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Kölns Hoffnungsträger Lukas Podolski (u.) erzielte in der laufenden Saison ein Tor
Kölns Hoffnungsträger Lukas Podolski (u.) erzielte in der laufenden Saison ein Tor

Ende der jecken Zeit

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Die jecken Tage sind vorbei in Köln - und geht es nach Michael Meier, soll das auch für den FC gelten. "Wir müssen jetzt die Kurve bekommen", sagt der Manager und fordert nach zwei Niederlagen in Folge am Samstag gegen den VfB Stuttgart drei Punkte.

So richtig lustig war es schon am Rosenmontag nicht mehr rund ums Geißbockheim. "Die tollen Tage hat uns schon die Niederlage in Augsburg verhagelt", erinnert sich Michael Meier nur ungern an Pokal-Aus und Rotflut.

Im Angriff zu harmlos

Dass dann auch in Schalke nichts Zählbares heraussprang und die Kölner bei der 0:2-Niederlage nahezu ohne eigene Torchance blieben, sorgt für Stirnrunzeln in der Domstadt.

Denn gerade die Auswärtsstärke war eigentlich die Konstante, auf die sich Köln in dieser wenig runden Saison zuletzt verlassen konnte. Acht Mal hatte die Mannschaft auswärts nicht verloren - dann folgten die Partien in Augsburg und Schalke.

Was die Verantwortlichen des FC nach der Niederlage in Gelsenkirchen bedenklich stimmt: Auch in einem mäßigen Spiel gegen einen eher harmlosen Gegner ging Köln als Verlierer vom Platz. Das Problem: Die Kölner agierten selbst noch harmloser als die Schalker. Zudem mussten sie sich von der Magath-Elf zeigen lassen, was Effektivität bedeutet. Aus vier Chancen machte Schalke zwei Treffer.

Podolski spricht Klartext

Davon war der FC weit entfernt, weil es schon am Herausspielen von gefährlichen Situationen scheiterte. Von neuem Offensivstil und Toren im Überfluss war noch nach dem 3:3 gegen den HSV die Rede - geblieben ist davon nicht viel. Über 90 Minuten erspielte sich der FC gegen Schalke keine einzige ernsthafte Torgelegenheit. "Wenn man so nach vorne spielt wie wir, dann kann man das Spiel nicht gewinnen", redete Lukas Podolski Klartext.

Auch individuell verbreiten die Offensivspieler zu wenig Torgefahr. Daran konnte auch Podolski selbst nichts ändern, der erstmals nach seinem Bandscheibenvorfall wieder in der Startelf stand. Als hängende Spitze konnte er kaum Akzente setzen und fand auch wenig Bindung zum Spiel. An seinem Nationalspieler aber, ohne den der FC zuvor in drei Partien sieben Punkte geholt hatte, will Zvonimir Soldo keine Zweifel aufkommen lassen. "Diese Diskussionen helfen keinem weiter. Er war verletzt und jetzt muss er den Rhythmus wieder finden."

Abhilfe in der Offensivflaute könnte Zoran Tosic verschaffen - wenn er denn spielt. Zuletzt hatte Trainer Soldo dem Serben, der von Manchester United ausgeliehen ist, die Jokerrolle zugedacht. "Aber wenn wir insgesamt offensiver auftreten wollen, wird er sicher wieder seine Chance bekommen", ist Michael Meier überzeugt.

"Es kann noch einmal eng werden"

Vorne schwach, hinten nicht sicher genug: Nach 15 Gegentoren in der gesamten Hinrunde kassierte die FC-Defensive um Kapitän Mohamad in diesem Jahr schon elf Gegentore. Allein sechs davon fielen nach Standardsituationen. Auch im Spiel auf Schalke waren es individuelle Fehler, die zur Niederlage führten.

Kein Wunder, dass angesichts dieser Konstellation bei manchem Spieler schon die Alarmglocken schrillen. Zwar betont Manager Meier, "dass unsere Zielsetzung nach wie vor 40 Punkte sind - und die sind machbar." Doch Lukas Podolski ist sich sicher: "Wenn wir so weitermachen, kann es noch einmal eng werden."

Noch kann der 1. FC Köln von einem Acht-Punkte-Polster auf den Relegationsrang zehren. Doch angesichts der nächsten Partien gegen Stuttgart, Leverkusen und Bayern warnt auch FC-Präsident Wolfgang Overath: "Wer glaubt, die Saison ist gelaufen, der ist auf dem Holzweg."

Dietmar Nolte