Kölns Trainer Stale Solbakken ist im Moment nicht zufrieden mit seiner Mannschaft. Die Kölner haben bisher beide Rückrundenspiele verloren und liegen nun auf Rang 14 der Tabelle
Kölns Trainer Stale Solbakken ist im Moment nicht zufrieden mit seiner Mannschaft. Die Kölner haben bisher beide Rückrundenspiele verloren und liegen nun auf Rang 14 der Tabelle

Ein Unglück kommt selten allein

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Köln - Die Talfahrt des 1. FC Köln geht weiter. Erstmals unter Trainer Stale Solbakken verloren die Rheinländer drei Bundesliga-Spiele in Folge. Nach der 1:4-Heimpleite gegen den Titelaspiranten Schalke 04 beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang 16, auf dem derzeit der 1. FC Kaiserslautern liegt, nur noch drei Punkte. Am kommenden Wochenende gastiert Köln in der Pfalz und muss dort auch noch auf Lukas Podolski verzichten.

Einen Tag nach der Klatsche gegen Schalke kam die nächste Hiobsbotschaft für die Domstädter. Nach einer Kernspintomographie gab es die traurige Gewissheit, dass sich der Kölner Superstar Lukas Podolski, dem gegen die "Knappen" sein 15. Saisontreffer gelungen war, schwerer verletzt hatte und er für drei bis vier Wochen wegen eines Teilanrisses des Haltebands im linken Fuß fehlen wird.

Novakovic ist gefordert

"Nun stehen wir ohne Podolski für lange Zeit und ohne Punkte da. Das ist nicht schön", lamentierte Stale Solbakken: "Jetzt müssen andere zeigen, dass wir auch ohne Podolski Tore schießen können." Angesprochen fühlen darf sich dabei in erster Linie der Kölner Mittelstürmer Milivoje Novakovic, der selbst wochenlang in der Hinrunde verletzt pausieren musste.

Gegen Schalke kam der slowenische Nationalspieler nicht so richtig in Schwung. Es war Lukas Podolski, der die Akzente im Kölner Offensivspiel setzte und als Torschütze glänzte. Zwei Drittel des Spiels hielten die "Geißböcke" gegen den Tabellen-Dritten sehr gut mit, dann folgten naive Fehler in der Defensive und ein Gegentor nach dem anderen.

Wie schon so oft in der Hinrunde gingen die Kölner in der Schlussphase völlig unter und kassierten die zehnte Saisonniederlage, die siebte davon mit mindestens drei Toren Unterschied. Die Konsequenz daraus sind ein miserables Torverhältnis und die zweitmeisten Gegentore aller Bundesligisten. Der Trend ist alarmierend.

Platz 16 droht

Und ausgerechnet jetzt steht für den dreimaligen Deutschen Meister das schwere Spiel beim ultimativen Angstgegner an. Die Kölner müssen gegen den 1. FC Kaiserslautern antreten, gegen den sie keines der vergangenen 25 Bundesliga-Duelle seit 1991 gewinnen konnten. Schlimmer noch: Verliert der FC am Sonntag auf dem Betzenberg, ziehen die "Roten Teufel" an ihm vorbei. Sollte gleichzeitig auch noch Hertha gegen Hannover punkten, würde Köln sich unvermittelt auf Platz 16 wiederfinden. Dann droht dicke Luft.

Keine Frage, ab sofort hat der Abstiegskampf in Köln wieder angefangen, auch wenn manche Spieler noch abwiegeln. "Nach dem zweiten Rückrundenspiel muss man noch nicht von Abstieg reden. Natürlich müssen wir nach unten gucken. Deshalb müssen wir wachsam sein und dürfen nicht die Nerven verlieren. Aber es sind noch genügend Spiele", glaubt Defensivspieler Sascha Riether.

Dringend notwendig zu punkten

Dagegen spricht FC-Kapitän Pedro Geromel bereits von einem "Endspiel" in Kaiserslautern. Und auch Christian Eichner hebt mahnend den Zeigefinger. "Wer die Tabelle lesen kann, weiß, dass wir in einer Zone angekommen sind, in der es dringend notwendig ist, wieder einmal zu punkten. So lange wir das nicht schaffen, bleiben wir im Kreis derer dabei, die auf den 16,. 17. und 18. Platz schauen müssen", so der Außenverteidiger.

"Wir müssen in den nächsten Spiel anders auftreten", forderte Lukas Podolski noch bevor er Gewissheit über die Schwere seiner Verletzung erhielt. "Diese Niederlage zu verarbeiten, wird nicht einfach, weil jetzt wieder viel Kritik aufkommen wird."

Vielleicht wird die Kritik nach der Schockdiagnose etwas geringer ausfallen. Es könnte in der nicht zimperlichen Kölner Medienlandschaft eher leichte Panik angesichts der bedrohlichen sportlichen Situation aufkommen. Es stehen keine ruhigen Wochen bevor.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski