Der Mainzer Kapitän Nikolce Noveski (2. v. l.) erzielt gegen Fortuna Düsseldorf das Goldene Tor
Der Mainzer Kapitän Nikolce Noveski (2. v. l.) erzielt gegen Fortuna Düsseldorf das Goldene Tor

Ein wichtiger Sieg mit unschönen Nebenwirkungen

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Mainz - Die Nachricht, die ein paar Stunden nach Schlusspfiff aus dem Krankenhaus kam, dämpfte die Freude des FSV Mainz 05 nach dem wichtigen gewaltig. Innenverteidiger Niko Bungert hat eine schwere Schädigung am vorderen rechten Kreuzband und wird operiert, er wird wohl frühestens zu Beginn der Rückrunde wieder einsatzfähig sein. "Wir sind schon ein bisschen geplagt mit den Unfällen, für die keiner etwas kann. Niko ist sehr geknickt", sagte Trainer Thomas Tuchel.

"Haben am Anfang zu wenig Punkte geholt"

Nach einem Kopfball in der 37. Minute, der fast zur Führung für die Nullfünfer geführt hätte, fiel Gegenspieler Oliver Fink unglücklich auf Bungerts Knie. Für Bungert wurde Jan Kirchhoff eingewechselt (40.), der wohl nun künftig an der Seite von Kapitän Nikolce Noveski in der Abwehrzentrale agieren wird. Auch Mittelfeldspieler Eugen Polanski musste nach dem Halbzeitpfiff verletzt in der Kabine bleiben, er hatte einen Schlag aufs rechte Knie bekommen, reiste aber dennoch zu den WM-Qualifikationsspielen der polnischen Nationalmannschaft.



Sportlich geht der Trend in Mainz nach oben: Nach einem misslungenen Saisonbeginn feierte Nullfünf nun den dritten Sieg im vierten Spiel. "Wir haben am Anfang zu wenig Punkte geholt, das haben wir jetzt korrigiert", freute sich Noveski, der fünf Minuten vor dem Schlusspfiff nach einem Eckball den Siegtreffer erzielt hatte.

Der gute Andreas Ivanschitz trat den Ball scharf nach innen und Noveski wuchtete ihn per Kopf ins Netz. "Ich stand völlig frei", freute sich Noveski. Die Mainzer können die Punkte gebrauchen, der Kader ist bewusst nicht sehr groß gehalten, um mit den Spielern konzentrierter arbeiten zu können.

Zahlreiche Verletzte



Neben den Langzeitverletzten aus dem Abwehrbereich - Bungert und Ersatzkeeper Heinz Müller - fehlen vor allem im dünn besetzten Angriff Eric Choupo-Moting nach einer Knie-Operation länger und Zugang Ivan Klasnic, der immer wieder an kleinen Verletzungen leidet und nicht einsatzfähig ist. Wenigstens verbreitet der Routinier gute Laune. Er hatte den Sieg vorausgesagt und sogar den Torschützen, das forderte Klasnic Noveski auf den Reportern nach dem Spiel zu erzählen. "Ja, das stimmt", sagte Noveski und lachte.

Sie wirkten wirklich froh über diesen Sieg in Mainz, bringt doch die kleine Erfolgsserie nicht nur Selbstvertrauen, sondern angesichts der Verletztenliste auch ein Punktepuffer zur Abstiegszone. Gegen die Düsseldorfer taten sich die Mainzer lange schwer, erst in der letzten halben Stunde wirkten sie frischer und nach der Gelb-Roten Karte für den Düsseldorfer Oliver Fink (78.) auch druckvoller. "Wir haben es in der zweiten Halbzeit geschafft, über kleine Erfolgserlebnisse ins Spiel zu finden", analysierte Trainer Tuchel.

Großchance als Schlüsselmoment



Auslöser für die neue Dynamik im Mainzer Spiel war auch für die Fans die erste Großchance in der 58. Minute, als Nicolai Müller aus zehn Metern schoss, aber Düsseldorfs Torwart Fabian Giefer klasse parierte. Plötzlich war die Kulisse da, plötzlich wirkten die Mainzer Spieler befreit.

"Wichtig war, dass wir die Phasen, in denen wir nicht so gut gespielt haben, überstanden und das zu Null gehalten haben", freute sich Tuchel. Nun haben sie mit zehn Punkten ein schönes Polster um in der Länderspielpause durchzuatmen. Dann geht es bei Bayer Leverkusen weiter - leider ohne Niko Bungert.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter