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Nicht zu fassen: Trotz einer guten Leistung und deutlich mehr Spielanteilen verliert der SC Freiburg gegen den FC Schalke 04 mit 1:2
Nicht zu fassen: Trotz einer guten Leistung und deutlich mehr Spielanteilen verliert der SC Freiburg gegen den FC Schalke 04 mit 1:2

Ende schlecht, alles gut

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Freiburg - Beim SC Freiburg brauchen sie nach der unglücklichen lang, um den Blick fürs Große und Ganze freizubekommen: Die Streich-Schützlinge sind mit dem Ziel, nicht abzusteigen, in die Saison gestartet - und spielen in der kommenden Saison europäisch.

Fehler von Makiadi

Nein, Freiburgs Coach Christian Streich wollte sich nicht "auf Befehl" freuen. Da konnte der Reporter noch so insistieren. Dass sein Team Platz 5 gesichert habe, sei ihm so kurz nach Abpfiff herzlich egal, ließ er wissen. Er hadere noch mit dem Spielverlauf. Mit den eigenen Fehlern. Und dem Umstand, dass dadurch beim Schalker 2:1-Sieg in Freiburg "nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat."

Tatsächlich schaffte Schalke mit viel Fortune und dank Freiburger Fehler ein glückliches Saisonende. Der Favorit spielte abwartend, fast schon passiv. Freiburg dominierte über weite Teile der Partie und war spielerisch hochüberlegen.



"Eigentlich ist das ein Kompliment für uns", sinnierte Freiburgs Innenverteidiger Matthias Ginter nach dem Schlusspfiff. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Schalker sich so tief hinten rein stellen."
Allerdings hatten sich die Freiburger die Niederlage auch selbst zuzuschreiben. Schließlich gingen beiden Toren der Westfalen haarsträubende Freiburger Fehler voraus. Beim ersten durch Julian Draxler (20.) griff Mensur Mujdza viel zu zögerlich an. Beim zweiten, das Julian Schuster mit einem Eigentor beisteuerte - Immanuel Höhn hatte ihn beim Versuch zu klären angeschossen - leitete Freiburgs ansonsten so zuverlässiger "Sechser" Cedrick Makiadi das Unheil mit einem etwas zu lässigen Rückpass ein (58.). Der zwischenzeitliche Ausgleich durch den starken Jonathan Schmid war somit zur Makulatur geworden.

"Alles kann, nichts muss"



Jan Rosenthal, der in der kommenden Saison für Eintracht Frankfurt spielt, haderte noch lange nach Abpfiff mit den vorangegangenen 90 Minuten. Die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam, hatte ihm aber erkennbar die Feierlaune verdorben. "Ich kann mich nicht über diese Saison freuen", bekannte der Mittelfeldmann sogar. "Schalke hat sich nur hinten reingestellt und lange Bälle geschlagen. Wenn wir uns nicht so dämlich angestellt hätten, wäre da mehr drin gewesen."

Und auch Christian Streich war - wie erwähnt - noch nach Ablauf des Interviewmarathons nicht in der Lage, sich über eine Saison zu freuen, die alles in allem doch sensationell gelaufen ist. Platz 5 belegt der SC Freiburg bekanntlich in der Endabrechnung und ist somit direkt für die Europa League qualifiziert, falls der VfB Stuttgart das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München verliert.

Die Fans, die vor dem Anpfiff mit einem Transparent ("Alles kann, nichts muss") die Stimmungslage im Breisgau perfekt auf den Punkt gebracht hatten, feierten auf der Saisonabschlussfeier dafür nach Kräften. Dass mancherorten der Klassiker "Nie mehr Zweite Liga" intoniert wurde, erinnerte dann auch die geknickten Spieler daran, dass die vor der Saison eigentlich den Nicht-Abstieg als Saisonziel auf den Weg bekommen hatten.

Kader steht vor Umbruch



Bei den Feierlichkeiten wurden sechs Spieler verabschiedet: Jan Rosenthal, Johannes Flum, Max Kruse, Daniel Caligiuri, Ezequiel Calvente und Erik Jendrisek. Trainer Streich, der panische Angst davor hat, dass überzogene Erwartungshaltungen seine junge Mannschaft belasten könnten, will nun "Spieler finden, die charakterlich zu uns passen und die wir uns leisten können."

Mehr Geld als in der Vergangenheit dürfte vorhanden sein. Für Kruse, Caligiuri und Flum kassiert der SC stattliche Ablösesummen. Und die Früchte der erfolgreichen Saison (DFB-Pokal-Halbfinale, Platz neun oder zehn beim Fernsehgeld) machen sich auch positiv in der Bilanz bemerkbar. Kein Wunder, dass sich die Stimmung der Spieler bei der Abschlussfeier dann doch noch aufgehellt hat.

Aus Freiburg berichtet Christoh Ruf.