Robert Lewandowski erzielte beim 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg einen "Dreierpack"
Robert Lewandowski erzielte beim 4:0-Sieg gegen den FC Augsburg einen "Dreierpack"

"Eine Menge Rückenwind"

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Dortmund - Keine Frage: Robert Lewandowski war der Mann des Spiels beim 4:0-Erfolg des BVB gegen Augsburg, wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert - und stellte mit seinen drei Treffern zugleich einen persönlichen Rekord auf.

Entsprechend gelöst präsentierte sich der 23-jährige polnische Stürmer, der sich in der Vergangenheit nach ausgelassenen Chancen auch schon kritische Stimmen anhören musste, nach dem Spiel. Ein Interview über pure Freude und perfekte Vorlagen, Lieblingspositionen und eine stressige Bundesligapause.

Frage: Drei Tore, dazu eine Vorlage - wie fühlt sich das an, Herr Lewandowski?

Robert Lewandowski: Das ist die pure Freude für mich! Dieses Mal hat fast alles geklappt. Vor allem freut es mich aber auch für die Mannschaft. Ich denke, dass uns dieser deutliche Sieg eine Menge Rückenwind gibt, es weiter aufwärts geht mit uns und jetzt ein paar Siege folgen werden.

Frage: Wie wichtig war dieser "Dreierpack" auch für Sie persönlich?

Lewandowski: In den letzten Wochen habe ich nicht so gut getroffen, darum war das sehr wichtig für mich. Allerdings habe ich mittlerweile auch schon vier Vorlagen gegeben und letztlich ist es egal, wer die Tore macht. Aber es ist halt so: Stürmer werden an den Toren gemessen. Und es war mein allererster "Dreierpack". Auch in Polen sind mir noch nie drei Treffer in einem Spiel geglückt. Da habe ich nicht mehr als zwei Tore in einer Partie geschafft.

Frage: Die Tore kommen gerade rechtzeitig, da auch Ihr Stürmerkonkurrent Lucas Barrios wieder fit ist.

Lewandowski: Ich persönlich freue mich, dass Lucas wieder dabei ist. Aber er war sehr lange verletzt und es wird sicher noch etwas dauern, bis er wieder komplett fit ist. Es kommen noch sehr viele und auch sehr schwere Spiele auf uns zu mit den Aufgaben in Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal. Das ist jeder Einzelne sehr wichtig.

Frage: Ist es denn für Sie eine Alternative, neben Barrios als hängende Spitze oder sogar auf der Zehner-Position als zentraler, offensiver Mittelfeldspieler zu spielen?

Lewandowski: Ich habe ja auch gegen Augsburg nach der Einwechslung von Lucas schon auf der "Neuneinhalb" gespielt und aus dieser Position heraus das Tor von Mario Götze vorbereitet. In der vergangenen Saison habe ich fast die komplette Rückrunde als Zehner gespielt hinter Lucas Barrios. Und am Ende sind wir Deutscher Meister geworden. Das zeigt, dass es auch mit uns beiden zusammen funktioniert. Aber es stimmt schon: Eigentlich bin ich ein Stürmer und in dieser Rolle fühle ich mich auch am wohlsten.

Frage: Sie haben das dritte Tor des BVB angesprochen, als Sie Götze den Ball maßgerecht in den Lauf gelegt haben. War das einstudiert?

Lewandowski: Regelrecht einstudiert war es nicht, aber ich verstehe mich auf dem Platz mit Mario wirklich sehr gut. Bei seinem letzten Tor hatte ich schon die Vorlage gegeben, jetzt gegen Augsburg wieder. Das klappt wunderbar.

Frage: Sie selbst hatten sich in den letzten Spielen auch Kritik anhören müssen, weil Sie einige Chancen nicht nutzen konnten. Hat Sie das überhaupt nicht verunsichert?

Lewandowski: Ehrlich gesagt achte ich nicht so sehr darauf, was gesagt oder geschrieben wird. Ich kenne meine Stärken, ich weiß mein Können einzuschätzen. Der Trainer weiß das auch, und das ist wichtig. Aber ich denke, dass ich auch schon mehrfach beweisen habe, dass ich weiß, wie es funktioniert auf dem Platz.

Frage: Jetzt wartet auf Sie ein Länderspiel mit der polnischen Nationalmannschaft in Süd-Korea.

Lewandowski: Es ist leider nicht meine Angelegenheit, diese Spiele zu verabreden. Das wird schon eine sehr stressige Reise. Ich bin nur froh, dass ich in ein paar Tagen schon wieder zurück in Deutschland bin. Unser zweites Länderspiel gegen Weißrussland findet dann zum Glück in Wiesbaden statt.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte