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Da war die Welt noch in Ordnung: Marvin Compper (l.) und Jannik Vestergaard bejubeln die Hoffenheimer Führung gegen Köln
Da war die Welt noch in Ordnung: Marvin Compper (l.) und Jannik Vestergaard bejubeln die Hoffenheimer Führung gegen Köln

Eine Serie zum Vergessen

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Sinsheim - "Es ist immer die gleiche Geschichte", stellte Innenverteidiger Jannik Vestergaard fest: Da führt 1899 Hoffenheim auch gegen den 1. FC Köln mal wieder lange mit 1:0, verpasst trotz guter Chancen, ein zweites Tor zu erzielen - und bekommt am Ende dann doch noch den Ausgleich.

"Müssen im Abschluss gieriger werden"

Das war für die Hoffenheimer bereits das siebte Remis ins Serie in einem Heimspiel: Damit haben die Badener in dieser wenig schmeichelhaften Statistik den Bundesligarekord des 1. FC Köln (1991) und des 1. FC Saarbrücken (1977/78) eingestellt.

Darauf hätten sie gerne verzichtet im Kraichgau, aber der für Srdjan Lakic eingewechselte Sven Schipplock schoss in Minute 63 erst FC-Verteidiger Christian Eichner auf der Linie an, bevor er den Ball dann an die Latte drosch. Das wäre bei genauerer Ausführung nach der 1:0-Führung durch das Kopfballtor von Marvin Compper nach einer Ecke von Sebastian Rudy (33.) wohl die Entscheidung gewesen. Aber in Hoffenheim kommt es dann eben, wie es in dieser Saison schon so oft gekommen ist: Lukas Podolski köpfte für die Kölner neun Minuten vor dem Abpfiff den Ausgleich.



Und so bleibt auch nach diesem Spiel ein süß-saurer Geschmack in Hoffenheim zurück, wenngleich die Mannschaft auch im vierten Spiel unter dem neuen Trainer Markus Babbel ungeschlagen blieb. Ein Sieg indes hätte die Mannschaft bis auf drei Punkte an Platz 6 gebracht, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt.

"Schade für die Jungs und für die Zuschauer", meinte Trainer Babbel, der seiner Mannschaft "keinen Vorwurf" machen wollte, außer der chronischen Schwäche in der Chancenverwertung. "Wir brauchen sehr viele Chancen, um Tore zu erzielen", weiß er nach erst rund fünf Wochen im Amt. Dieser Mangel an Effizienz hat die Mannschaft schon viele Punkte gekostet, vor allem in der Schlussphase in fast jedem der letzten sieben Heimspiele.

Und hinten kriegen sie auch dann immer noch eins rein: Späte Gegentore kosteten schon Punkte gegen Kaiserslautern, Freiburg, Berlin, Augsburg und nun gegen Köln. Auch deshalb kommt die Mannschaft einfach nicht raus aus dem Mittelfeld der Liga. "Wir müssen im Abschluss einfach gieriger werden", fordert nun Trainer Babbel und kündigt entsprechende Trainingsinhalte mit Torabschlussübungen an.

Ausfälle im Sturm - Chance gegen Bayern



Für die beiden Angreifer Srdjan Lakic und Sven Schipplock steht aber zunächst Arbeit im Rehabilitationszentrum an. Beide zogen sich in der Partie gegen Köln Verletzungen zu, die sie zu einer Pause zwingen: Lakic' vorderes Kreuzband ist gezerrt und Schipplock zog sich einen Außenbandriss im Knöchel zu. Schipplock wird wohl rund drei Wochen pausieren müssen, Lakic, erst im Winter zur Leihe bis Saisonende aus Wolfsburg gekommen, wird noch länger fehlen. "Wir werden nicht jammern", sagt Trainer Babbel trotzig: "Wir haben in Peniel Mlapa und Knowledge Musona zwei hungrige, junge Angreifer, die nun zeigen können, was sie drauf haben."

Am kommenden Wochenende wartet gleich eine große Chance auf die Hoffenheimer Angreifer aus der zweiten Reihe, um auf sich aufmerksam zu machen: Die Partie beim deutschen Rekordmeister Bayern München. Die Außenseiterrolle nimmt Babbel gerne an, er bezeichnet die Begegnung mit dem Club, bei dem er einst als Spieler groß wurde, als "Bonusspiel". Gegen mehr Effizienz im Abschluss als in den letzten sieben Heimspielen hätte Babbel aber auch in München nichts einzuwenden.

Tobias Schächter