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Ein Sturm wird kommen

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München - Das Sturmduo gehört der Vergangenheit an - zumindest bei vielen Spitzenclubs. Die Bayern stürmten zu Beginn der Saison mit einer Spitze, Hamburg oder Wolfsburg ebenso. In Hannover setzt Trainer Mirko Slomka dagegen klassisch auf zwei Angreifer - mit Erfolg.

Dass dieser Sturm aus Norwegen so ins Rollen kommen würde, damit hätten indes wohl nicht einmal Hannovers Fans gerechnet: Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue haben nach drei Spieltagen vier gemeinsame Treffer auf dem Konto - und stellen damit das erfolgreichste Sturmduo der Bundesliga.

Das Sturmduo ist an allen 96-Treffern beteiligt

Ya Konan hatte den Weg ein Jahr früher als sein jetziger Partner eingeschlagen, als er 2009 von Rosenborg Trondheim zu den Niedersachsen wechselte. Abdellaoue - ein gebürtiger Marokkaner mit norwegischer Staatsbürgerschaft - kam von Valerenga Oslo. Clubs aus einer eher schwachen Liga also, zumal der frühere Champions-League-Dauergast Rosenborg zu Ya Konans Zeiten nur um Platz 5 spielte. Und jetzt? Sind die beiden "Tor-Elche" (Bild") an allen sechs Hannoveraner Saisontoren beteiligt. Je zwei Tore und eine Vorlage gehen auf ihr Konto. Gegenseitig aufgelegt haben sie sich allerdings noch nicht.

Da Ya Konan seit einem Jahr in die Mannschaft integriert ist, wundert es nicht, dass er der bessere Teamplayer ist: 84 Ballkontakte hat der 26 Jahre alte Angreifer verbucht, dazu sechs Torschussvorlagen. Abdellaoue kommt auf 55 Kontakte und zwei Vorlagen, stand allerdings auch eine halbe Stunde weniger auf dem Platz. Überragend ist seine Schussgenauigkeit: Wenn er abzieht, geht der Ball in 100 Prozent aller Fälle auch aufs Tor - zwei von fünf Schüssen zappelten sogar im Netz.

Abdellaoue: "Didier ist ein großartiger Spieler"

Das vielleicht größte Lob kam vom Gegner. "Hannover hat zwei schnelle, sehr wendige Stürmer. Die waren stets gefährlich", sagte Leverkusens Verteidiger Sami Hyypiä nach dem 2:2 seiner Mannschaft bei den Niedersachsen. "Didier ist ein großartiger Spieler. Mit großartigen Spielern ist es immer einfach, zusammenzuspielen. Wir sprechen Englisch auf dem Platz, verstehen uns super", freute sich Abdellaoue in der "Bild". Dabei war das Stumduo gegen Leverkusen sogar gesprengt: Der 24 Jahre alte Abdellaoue musste nach dem Platzverweis gegen Emanuel Pogatetz im linken Mittelfeld ran. Am Toreschießen hinderte ihn das nicht.

In der Vorsaison benötigte Hannover ganze acht Spieltage, um vier Stürmertore zusammenzubringen. Außerdem traf außer Ya Konan kein anderer Stürmer mehr als zwei Mal ins Tor - der Nationalspieler von der Elfenbeinküste netzte neun Mal in 25 Spielen ein, schaffte es aber trotzdem nicht in den WM-Kader. Letztmals traf 2007/08 mit Mike Hanke ein Angreifer häufiger in einer Saison, nämlich zehn Mal, allerdings in 31 Spielen. Hanke ist immer noch im Kader, aber ein Stammplatz winkt ihm derzeit nicht - wegen Abdellaoue.

In Norwegen hatte Abdellaoue die bessere Quote

Interessant ist: Abdellaoue hatte in Norwegen die deutlich bessere Quote als Ya Konan, traf 30 Mal in 67 Spielen (Ya Konan: sieben Tore in 30 Spielen). Nun scheint es, als stritten sich beide zumindest um die interne Torjägerkrone. Die Hannoveraner hoffen jedenfalls, dass die beiden Stürmer auch beim Derby in Wolfsburg wieder stechen.

Dort, so ist zu hören, rückt Trainer Steve McClaren vom 4-5-1-System ab und stellt um auf ein 4-4-2. Mit Edin Dzeko und Grafite - einem Sturmduo.

Peter Seiffert