In Leverkusen musste Sven Ulreich zwei späte Treffer hinnehmen, Stuttgart unterlag mit 1:2
In Leverkusen musste Sven Ulreich zwei späte Treffer hinnehmen, Stuttgart unterlag mit 1:2

"Eine sehr bittere Niederlage"

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Leverkusen - Der VfB Stuttgart ist neben dem FC Bayern die einzige Mannschaft, die noch in drei Wettbewerben vertreten ist. Bei der Pokalauslosung am Sonntag sind beide Wünsche, die VfB-Torhüter Sven Ulreich nach der geäußert hatte, in Erfüllung gegangen.

"Ein Heimspiel. Und am besten nicht gegen die Bayern" hatte er im Gespräch mit bundesliga.de gesagt. Im Interview erklärte der 24-Jährige, warum es bei der "Werkself" am Ende nicht gereicht hat und wie seine Mannschaft die kommenden Aufgaben angehen muss.

bundesliga.de: Herr Ulreich, der VfB hat bis zur 82. Minute die 1:0-Führung verteidigt und aufopferungsvoll gekämpft. Am Ende stehen Sie mit leeren Händen da. Wie groß ist die Enttäuschung?

Sven Ulreich: Natürlich ist es eine sehr bittere Niederlage, weil wir mit drei Punkten einen riesen Schritt hätten machen können. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir haben 82 Minuten lang sehr gut gearbeitet und zusammen verteidigt. Das war auch der Schlüssel zum Erfolg bis dahin. Dann haben wir leider durch zwei Unkonzentriertheiten zwei Tore bekommen. Das darf uns nicht passieren. Wir müssen uns einfach cleverer anstellen und die Bälle konsequenter klären.

bundesliga.de: Dass der Druck von Bayer immer größer werden würde, hat sich abgezeichnet. Was hat Ihrem Team am Ende gefehlt?

Ulreich: Wir hatten in beiden Halbzeiten leider sehr wenig Entlastung, so dass es wohl nur eine Frage der Zeit war, bis Bayer zu einem Tor kommt. Ohne den Elfmeter aber wäre es vielleicht noch schwerer für Bayer geworden, wer weiß. So ist es natürlich sehr bitter. Gerade in solchen engen Spielen, in denen wir tief stehen und alle verteidigen müssen, müssen wir nach vorne für mehr Entlastung sorgen.

bundesliga.de: Was nehmen Sie dennoch Positives aus dem Spiel mit?

Ulreich: Wir nehmen mit, dass wir gut gearbeitet haben und gegen ein top Team der Liga defensiv sehr gut gestanden haben. Wenn wir noch ein bisschen konzentrierter sind, denke ich, dass wir wieder unsere Siege feiern werden. Leider zieht es sich schon ein wenig wie ein roter Faden durch unsere Saison, dass wir in wichtigen Situationen noch zu viele Fehler machen, aus denen Gegentore entstehen. Wir müssen daraus schnellstmöglich lernen, dann verlieren wir solche Spiele nicht mehr.

bundesliga.de: Nach zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen in Folge war die Stimmung im Umfeld wieder besser. Wird die unglückliche Niederlage heute zum Stimmungsdämpfer?

Ulreich: Klar hätten wir hier gerne gewonnen, aber wir dürfen die Stimmung jetzt nicht kippen lassen. Wir sind in der Europa League und im DFB-Pokal erfolgreich in die nächsten Runden eingezogen. Und wir wollen auch noch weiterkommen. Klar kann man gegen Leverkusen verlieren, aber die Art und Weise ist natürlich ärgerlich. Jetzt müssen wir schauen, dass wir gegen Hamburg und Frankfurt die Punkte holen. Die Mannschaft weiß, worum es geht und wird entsprechend Gas geben.

bundesliga.de: Wie werden Sie am Donnerstag die Aufgabe gegen Lazio Rom angehen?

Ulreich: Wir wollen uns im Heimspiel eine gute Ausgangssituation erarbeiten. Wichtig wird es sein, in der Defensive konzentriert zu arbeiten, wenig zuzulassen und möglichst kein Gegentor zu bekommen. Wir müssen, so wie heute, gut stehen, Konter setzen und unsere Torchancen nutzen.

bundesliga.de:Vedad Ibisevic hat in den letzen beiden Spielen seine Torflaute beendet. Gibt das der Mannschaft auch wieder eine gewisse Sicherheit?

Ulreich: Vedad ist enorm wichtig für uns, auch wenn er nicht trifft. Jetzt hat er wieder zwei Mal getroffen und das freut mich riesig für ihn. Er hat auch in den Spielen davor immer sehr gut gearbeitet und aufopferungsvoll für die Mannschaft gekämpft. Jetzt hoffen wir, dass er in den nächsten Spielen auch wieder trifft. Das wäre super.

bundesliga.de: Sind die Europa-League-Plätze für nächste Saison noch in Reichweite?

Ulreich: Es ist dieses Jahr in der Bundesliga alles so brutal eng zusammen. Mit zwei Niederlagen bist du ganz schnell unten drin und mit zwei Siegen kann man schnell wieder an den Europa-League-Plätzen schnuppern. Bei uns geht es jetzt Schlag auf Schlag und wir müssen einfach von Spiel zu Spiel schauen. Wenn wir unsere Punkte holen, haben wir am Ende vielleicht noch eine Rest-Chance auf Europa.

bundesliga.de: Wie groß ist der Traum vom Pokalfinale in Berlin?

Ulreich: Ich würde schon gerne mal nach Berlin fahren und ein Pokalfinale bestreiten. Das hat außer Serdar Tasci und Cacau von uns noch keiner erreicht. Das wäre eine tolle Geschichte.

Aus Leverkusen berichtet Markus Hoffmann