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Verdiente Bierdusche für den Erfolgscoach: Armin Veh (M.) "genießt" Stefano Celozzis (r.) Attacke
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"Eintracht Frankfurt international": Der Aufsteiger schafft den Coup

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Frankfurt - Jubelgesänge auf den Tribünen, Bierduschen auf dem Rasen und überall glückliche Gesichter. Die Qualifikation für Spiele auf europäischer Ebene feierte Eintracht Frankfurt fast wie eine Meisterschaft. Nach über sechs Jahren sind die Adlerträger wieder in Europa dabei. "Mit unserer Leistung über die gesamte Saison haben wir uns das Glück heute verdient", sagte ein gelöster Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen, "mein Dank gilt der Mannschaft, die uns in diesem Jahr viel Freude bereitet hat."

Starken Wolfsburgern die Stirn geboten

Den Hessen ist es gelungen, die gesamte Spielzeit unter den ersten Sechs der Tabelle zu stehen und als erster Aufsteiger seit 15 Jahren wieder den direkten Sprung nach Europa zu schaffen. Bevor in Frankfurt gefeiert werden konnte, musste aber erst eine überstanden werden.



Zwar sorgten die Frankfurter Fans mit einer eindrucksvollen Choreographie für die richtige Einstimmung auf das Spiel, aber der Mannschaft war der Druck und die Nervosität anzumerken. Dazu kam der Schock von zwei Gegentoren, die Pirmin Schwegler von der Bank aus mit ansehen musste: "Von außen ist das immer schlimm, weil man nicht eingreifen kann. Die Wolfsburger waren heute sehr stark."

Die Eintracht hielt aber dagegen und blieb nach dem verwandelten Elfmeter von Alex Meier - mit 16 Toren bester Schütze der Eintracht in dieser Saison - im Spiel. Die zweite Hälfte begann die Eintracht couragiert, aber bald folgte schon der nächste Rückschlag: Die Verletzung von Eintracht Urgestein Oka Nikolov, dessen Vertragsverlängerung vor dem entscheidenden Spiel bekannt gegeben wurde, sorgte für weitere Unsicherheiten.

Meier: "Teamgeist der entscheidende Faktor"



Der 20-jährige Aykut Özer kam für ihn in den Kasten und damit zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Die Aufregung war dem jungen Torwart sofort anzumerken und die Eintracht brachte im Laufe der zweiten Halbzeit nicht mehr den nötigen Druck auf. Nur Sportdirektor Bruno Hübner schien gute Nerven zu haben: "Mir war klar, dass es mit unserer jungen Mannschaft gegen die Wolfsburger schwer werden würde. Trotzdem konnte ich ganz ruhig bleiben, weil ich an Leverkusen geglaubt habe." Zurecht: Das Einblenden der späten Leverkusener Führung in Hamburg führte schon zu ohrenbetäubenden Jubel.

Der Ausgleich für die Eintracht in der letzten Minute sorgte dann endgültig für die sichere Europa-League Qualifikation und für eine triumphale Stimmung in der Commerzbank-Arena. Die Gründe für diese überraschend erfolgreiche Bundesligasaison sieht Meier im Zusammenhalt aller Spieler: "Unser Teamgeist war der ausschlaggebende Faktor und natürlich hat unser Trainer einen hohen Verdienst daran. Er führt mit starker Hand diese Mannschaft und ist auch auf persönlicher Ebene ein toller Mensch."

Jung: "Wir sind bereit für Europa"



Der von allen Seiten gelobte und von den Fans ausgiebig gefeierte Coach wirkte nach dem Spiel urlaubsreif, aber auch sehr froh über das erreichte in dieser Saison. Armin Veh sagte nur noch: "Wir sind glücklich in die Europa League eingezogen zu sein und freuen uns richtig auf diese Spiele. Es ist schön, dass wir unseren Fans diese Besonderheit bieten können." Und Schwegler ergänzte: "Für den Verein waren das zwei außergewöhnliche Jahre. Wir waren am Boden und sind in die 2. Bundesliga abgestiegen, aber mit unserem Zusammenhalt sind wir noch stärker zurückgekommen. Mehr kann man nicht erreichen."

Diese Stärke hat Frankfurt in die Europa League und damit zu Auftritten auf internationalem Parkett geführt. Rechtsverteidiger Sebastian Jung sieht die Spieler und das Umfeld gewappnet für die nahe Zukunft: "Die Mannschaft ist bereit für Europa und unsere Fans sowieso." Das belegten die Feierlichkeiten nach dem Spiel ausdrücklich: Bis in den frühen Abend waren rund um das Stadion noch die Gesänge "Eintracht Frankfurt international" oder "Europapokal" zu hören und zogen sich im Laufe der Nacht durch die ganze Stadt.

Aus Frankfurt berichtet Alexander Dionisius