn erwartet vor den 80.000 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park trotz Rückkehrer Elia aber niemand. "Das ist immer eine ganz besondere Atmosphäre. Die Heimmannschaft wird von den Zuschauern getragen", gab Labbadia zu bedenken, wies aber auch auf die Stärke seines Teams hin: "Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns und wollen den Schwung aus daraus und aus dem Freiburg-Spiel mitnehmen und umsetzen."

Im Gegensatz zum 2:0 gegen die Breisgauer am vergangenen Wochenende stehen dem Coach mit Jerome Boateng (nach abgesessener Sperre) und Jonathan Pitroipa (nach der Rückkehr vom Afrika-Cup) zwei weitere Spieler zur Verfügung.

Statistik spricht für den HSV

Der HSV fährt also mit breiter Brust gen Westfalen - und wird auch gerne den Blick in die Statistik wagen: Die Hamburger sind als einziges Bundesliga-Team neben Tabellenführer Bayer Leverkusen auswärts noch ungeschlagen, gewannen fünf der vergangenen sechs Bundesligaspiele gegen den BVB und schnappten den "Schwarz-Gelben" zudem am 34. Spieltag der vergangenen Saison in allerletzter Sekunde auch noch den Startplatz in der Europa League weg.

Piotr Trochowski, der letzteres mit seinem Treffer in Frankfurt erst ermöglichte, möchte die positive Serie angesichts der aktuellen Tabellensituation gerne ausbauen. "Wir können uns mit einem Sieg ein Stück absetzen", sagt der Nationalspieler. Bei einem "Dreier" würde der Abstand zwischen dem HSV und der Borussia auf vier Punkte anwachsen.

Große Personalsorgen beim BVB

Das wollen die Dortmunder natürlich mit allen Mitteln verhindern. Mladen Petric, in der Saison 2007/08 13-maliger Torschütze für den BVB in der Bundesliga, warnt: "Mit einem Sieg können die Dortmunder an uns vorbeiziehen."

Der Unterschied zum HSV besteht aber darin, dass sich die Personalsituation der Borussia keinesfalls entspannt hat. Neben den Langzeitverletzten sind auch noch Patrick Owomoyela (Oberschenkelbeschwerden), Jakub Blaszczykowski (Rückenbeschwerden), Sven Bender (Knieprobleme), Nuri Sahin (Adduktorenverhärtung), Tinga (Leistenbeschwerden) und Tamas Hajnal entweder angeschlagen oder fallen sicher aus.

"Wir müssen um den Sieg kämpfen - egal in welcher personellen Konstellation", sagt Trainer Jürgen Klopp und fügt mit einer Portion Galgenhumor an: "Es deutet alles darauf hin, dass wir elf Mann zusammenbekommen."

"Wir müssen improvisieren"

Trotz der Schwierigkeiten wollen sich die Dortmunder im Gegensatz zum hart erkämpften 3:2 in Köln auch spielerisch verbessert zeigen. Schließlich treffe man auf eine Mannschaft, die höher einzustufen sei, erläutert Klopp, "wir müssen improvisieren. Bislang hat das ja immer einigermaßen funktioniert."

Matthias Becker