Diego Benaglio sah zunächst beim Gegentor nicht gut aus, rettete dem VfL später aber mit sieben abgewehrten Torschüssen den Punkt
Diego Benaglio sah zunächst beim Gegentor nicht gut aus, rettete dem VfL später aber mit sieben abgewehrten Torschüssen den Punkt

"Entwicklung in die richtige Richtung"

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Wolfsburg - Der VfL Wolfsburg bleibt auch im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen und ist weiterhin auf Europa-League-Kurs. Dennoch stagniert der VfL nach zuletzt zwei Remis in Folge. Wolfsburgs Kapitän Diego Benaglio ist trotzdem positiv gestimmt und sieht auch als weiteren Schritt nach vorne.

Er ist einer der erfahrensten Spieler im Kader des VfL Wolfsburg. Wölfe-Kapitän Diego Benaglio ist eigentlich die Konstante im Team von Trainer Dieter Hecking, doch gegen den HSV patzte der Schweizer Nationalspieler. Im Interview mit bundesliga.de spricht Benaglio über das Gegentor von Hakan Calhanoglu und über die positive Entwicklung seines Teams in den vergangenen Wochen.
bundesliga.de: Herr Benaglio, Sie haben beim 0:1-Freistoßtor durch Hamburgs Hakan Calhanoglu nicht gut ausgesehen. War es ein Torwartfehler?

Benaglio: Ja, ganz klar. Ich habe mich sehr offensiv - ein, zwei Schritte zu weit - vor meinen Kasten positioniert. Ich hatte mir vor der Partie Videos von Calhanoglus Freistößen angeschaut, ich wusste, dass er gute Standards schlägt. Ich muss den Ball aber irgendwie über die Latte befördern. Der Gegentreffer geht klar auf meine Kappe."

bundesliga.de: Können Sie mit dem 1:1 im eigenen Stadion gegen den HSV zufrieden sein?

Benaglio: In der ersten Stunde der Partie haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten früh stören und verhindern, dass der HSV sein Spiel aufziehen kann. Das ist uns auch relativ gut gelungen. Besonders in den ersten 20 Minuten nach der Pause waren wir die klar spielbestimmende Mannschaft und haben uns richtig gute Chancen herausgespielt. Auch wegen der starken Schlussphase des HSV muss man unter dem Strich feststellen, dass es ein gerechtes Unentschieden war.

bundesliga.de: In der Endphase hat der HSV die Partie dominiert. Wie kam es zum Bruch im Spiel Ihrer Mannschaft?

Benaglio: In der Tat hat der HSV in den letzten 20 Minuten noch mal sehr gute Möglichkeiten gehabt. Es ist schwierig zu erklären, warum wir so eingebrochen sind, das müssen wir in Ruhe analysieren und schauen, woran das lag. So etwas darf uns in Zukunft nicht mehr passieren.

bundesliga.de: Nach vier Siegen in Folge stehen jetzt zwei Unentschieden zu Buche. Stagniert der VfL gerade in seiner Entwicklung?

Benaglio: Das finde ich nicht. In den ersten 60 Minuten war vieles richtig gut, das muss man auch festhalten. Wir befinden uns auf einem guten Weg, die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Aber es gibt in dieser Entwicklung immer noch Dinge, die wir unbedingt verbessern können. In den letzten 20 Minuten müssen wir diese Ruhe weiterbehalten, die wir davor eigentlich hatten. Bis dato hatten wir die Partie relativ gut im Griff. Aber das gehört zu diesem Lernprozess dazu, daran müssen wir weiter hart arbeiten.

bundesliga.de: In der Endphase des Spiels hätte sich der VfL über eine Niederlage nicht beschweren können.

Benaglio: Manchmal ist es ein schmaler Grat. Wir müssen die Situation besser einschätzen. Sollen wir jetzt mit einem Unentschieden leben oder spielen wir auf Sieg. Man hat uns angemerkt, dass wir immer noch bis zum Schluss unbedingt gewinnen wollten, auch wenn die letzten 20 Minuten nicht mehr so gut waren. Wir müssen noch lernen abzuwägen, wie wir uns dann in der einen oder anderen Situation noch geschickter verhalten können.

bundesliga.de: Dazu bleibt erst einmal wenig Zeit. Am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale kommt Zweitligist FC Ingolstadt. Wird das ein Selbstläufer?

Benaglio: Im Pokal ist klar: Es zählt nur, eine Runde weiterzukommen. Wir werden alles daran setzen, um am Mittwoch ins Viertelfinale einzuziehen. Auch wenn der FC Ingolstadt nur ein Zweitligist ist, wird es kein leichtes Spiel, das versteht sich von selbst. Die Vergangenheit hat oft genug gezeigt, dass der Pokal seine eigenen Regeln hat. Ich habe die Entwicklung der Ingolstädter in den letzten Wochen verfolgt. Die hatten in den letzten Partien einen guten Lauf. Jeder von uns muss gewappnet sein, weil das ein schweres Stück Arbeit wird.

Aus Wolfsburg berichtet Alexander Barklage