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Timo Gebhart (l.) spielt gegen den FC Augsburg erstmals im "Club"-Dress über 90 Minuten
Timo Gebhart (l.) spielt gegen den FC Augsburg erstmals im "Club"-Dress über 90 Minuten

"Einfach Fußball spielen"

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Nürnberg - Nach dem fordert Nürnbergs Neuzugang Timo Gebhart, der vor der Spielzeit vom VfB Stuttgart zu den Franken kam, Realismus und Ruhe ein.

Mangelnden Einsatz könne man seiner Mannschaft jedenfalls nicht vorwerfen. Fußballerisch bleibe jedoch noch einiges zu tun. Gebhart selbst spielte am Sonntag erstmals in der Bundesliga über 90 Minuten für den 1. FC Nürnberg.

Frage: Timo Gebhart, nach vier Niederlagen am Stück hat der 1. FC Nürnberg gegen Augsburg zumindest wieder gepunktet. Sind Sie zufrieden?

Timo Gebhart: Zufrieden? Das würde ich eigentlich nicht sagen. Wir haben den Punkt, und das ist zumindest okay, wenn du davor vier Spiele in Serie verloren hast.

Frage: Vor dem Spiel wurde allerdings ein Nürnberger Sieg als Ziel ausgegeben.

Gebhart: Das stimmt. Aber es war heute natürlich auch nicht leicht für uns. Wir hatten zudem ein paar unnötige Fehler in unserem Spiel. Ich denke, da sollten wir jetzt alle an einem Strang ziehen - auch die Fans. Dann reißen wir das Ding auch.

Frage: Sie spielen auf die Unmutsäußerungen im Publikum an. Die waren nicht zu überhören.

Gebhart: Mich persönlich stört das nicht, andere Spieler vielleicht schon eher. Mit den Pfiffen könnte man ja vielleicht noch leben...

Frage: Aber?

Gebhart: Aber mich stört insgesamt diese negative Stimmung hier. Dieses Gerede, dass es in der Mannschaft nicht stimmen würde. Das ist dermaßen sinnlos. Wir spielen einfach nicht gut, da braucht man nicht lange zu suchen, warum das so ist.

Frage: Am fehlenden Willen liegt es offenbar eher nicht.

Gebhart: Wir sind spielerisch einfach nicht gut, kämpfen tun wir doch alle. Der Einsatz ist jedenfalls nicht das Problem. Sie haben doch gesehen, wie wir uns auf dem Platz alle angeschrien und angefeuert haben. Da ist diese Sucherei unangebracht.

Frage: Und "Wir wollen euch kämpfen sehen" ist nicht der passende Song aus der Fankurve.

Gebhart: Ich denke nicht. Wir haben doch bis zum Schluss gekämpft. Unser Manko ist das Spielerische.

Frage: Wie meinen Sie das?

Gebhart: Da werden zu viele Bälle einfach blind irgendwohin geschlagen. Wir - die ganze Mannschaft - müssen einfach ruhiger am Ball bleiben, die Bälle runterholen, sie ein paar mal hin- und herspielen, um einfach wieder Ballsicherheit zu bekommen.

Frage: Die Ruhe am Ball hat heute gefehlt.

Gebhart: Selbst wenn wir weit in der gegnerischen Hälfte sind, am Sechzehner, probieren wir es noch mit hohen Bällen. Da müssen wir einfach ruhiger bleiben. Wir müssen einfach Fußball spielen.

Frage: Das setzt Selbstvertrauen voraus. Genau daran scheint es einigen in Ihrem Team aber zu fehlen.

Gebhart: Es gibt unterschiedliche Spielertypen, jeder gibt sein Bestes. Und natürlich ist das Selbstvertrauen nicht das Beste nach solch einer Niederlagenserie. Es bringt jetzt aber nichts hier herumzuheulen. Wir müssen uns jetzt spielerisch wieder ranarbeiten, so lang, bis wir endlich wieder Tore machen. Ganz egal, wie. Das muss gar nicht gut aussehen.

Frage: Tut Sie sich im Moment auswärts leichter?

Gebhart: Ach, das weiß ich nicht. Wenn man sich das Spiel in Freiburg anschaut, wäre ich mir da nicht so sicher. In unserer Situation ist es, glaube ich, relativ egal, ob du auswärts oder zu Hause spielst.

Frage: Was zählt, sind drei Punkte.

Gebhart: Jetzt auf Schalke müssen wir erst mal einen Punkt holen. Mindestens einen Punkt. Ich denke, die Qualität dafür haben wir auch.

Aus Nürnberg berichtet Christoph Ruf