Borussia Dortmund um Marco Reus (v.) ist erneut auf dem Sprung in die Champions League - mit einem Sieg über den 1. FSV Mainz 05 wäre die direkte Teilnahme erreicht
Borussia Dortmund um Marco Reus (v.) ist erneut auf dem Sprung in die Champions League - mit einem Sieg über den 1. FSV Mainz 05 wäre die direkte Teilnahme erreicht

Matchball für den BVB - kollektives Zittern im Keller

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München - Vier Spieltage noch, dann ist die Saison 2013/14 ein Fall für die Fußball-Geschichtsbücher. Vier Mal heißt es noch hoffen, bangen und zittern - und von Woche zu Woche wird es ein bisschen spannender. Einige Entscheidungen sind schon gefallen, viele stehen aber noch an. So auch am 31. Spieltag.

Schalke schielt auf Platz 2

Einen Platz mindestens in der Europa League hat Borussia Dortmund seit dem vergangenen Wochenende schon sicher. Nun kann der BVB am Samstag die direkte Qualifikation für die Champions League klarmachen: Mit einem Dreier gegen den 1. FSV Mainz 05 sind die Schwarz-Gelben auch in der nächsten Spielzeit wieder in der Königsklasse am Start. Die statistischen Vorzeichen dafür stehen gut, denn Trainer Jürgen Klopp hat die vergangenen fünf Duelle mit seiner "alten Liebe" aus Rheinhessen allesamt gewonnen (Vorschaufakten).

Und selbst ein Unentschieden wäre für den BVB kein Beinbruch - vorausgesetzt, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg lassen ebenfalls Punkte liegen. Bei einer Niederlage hätten es die Westfalen nur dann trotzdem geschafft, wenn die Werkself verliert und die Wölfe sowie Borussia Mönchengladbach nicht gewinnen.

Falls das beschriebene Szenario bezüglich der drei Verfolger ab Rang 4 abwärts eintreten würde, hätte auch der Tabellendritte FC Schalke 04 mit einem Sieg beim VfB Stuttgart am Sonntag bereits vorzeitig das direkte CL-Ticket in der Tasche. "Damit wäre ein großes Ziel erreicht, für das wir in den vergangenen Wochen und Monaten hart gekämpft haben", sagt Linksverteidiger Sead Kolasinac, der mit den Knappen aber sogar noch auf Platz 2 schielt: "Wenn wir am Ende dann auch noch vor dem BVB stehen würden, wäre das natürlich umso schöner. Priorität hat aber ganz klar der sichere Champions-League-Startplatz."

Ein Punkt reicht den Königsblauen am Wochenende zudem, um zunächst zumindest die Europa League schon sicher zu haben. Die anderen Teams, die noch auf die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb hoffen, müssen sich hingegen noch mindestens eine Woche gedulden, um sicher dabei zu sein (Tabellenrechner).

Gefahrenzone ab Platz 10

Im Tabellenkeller bleibt es derweil spannend, denn an diesem Wochenende kann noch kein Team definitiv absteigen. Und rein rechnerisch müssen sämtliche Mannschaften mit weniger als 40 Punkten noch um den Ligaverbleib zittern - also alle hinter 1899 Hoffenheim auf Platz 9.

Und da für die letzten Fünf an den verbleibenden Spieltagen keine direkten Duelle gegeneinander mehr anstehen, können Braunschweig, Nürnberg, Hamburg, Stuttgart und Freiburg auch alle noch maximal punkten (Restprogramm). Zwölf Zähler sind noch zu vergeben. Theoretisch wäre es daher sogar möglich, dass Hertha BSC im Saisonendspurt noch von Platz 10 ans Tabellenende abrutscht. 

Hertha hat Klassenerhalt in der Hand

Um dieses Schreckgespenst zu vertreiben, helfen nur Siege. Mit einem Dreier beim FC Augsburg wäre die Alte Dame bereits gerettet. Aber Vorsicht: "Der FCA hat eine gute Mannschaft. Sie sind kämpferisch sehr stark - auswärts und auch daheim. Es wird bestimmt ein schweres Spiel für uns, aber es kann auch ein Schlüsselspiel werden", meint Mittelfeldspieler Per Skjelbred angesichts des Negativlaufs von acht Spielen ohne Sieg (Vorschaufakten). "Wir wollen uns wieder zurückkämpfen und die Saison zu einem guten Abschluss bringen."

Auch ein einfacher Punktgewinn wäre da schon mal ein Anfang. Bei einem Remis könnte Braunschweig nämlich nicht mehr an den Hauptstädtern vorbeiziehen, der HSV und Nürnberg müssten alle vier verbleibenden Spiele gewinnen - und das erscheint dann doch eher unwahrscheinlich oder ist nach diesem Wochenende vielleicht auch schon nicht mehr möglich.

HSV vor "vier Endspielen"

Ebenfalls vor dem Klassenerhalt steht Eintracht Frankfurt. Mit einem Dreier zum Auftakt des Spieltags gegen Hannover 96 (Donnerstag, ab 20 Uhr im Live-Ticker) hätten die Hessen 38 Punkte erreicht. Wenn dann noch Stuttgart verliert und entweder der HSV oder Nürnberg oder beide nicht gewinnen, wäre die SGE in Sicherheit. 

Ein Remis hilft hingegen nicht weiter, denn 36 Zähler werden an diesem Wochenende unter keinen Umständen zur Rettung ausreichen. Damit müssen alle Mannschaften ab dem 12. Platz (33) weiter warten, kämpfen, kratzen und beißen (Tabelle). "Die letzten vier Spiele sind weitere vier Endspiele für uns. Alle Teams, die noch unten in der Tabelle stecken, werden noch punkten - auch wir", prognostiziert HSV-Trainer Mirko Slomka.

Stefan Missy