Roy Hodgson ist erst seit ein paar Wochen Nationaltrainer in England
Roy Hodgson ist erst seit ein paar Wochen Nationaltrainer in England

England vermisst Elfmeterpunkt - "Tymo" träumt

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München - Versehen oder Scherz? Ausgerechnet auf Englands Trainingsplatz fehlt der Elfmeterpunkt. Anatoliy Tymoshchuk träumt vom Finale, sein Trainer kann hingegen nicht schlafen. Dänemarks Spieler müssen während des Turniers ohne ihre Frauen und Freundinnen sowie andere Verwandte auskommen. bundesliga.de präsentiert die EM-Splitter vom Samstag:

+++Kein Elfmeterpunkt für England+++



Nur ein Versehen oder ein böser Scherz? Ausgerechnet bei den Engländern hat der Platzwart der Trainingsstätte in Krakau vergessen, einen Elfmeterpunkt auf dem Rasen zu markieren. Das polnische Boulevardblatt Fakt schrieb von einem "Skandal auf dem Platz" und dass Englands Teammanager Roy Hodgson deswegen angeblich ziemlich sauer gewesen sein. Zumindest beim öffentlichen Training am Freitag konnte er kein Elfmeterschießen üben lassen.

Der Elfmeterpunkt und der Engländer - Freunde werden das wohl nie. Die "Three Lions" scheitern seit Jahrzehnten in schöner Regelmäßigkeit beim Elfmeterschießen und sorgen damit bei den anderen Nationen für viel Schadenfreude. Zuletzt flog das Fußball-Mutterland bei der WM 2006 in Deutschland im Viertelfinale gegen Portugal wegen seiner Strafstoß-Schwäche aus einem Turnier. Das Versagen vom Punkt ist dabei nicht geschlechterspezifisch: Auch den Fußballerinnen versagten beim WM-Viertelfinale im vergangenen Jahr gegen Frankreich im Elfmeterschießen die Nerven.

+++"Tymo" träumt, sein Trainer kann nicht schlafen+++



Bundesliga-Profi Anatoliy Tymoshchuk träumt bei der EM im eigenen Land vom Finaleinzug mit der Ukraine. "Wir wollen die K.o.-Runde erreichen. Das steht außer Frage. Und danach sehe ich uns im Endspiel", sagte der Defensivspieler von Bayern München, der in der Ukraine Kapitän und Rekordnationalspieler ist: "Ich weiß, dass das schwer wird, aber ich strebe immer nach dem Unmöglichen."

Bei Nationaltrainer Oleg Blochin steigt derweil vor dem ersten Spiel am Montag in Kiew gegen Schweden die Nervösität. "Natürlich bin ich aufgeregt", sagte er: "Ich weiß gar nicht, wie ich am Abend vor dem Spiel einschlafen soll. Vor dem letzten Test gegen die Türkei habe ich geschlafen wie ein Baby. Aber jetzt werde ich wahrscheinlich die ganze Nacht über Videos schauen." Außer auf Schweden trifft die Ukraine in der Vorrunde noch auf Frankreich und England.

+++Dänische "WAGS" bleiben fern+++



Die dänische Nationalmannschaft muss bei ihrem EM-Auftaktspiel gegen die Niederlande in Charkiw weitgehend auf familiäre Unterstützung verzichten. Zu weite Transportwege und die angeblich unsichere Lage vor Ort hätten zahlreiche Frauen und Freundinnen (engl. "WAGS") sowie Verwandte davon abgehalten, dem Europameister von 1992 in die Ukraine zu folgen, berichtete die Tageszeitung Berlingske Tidende.

"Es ist ärgerlich, dass es so beschwerlich ist, da hinzukommen. So sollte es nicht sein", sagte Jan Zimling, Vater des Nationalspielers Niki Zimling, dem Blatt. "Und wir wissen schlicht nicht, was vor Ort los ist. Man hat ja nur schlechte Dinge gehört über die Sicherheit und die Verhältnisse da. Wir wären gerne im Stadion gewesen, um die Mannschaft zu unterstützen", ergänzte er.

Mittelfeld-Ass Christian Eriksen sagte am Donnerstag, die Lage in Charkiw sei den Familienangehörigen "etwas zu unsicher, deshalb kommen sie nicht". Die Familie des Stürmerstars Nicklas Bendter erwägt indes, wenigstens die kommenden beiden Spiele der Dänen in Lwiw gegen Portugal am kommenden Mittwoch und am 17. Juni gegen Detschland zu besuchen.

+++Bilic nimmt Druck vom Team+++



Der kroatische Nationaltrainer Slaven Bilic hat vor dem ersten EM-Auftritt am Sonntag (20:45 Uhr) im polnischen Poznan gegen Irland Druck von seinem Team genommen. "Ich denke nicht, dass das Spiel vorentscheidend ist. Nach dem Spiel wird nichts entschieden sein. Wir müssen uns von Spiel zu Spiel steigern", sagte der 43-Jährige. Kroatische Medien bezeichnen die Begegnung gegen die kampfstarken Iren seit Wochen als "Schlüsselspiel". Neben Kroatien und Irland spielen Titelverteidiger Spanien und der viermalige Weltmeister Italien in der Gruppe C.

+++Buffon fordert Unterstützung+++



Gianluigi Buffon, Kapitän der italienischen Nationalmannschaft, hat die Tifosi vor dem EM-Auftakt der Squadra Azzurra am Sonntag (18 Uhr) gegen den Welt- und Europameister Spanien um Rückendeckung gebeten. "Eure Unterstützung und eure Zuneigung werden entscheidend sein", sagte der Weltklasse-Torwart bei Facebook. Seine Aussage ist wohl im Zusammenhang zum Wett-und Manipulationsskandal zu sehen, der erneut den Stiefelstaat erschüttert. "Zusammenhalt ist das stärkste Signal an alle, die einen Keil zwischen euch und uns treiben wollen", schrieb der ehemalige Welttorhüter von Juventus Turin und betrieb heftige Medienschelte.

Für die italienische Auswahl beginne eine Zeit der Prüfung. "Ich würde zwei oder drei Jahre meines Lebens geben, um wieder dorthin zu gelangen, wo wir alle hinwollen. Mein Traum ist, Italien wieder feiern zu sehen. Ich will, dass die Menschen auf die italienische Nationalmannschaft stolz sind. Das wäre das schönste Geschenk", schrieb Buffon: "Gegen Spanien werden wir das Beste geben, hoffentlich genügt es. Wir kämpfen in der Hoffnung, die Fans an der Seite zu haben."