Martin Harnik blieb in der 89. Minute im Getümmel cool und schob zum verdienten Ausgleich ein
Martin Harnik blieb in der 89. Minute im Getümmel cool und schob zum verdienten Ausgleich ein

"Ein wichtiger Punkt für die Moral"

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Leverkusen - Nach vier Niederlagen in der Bundesliga in Folge hat der VfB Stuttgart wieder gepunktet. In Leverkusen holten die Schwaben dank eines Tores von Martin Harnik in beinahe letzter Sekunde noch ein und damit den ersten Punkt im Jahr 2012.

Im Interview mit bundesliga.de spricht der Torschütze über die Bedeutung des Punktgewinns und die schweren Aufgaben in dieser Woche.

bundesliga.de: Martin Harnik, dank Ihres Treffers kurz vor Schluss spielte der VfB noch 2:2 in Leverkusen. Wie wichtig war der Punktgewinn?

Martin Harnik: Der Punkt war wichtig. Wir hätten noch lieber drei Punkte mitgenommen, weil die uns in der Tabelle richtig geholfen hätten. Aber für die Moral war der Punkt gut.

bundesliga.de: Waren Sie überrascht, dass Sie zunächst auf der Bank sitzen mussten?

Harnik: Nein, das hat sich bereits im Training abgezeichnet. Es war eine logische Folge, weil ich in den letzten Spielen nicht die Leistung abgerufen habe, zu der ich fähig bin. Wenn es dann auch allgemein nicht läuft, ist es wichtig, dass der Trainer neue Spieler einsetzt, die neue Akzente setzen können. Es war die richtige Entscheidung.

bundesliga.de: Sie haben auch die richtige Reaktion gezeigt.

Harnik: Genau. Wir können uns auf die Spieler verlassen, die aus der zweiten Reihe kommen. Wir haben in Leverkusen Leistung gezeigt. Meine Aufgabe war, nicht beleidigt zu sein, sondern nach der Einwechslung mitzuhelfen, das Spiel zu drehen. Das hat geklappt.

bundesliga.de: Trotz des Punktgewinns muss der VfB aber den Blick weiterhin eher nach unten richten.

Harnik: Absolut. Wir lassen uns auch von dem Punkt in Leverkusen sicher nicht blenden. Ich hoffe, dass es die Trendwende war. Aber das wird sich erst zeigen. Auf alle Fälle war es wie gesagt ein wichtiger Punkt für die Moral, für den Teamgeist.

bundesliga.de: Warum reicht es für den VfB derzeit nicht mehr für die obere Tabellenhälfte?

Harnik: Wir spielen derzeit einfach nicht so gut, dass wir weiter oben dazugehören. Das spiegelt sich auch in der Tabelle wider. Das müssen wir akzeptieren. Zurzeit müssen wir uns darauf konzentrieren, dass wir nicht ganz unten reinrutschen. Aber dessen sind wir uns bewusst.

bundesliga.de: Wie alarmierend ist die Situation?

Harnik: Wir sind schon alarmiert, denn der Abwärtstrend hält ja schon etwas länger an. Aber wir sind noch lange nicht so tief drin, wie wir es letztes Jahr zu dieser Zeit waren. Wir haben schon Erfahrung in der Situation gerade im letzten Jahr gewonnen und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.

bundesliga.de: Der VfB hat mit Vedad Ibisevic einen weiteren Stürmer geholt. Wie klappte das Zusammenspiel mit ihm in den ersten Spielen?

Harnik: Wir sind jetzt erst knapp zwei Wochen zusammen. Er hat sich schon sehr gut eingebracht. Er kommt allerdings auch in einer Phase zu uns, in der es nicht so ganz leicht ist. Wir spielen derzeit nicht den Fußball, der einem Stürmer entgegen kommt. Man sollte ihm noch Zeit geben. Wichtig ist, dass er sich voll einsetzt. Und das tut er auch.

bundesliga.de: Am Mittwoch steht das Viertelfinale im DFB-Pokal an. Der VfB trifft auf den FC Bayern. Was rechnen Sie sich in dem Hit aus?

Harnik: Für das Spiel gegen die Bayern brauchen wir kein neues Selbstbewusstsein. Das ist auch so ein Highlight. Der Pokal ist der schnellste Weg nach Europa, das darf man auch nicht vergessen. Das können wir fast nur noch über den DFB-Pokal realisieren. Deswegen freuen wir uns alle auf das Spiel.

bundesliga.de: Am Samstag steht dann in der Bundesliga das richtungsweisende Spiel gegen die Hertha an. Mit einem Sieg hätte der VfB in Sachen Abstiegskampf erst einmal Ruhe.

Harnik: Wir wollen jedes Spiel gewinnen, erst recht gegen Hertha. Und wir haben auch das Potenzial und die Fähigkeiten, dieses Spiel zu gewinnen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski