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Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit verliert Frankfurt mit 2:3 zuhause gegen Hannover - eine bittere Pleite. Marco Russ (l.) und Martin Lanig bedanken sich für die Unterstützung
Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit verliert Frankfurt mit 2:3 zuhause gegen Hannover - eine bittere Pleite. Marco Russ (l.) und Martin Lanig bedanken sich für die Unterstützung

Einsamer Rufer Veh hofft auf Hallo-Wach-Effekt

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Frankfurt - "Vielleicht", sagt Armin Veh enttäuscht, "sind jetzt alle wieder wach." Der Trainer von Eintracht Frankfurt, das sagt er selbst, sei sich in den letzten Wochen nach dem Sieg gegen Mainz ja wie ein "einsamer Rufer in der Wüste oder sonstwo" vorgekommen.

Opfer der eigenen "Schläfrigkeit"

Nach dem bitteren, aber vollends verdienten 2:3 im Heimspiel gegen Hannover 96 wisse nun endlich jeder hoffentlich wieder, dass die Eintracht noch nicht endgültig gerettet sei - so wie das nach dem Sieg gegen Mainz vor zwei Wochen noch alle geglaubt hätten. Zwar haben die Frankfurter mit 35 Punkten (Hannover hat nun ebenso viele) noch genügend Abstand auf die Abstiegsplätze, aber Veh sagt, es könne im Fußball immer alles passieren. Es stimmt: Sich zu sicher zu wähnen, hat noch keiner Mannschaft geholfen, gute Leistungen zu bringen.

Gegen die entschlosseneren Hannoveraner wurden die Frankfurter Opfer ihrer eigenen "Schläfrigkeit" (Veh). Schon nach 29 Minuten lagen sie 1:3 hinten. Dass am Ende noch die Chance auf das Remis bestand nach dem 2:3-Anschlusstor des früh für Kapitän Pirmin Schwegler eingewechselten Alexander Meier, hatten die Frankfurter vor allem der schlechten Chancenverwertung der im Abschluss schludrigen 96er zu verdanken.

Aber so richtig gut spielten es die Hessen auch in der Endphase nicht, Veh analysierte: "Der Wille war zwar da, aber wir spielten es taktisch nicht gut." Auch die Einwechslung von Stürmer Vaclav Kadlec für Mittelfeldmann Tranquillo Barnetta brachte nicht mehr die Wende. Zwar steigerten sich die Frankfurter gegen Ende der Partie, aber es reichte nicht mehr, um die völlig verschlafene erste Halbzeit wettzumachen.

Aigner: "Als würden wir gegen uns selbst spielen"

Stefan Aigner, der Meiers Tor mit einer schönen Flanke vorbereitet hatte und bester Eintracht-Profi war, brachte die schwache Leistung krass auf den Punkt: "In der ersten halben Stunde war es fast so, als würden wir gegen uns selbst spielen." Durch das frühe 0:1 schon nach zwei Minuten durch Leon Andreasen, sei das Selbstbewusstsein der Frankfurter erschüttert worden, vermutet Eintrachts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen.

Das bestätigt Mittelfeldspieler Martin Lanig, der den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich in der 13. Minute erzielt hatte. "Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt", sagte Lanig, "der dann aber früh durcheinander geworfen worden ist. Erst durch das frühe 0:1, dann durch die schnellen Gegentore nach unserem Ausgleich."

Bruchhagen vermisst couragierte Einstellung

"Im Abstiegskampf muss man so couragiert auftreten, wie Hannover das getan hat", sagt Bruchhagen, der diese Einstellung bei seinen Leuten vermisst zu haben scheint. Nun brauche man noch den einen oder anderen Punkt, um ganz sicher die Erstligazugehörigkeit zu gewährleisten, glaubt Bruchhagen. Abwehrrecke Alexander Madlung sagt: "Wir haben es noch immer in der eigenen Hand."

In Hoffenheim, gegen Leverkusen und in Augsburg spielt die Eintracht noch. Darauf, dass der Klassenerhalt erreicht werden könnte, auch wenn man bei diesem schweren Programm nicht mehr punktet, will sich der erfahrene Trainer Armin Veh lieber nicht verlassen. Er fordert nun volle Konzentration.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter