Eine Hinrunde schreibt Geschichte

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München - Eine spektakuläre Hinrunde ist zu Ende gegangen und die Bundesligisten haben für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt.

Borussia Dortmund steht souverän auf Platz 1, Europa-League-Teilnehmer VfB Stuttgart überwintert auf einem Abstiegsrang und der FC Bayern muss sich sputen, um noch auf einen Champions-League-Platz zu klettern.

bundesliga.de wirft einen Blick in die Datenbank und nennt Rekorde, Zahlen und Kurioses aus der Hinserie 2010/2011.

SPITZENREITER: Borussia Dortmund ist mit zehn Punkten Vorsprung Tabellenführer - einen Herbstmeister mit einem so großen Polster gab es zuvor noch nie.

POLSTER: Mit zehn Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten (Mainz) geht Dortmund in die Winterpause. Noch nie verspielte eine Mannschaft mit so viel Vorsprung auf Platz 2 den Titel.

ERFOLGREICHE GASTSPIELE: An den ersten 17 Spieltagen endete im Schnitt mehr als jedes 3. Spiel mit einem Auswärtssieg (34 Prozent). Damit ist die laufende Saison auf Rekordkurs. Der Höchstwert wurde in der Vorsaison aufgestellt, als 31 Prozent der Partien von den Gästeteams gewonnen wurden.

TRANSFERS: Klangvolle Namen wechselten in die Bundesliga: Schalke holte mit Huntelaar, Raul und Jurado drei Hochkaräter, der VfL Wolfsburg holte Diego zurück nach Deutschland.

REKORD-PLATZVERWEIS: Am 1. Spieltag sah Youssef Mohamad beim Kölner 1:3 gegen Kaiserslautern nach 94 Sekunden den frühesten Platzverweis der Bundesliga-Geschichte.

TORREICH: Mit der "Torfabrik" wurde ein Einheitsball eingeführt, der seinem Namen alle Ehre machte. An den ersten 17 Spieltagen fielen 481 Tore. Mit 3,14 Treffern pro Spiel der höchste Durchschnitt seit 23 Jahren (ebenfalls 3,14). Die Konkurrenz aus Spanien (2,75), England (2,68), Frankreich (2,35) und Italien (2,29) liegt hier weit zurück.

NOCH MEHR TORE: Am 2. Spieltag wurden 39 Tore erzielt, unter anderem dank eines 6:3-Sieges von Borussia Mönchengladbach bei Bayer Leverkusen. Es war der torreichste Spieltag seit Mai 2006, als am 32. Spieltag 40 Treffer erzielt wurden.

GEDREHT: Ein weiteres torreiches Spiel hatte der 2. Spieltag parat: Mainz siegte mit 4:3 in Wolfsburg - nach 0:3-Rückstand. Erstmals seit über 19 Jahren drehte eine Mannschaft, die mit drei Toren hinten lag, ein Bundesliga-Spiel. Davor war dies zuletzt bei Bochums 4:3-Sieg in Düsseldorf der Fall gewesen.

ACHTERBAHN-START: Bayer 04 startete mit einem 2:0 in Dortmund, dem ein 3:6 gegen Gladbach folgte. Damals war noch nicht zu ahnen, dass die Dortmunder Borussia nach 17 Spieltagen unangefochtener Tabellenführer ist und die aus Gladbach das Tabellenende ziert.

HAMBURGER DERBY: Am 4. Spieltag gab es das 1. Stadtderby in der Bundesliga seit 2003/04 (Bayern gegen 1860). St. Pauli und der HSV trennten sich 1:1, beide Treffer fielen in der Schlussviertelstunde.

FEHLSTART: Einen Horror-Start legte Schalke 04 hin, das seine ersten vier Spiele allesamt verlor. Mit so einer Startbilanz landete kein Team am Saisonende besser als auf Platz 11. Immerhin haben sich die "Knappen" bis zur Winterpause auf Platz 10 vorgekämpft.

POSITIV-REKORD: Am 7. Spieltag gewann Mainz gegen Hoffenheim mit 4:2 und stellte damit einen Bundesliga-Rekord ein: Erst zum 3. Mal gewann ein Team seine ersten sieben Saisonspiele. Die Serie endete am 8. Spieltag mit einem 0:1 gegen Hamburg. Kurios: Beide Teams, die zuvor mit sieben Siegen starteten - Bayern 95/96 und Lautern 01/02 - wurden am Saisonende nicht Deutscher Meister, sondern jeweils der BVB. Es spricht nicht viel dafür, dass es diesmal anders kommt...

NEGATIV-REKORD: Obwohl der 1. FSV Mainz 05 eine der positiven Überraschungen der Hinrunde ist, stellten die 05er einen Vereins-Negativrekord auf. Erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte verlor Mainz drei Heimspiele in Folge ohne selbst erzieltes Tor - gegen Hamburg, Dortmund und Hannover vom 8. bis zum 12. Spieltag.

TORJÄGER: An der Spitze der Torjägerliste stehen mit Theofanis Gekas (14 Treffer) und Papiss Demba Cisse (13) zwei Spieler, von denen dies nicht unbedingt erwartet wurde.

VORBEREITER: Auch mit Christian Tiffert als bestem Vorbereiter war im Vorfeld nicht zu rechnen - der Lauterer bereitete bereits zehn Tore direkt vor.

SUPER-SERIE: Borussia Dortmund gewann seine ersten acht Auswärtsspiele und stellte damit einen Bundesliga-Rekord ein, verpasste es aber durch die Niederlage in Frankfurt, sich den alleinigen Rekord mit neun Auswärtssiegen zu holen.

KNAPP VERPASST: Durch die Niederlage in Frankfurt am 17. Spieltag ist der BVB (43) nicht das beste Team nach der Hinrunde in der Bundesliga-Geschichte - die spielte der FC Bayern in der Saison 2005/06 (44 Zähler).

VEREINSREKORD: Hannover spielt trotz der Niederlage mit 31 Punkten seine beste Bundesliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte und überwintert auf einem Europapokal-Platz. In der Vorsaison hatte Hannover am Saisonende 33 Zähler!

MAGERE AUSBEUTE: Der VfB spielt die schlechteste Saison seiner Bundesliga-Geschichte. Nur 12 Punkte nach 17 Spielen hatten die Schwaben noch nie (Saisons vor 1995/96 wurden auf Drei-Punkte-Regel umgerechnet).

LAHMENDE "FOHLEN": Mit zehn Punkten stellen die Gladbacher die schlechteste Hinrunde der Vereinsgeschichte ein. 1998/99 hatten sie ebenfalls zehn Punkte, damals stieg man als Tabellenletzter ab.

GASTGESCHENKE: Gladbach bleibt erstmals überhaupt in einer kompletten Bundesliga-Hinrunde ohne Heimsieg und baut den Vereins-Negativrekord auf elf Heimspiele in Folge ohne Sieg aus. Das letzte Team, das eine komplette Hinrunde ohne Heimsieg blieb, war 2006/07 der HSV.

SCHIESSBUDE: Lediglich sechs Teams kassierten in der Bundesliga-Geschichte nach 17 Spielen mehr Gegentore als Gladbach in dieser Saison (47). All diese Teams stiegen ab.

ABLÖSUNG: Drei Trainerwechsel gab es - zwei davon beim VfB Stuttgart. Neben Christian Gross und Jens Keller wurde beim 1. FC Köln Zvonimir Soldo freigestellt.